Albstadt

Musikalische Reise nach Japan: Geschichten ohne Worte bei den Albstädter Literaturtagen

21.11.2022

Von Elena Baur

Musikalische Reise nach Japan: Geschichten ohne Worte bei den Albstädter Literaturtagen

© Elena Baur

Auch das ist Teil der Literaturtage: Das Städtische Orchester Albstadt zeigte, dass man Geschichten auch mit Musik erzählen kann.

Eine Reise, bei der die Musik Geschichten erzählte: Beim Herbstkonzert in der Ebinger Festhalle im Rahmen der Literaturtage entführte das Städtische Orchester Albstadt das Publikum nach Japan.

Eine Reise, bei der man keinen Koffer packen musste: Im Rahmen der Literaturtage ermöglichte das Städtische Orchester Albstadt dem Publikum in der Ebinger Festhalle die Erkundung Japans mit Geschichten ganz ohne Worte. Die Zuhörerinnen und Zuhörer ließen sich am Samstagabend von zarten und impulsiven Tönen in andere Welten entführen.

Wenn die Zeit still steht

Viele Eindrücke lassen sich nicht in Worte fassen. Manche sind so eindrucksvoll, dass einem die Worte fehlen. Es sind Gefühle, Augenblicke und Erinnerungen, die die Zeit zum Stillstand bringen: Genau solche Momente ließ das Städtische Orchester Albstadt unter der Leitung von Attila Hepp „zu(m) Wort kommen“.

Jugendarbeit ist wichtig

Zu Beginn begrüßte der erste Vorsitzende Dieter Dörrer die Gäste in der Festhalle in Ebingen und freute sich über das voll besetzte Haus. Jeder kenne die Redewendung „zu(m) Wort kommen“. Man finde in der Fachliteratur einzelne Einträge über Kinder-Sprachförderung, wie Dieter Dörrer erzählte. Es gebe zu wenige Kinder, die heutzutage lesen, und zu wenige, die musizieren, und daher lege das Städtische Orchester viel Wert auf die Jugendarbeit.

Jüngste Gruppe am Anfang

Die Eröffnung gebührte sodann auch den „Youngstern“, der jüngsten Gruppe des Vereins, nicht nur vom Alter her, sondern auch von der Länge der Probenzeit,, denn in dieser Konstellation probten die Jüngsten erst seit Oktober mit dem Dirigenten Attila Hepp. Sie spielten zum Beispiel „Eye of the Tiger“ aus dem Film „Rocky“.

Zu Ehren der Kirschblüten

Im Anschluss daran eröffnete das Jugendorchester seinen Auftritt mit dem Höhepunkt des japanischen Kalenders und dem Frühlingsanfang. Die Grundlage zu dem Stück „Sakura Variation“ bildet das Volkslied „ Sakura, Sakura“, bei dem die Kirschblüte geehrt wird. Durch die Interpretation konnten die Farben der Kirschblüte förmlich visualisiert werden.

Irische Klänge

Im nächsten Stück entführten die Musikerinnen und Musiker das Publikum in die sanften Weiten Irlands mit „Irish Dream“. Die feenartige Stimmung regte zum Träumen an. Mit den „Great Movie Adventures“ wurde das Publikum in seine Kindheit zurückversetzt.

Erinnerungen an Filmklassiker

Kombiniert wurden dabei die Filmklassiker „Star Wars“, „Jurassic Park“ und „E.T.“ in einer Kreation von John Williams. Das letzte Stück der Jugend brachte die Vielschichtigkeit Japans zum Ausdruck und entlockte dem Orchester jegliche Facetten der symphonischen Blasmusik. Traumhafte Töne waren ebenso zu hören wie aufregende, schnelle Melodien, die an eine „Techno-Party“ erinnern. Ihr Können stellten die jungen Musiker beim anspruchsvollen Stück „Real Pop“ unter Beweis.

Auszeichnungen für junge Musikerinnen

Zum Anlass des Herbstkonzertes wurden gleich drei junge Musiker für die bestandene D2-Prüfung geehrt: Jule Schlagenhauf mit dem Saxophon, sowie Sophie Schick und Milena Nölke an der Querflöte.

Orchester ist gewachsen

Nach einer Pause war das Große Orchester an der Reihe. Schon im ersten Stück „Fanfare-Hayabusa“ war das Vertrauen und die Abgestimmtheit zwischen den Musikerinnen und Musikern zu spüren. Trotz der Pandemie hatte Attila Hepp es geschafft, die Orchestermitglieder fürs Proben zu motivieren. In dieser Zeit hat sich das Orchester sogar vergrößert.

Im Stück „Music for a Celebration“ löste das Orchester beim Publikum eine feierliche Stimmung aus. „Ross Roy“ bestach durch den Wechsel von sanften, langen Tönen und kurzen, prägnanten Tönen.

Musikalische Reise nach Japan: Geschichten ohne Worte bei den Albstädter Literaturtagen

© Elena Baur

Verwandlung: Auf einmal steht ein Samurai auf der Bühne.

Beim Stück „Fanfare – The Benefaction from Sky and Mother Earth“, in denen die Wörter „ Wasser“, „grün“ und „Erde“ eine eindrucksvolle Rolle spielen, zeigte sich die konstant-perfekte Leistung des Orchesters.

In Samurai-Rolle geschlüpft

Mit „The last Samurai“ erreichten sie einen Höhepunkt, bei dem der Dirigent Attila Hepp in die Rolle eines Samurais schlüpfte. Das Stück wurde von dem Komponist Hans Zimmer geschaffen, welcher auch zu vielen weiteren Filmklassikern die Musik geschrieben hat. Die Spannung des Samurai-Spektakels aus der Geschichte des Filmes war förmlich greifbar. Mit „March-Bou-Shu“, welches auf einem Volkslied basiert, endete eine spannungsgeladene Reise in ein Land voller Vielschichtigkeit. Nach zwei Zugaben und Geschenken ging ein schöner Abend voller musikalischer Geschichten zu Ende.

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