Mund-Nasen-Schutz muss nicht langweilig sein: Bondi aus Frommern stellt bunte Masken her

Von Jasmin Alber

Schutzmasken sind von Montag, 27. April, an in Baden-Württemberg Pflicht. Das steht fest. Warum aber sollen die Mund-Nasen-Masken immer weiß oder grau sein? Das hat sich Sibylle Bitzer, Geschäftsführerin der Bondi Kidswear GmbH aus Frommern gefragt – und bunte Masken kreiert.

Mund-Nasen-Schutz muss nicht langweilig sein: Bondi aus Frommern stellt bunte Masken her

Bondi-Geschäftsführerin Sibylle Bitzer und ihr Sohn Nick präsentieren die neuen Mund-/Nasenschutzmasken.

Viele Textilunternehmen, auch aus der Region, stellen derzeit Mund-Nasen-Schutzmasken her. Das Ergebnis sind meistens weiße, einheitliche Masken.

Sibylle Bitzer, Geschäftsführerin der Frommerner Firma Bondi Kidswear, die eigentlich coole Baby- und Kinderbekleidung herstellt, findet es natürlich toll, dass die Hersteller schnell auf die Nachfrage reagiert haben und teilweise sogar die Produktion komplett umgestellt haben.

Nur: Teilweise sei es etwas beängstigend, so ihre Empfindung, wenn die Masken aussehen wie diejenigen, die im Krankenhaus benutzt werden. Schon vor Wochen hat sie dieses Thema beschäftigt, insbesondere: Wie ist die Situation, wenn es eine Maskenpflicht gibt, wie sie nun tatsächlich beschlossen wurde.

Modisch, aber dennoch funktional

Sie befürchtet, dass die vielen steril aussehenden, mehrfach verwendbaren Schutzmasken für Beunruhigung sorgen oder bedrohlich wirken, und hat sich Gedanken gemacht, wie eine alltagstaugliche, aber dennoch modische Maske aussehen könnte.

Dass die Maske auch funktional sein soll, stand für Sibylle Bitzer außer Frage. Dabei hat sie nichts dem Zufall überlassen. Für die ersten Entwürfe hat sie die Expertise einer Stationsleiterin der Klinik einfließen lassen.

Die Fachfrau habe ihr erklärt, worauf es ankommt – so beispielsweise den eingearbeiteten Draht, mit dem die Maske individuell im Gesicht angepasst werden kann.

Prototypen wurden ausgiebig getestet

In den drei Wochen nach der ersten Idee wurden Stoffe ausprobiert und an der Passform gefeilt.

Denn die Maske soll zwar den Zweck voll und ganz erfüllen, aber dennoch angenehm zu tragen sein; gerade auch in den kommenden Sommermonaten. Mehrere Personen bekamen die Prototypen zum ausgiebigen Testen, bevor sie die Schutzmaske in die Produktion ging, berichtet die Firmenchefin.

Der äußere Stoff ist aus Bio-Baumwolle, die uni farbig oder gemustert ist. Für den Innenstoff fiel die Wahl auf einen leichtes Polyester-Netzgewebe. Dabei handelt es sich um einen biokompatiblen, sehr hautverträglichen Stoff, ergänzt Jörg Bitzer – insbesondere in Kombination mit dem schlanken, schmalen Schnitt. „Das bringt vor allem bei langer Tragezeit einen großen Vorteil.“

Zwei haltbare, weiche und dünne Gummibänder, die hinten am Ohr quasi eingehängt werden, sorgen für den Halt.

Die Maske ist bei 60 Grad waschbar. Beim Bügeln werden zudem Viren abgetötet, sagt Sibylle Bitzer. Ein weiterer Vorteil, gerade für die Damen: Die ersten Tragetests haben gezeigt, dass Lippenstift kaum am innenliegenden Netzstoff haften bleibt.„Außerdem gab es bei mir bisher keine Make-up-Rückstände auf dem Polyesternetz“, berichtet sie von den eigenen Erfahrungen.

Neben Schutzmasken in Pink und leuchtendem Gelb gibt es auch schwarze und jeansblaue. So ist für jeden Typ, egal ob Mann oder Frau, etwas dabei.

Die Maske sei dann fast schon als Mode-Accessoire zu sehen, was es für einige vielleicht leichter macht, den notwendigen Schutz auch tatsächlich gerne beim Einkaufen zu tragen.

Maske für junge Träger ist in der Weite verstellbar

Bei den Masken für Kids und Teenies kann das Gummiband am Ohr für die richtige Weite verstellt werden. Die Auswahl der Muster ist hier auf die jüngeren Nutzer abgestimmt: Die Juniormasken gibt es als „Limited Edition“ und ebenfalls in mehreren, bunten Ausführungen.

Sie sind zum Beispiel mit hübscher Einfassung und Strasssteinchen versehen oder mit Herzchenmuster zu bekommen.

Anfangs Beschaffungsprobleme bei den Einzelteilen

Was die schnelle Umsetzung anfangs etwas verzögert habe, sei die große Nachfrage der genutzten Einzelteile und damit verbundene Beschaffungsprobleme gewesen. Lieferanten hätten teilweise Gummibänder oder den Draht für die Nasenbügel nicht sofort liefern können, berichten Sibylle und Jörg Bitzer.

Die Maskenproduktion läuft aber nun im beauftragten Unternehmen auf Hochtouren. Sibylle Bitzer geht davon aus, dass die Mund-Nasen-Schutze nächste Woche geliefert werden. Dann können sie sowohl im Online-Shop als auch im Bondi-Werksverkauf Im Rohrbach (derzeit von 9 bis 12 Uhr geöffnet) gekauft werden.