„Müssen sehr wachsam sein“: HBW Balingen-Weilstetten fährt zum Bergischen HC

Von Marcus Arndt

Nach zwei souveränen Siegen geht der Balinger Bundesligist am Sonntagnachmittag in Wuppertal auf die Platte: als Außenseiter. Die „Gallier“ holten zum Start in der zweiten Saisonphase vier wichtige Zähler im Kampf gegen den Abstieg. Deutlich stabiler als im Vorjahr präsentiert sich die HBW-Abwehr, welche sich beim BHC dennoch steigern muss.

„Müssen sehr wachsam sein“: HBW Balingen-Weilstetten fährt zum Bergischen HC

Nach dem ersten Heimsieg der Saison gegen Coburg strebt der HBW Balingen-Weilstetten den nächsten Erfolg an.

Die Balinger Tabellensituation stimmt nach den Siegen in Lübbecke (Endstand: 27:20) und gegen Coburg (36:24) verhalten optimistisch. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Doch zumindest blieb den Schwaben nach dem ersten Heimerfolg über die Oberfranken Zeit für zwei freie Tage.

„Ich glaube, die Mannschaft konnte ganz gut damit umgehen“, sagt Jens Bürkle, der bereits am vergangenen Sonntag wieder trainieren ließ. „Wir haben einen reinen Athletiktag gemacht“, verrät der Balinger Trainer, „die Spannung war insgesamt raus, die Stimmung sehr locker.“ Das änderte sich natürlich wieder – der Sportwissenschaftler schärfte den Fokus rasch wieder, schließlich geht es am Sonntag in Wuppertal (16 Uhr, Uni Halle) gegen eine top besetzte BHC-Truppe, die trotz der Niederlage bei den Körperkulturellen in Leipzig (29:30) in der erweiterten Spitzengruppe mitmischt.

Niederlage schmerzt die Löwen

Noch hakt es allerdings ein wenig bei den Rheinländern die Konstanz fehlt. In Lübbecke setzten sich die Bergischen zwar mit 36:29 durch. „Sie haben den Gegner lange am Leben gelassen“, hat Bürkle beobachtet, „das war einfach komisch. Gefühlt waren sie klar besser, aber trotzdem sind es in der 52. Minute nur zwei, drei Tore.“

Gegen die Sachsen lief es ähnlich für die Löwen, welche viele Chancen liegen ließen und in einer turbulenten Schlussphase dann das Nachsehen hatten. „Jeden aus unserem Lager wurmt diese Niederlage ungeheuer, weil sie völlig unnötig war“, betont Jörg Föste. Der BHC-Geschäftsführer Sport analysiert: „Wir hatten viele leichte Ballverluste im Aufbauspiel, Pech mit drei Holztreffern und mit dem einen oder anderen Pfiff. Nach Wetzlar, Berlin, Melsungen und den Rhein-Neckar Löwen ist das nun das nächste denkbar knappste Resultat gegen uns. Das schmerzt . . .“

„Sehr eingespielt, sehr harmonisch“

Auch beim Blick auf die Tabelle: Bereits siebenmal haben die Westdeutschen verloren. Es sei dennoch eine sehr, sehr gute Mannschaft, meint Bürkle, „die wahrscheinlich kurz davor steht, den nächsten Schritt in höhere Gefilde zu machen. Sie haben sich gut gefangen. Das wirkt sehr eingespielt, sehr harmonisch.“

Taktgeber im Rückraum ist Linus Arnesson, der glänzend mit seinem schwedischen Landsmann Max Darj harmoniert. Der Kreisläufer ist ohne Zweifel die zentrale Figur des BHC. „Darj besitzt vorne wie hinten schon ein sehr, sehr hohes Niveau“, sagt der Balinger Kommandogeber, „sie aber auf ein, zwei Spieler zu reduzieren, wäre ihrer Stärke nicht angemessen.“ Nach der Majdzinski-Verletzung sei David Schmidt momentan der vermeintlich einzige Linkshänder auf Halbrechts mit Bundesliga-Erfahrung, so der 40-Jährige weiter. Im letzten WM-Spiel zog sich der Pole einen Kreuzbandriss und eine Meniskusverletzung zu. Der deutsche Junioren-Nationalspieler Renars Uscins – im Winter aus Magdeburg nachverpflichtet – soll den Ex-Stuttgarter entlasten.

„Ihr Angriffsspiel ist nicht weit weg vom Schuss, aber ein paar Besonderheiten hat es schon“, erklärt Bürkle und fügt hinzu: „Mit Schützen wie Gutbrod oder auch den Eins-gegen-Eins-Spielern, die sie auf den Halbpositionen haben. Wir müssen sehr wachsam sein.“