Handball

Müde Schwaben siegen mit Mühe: HBW-Erfolg im finalen Testspiel gegen den BSV Bern

11.08.2019

Von Marcus Arndt

Müde Schwaben siegen mit Mühe: HBW-Erfolg im finalen Testspiel gegen den BSV Bern

© Eibner

Im letzten Testspiel der Vorbereitung gewann der HBW gegen Bern.

Die Bilanz des Balinger Bundesliga-Aufsteigers stimmt verhalten optimistisch. Sechs von sieben Spielen in der Vorbereitung gestalteten die „Gallier“ erfolgreich. Der Trainer sieht aber „sportlich noch Luft nach oben“.

Stark ersatzgeschwächt und ziemlich müde präsentierten sich die Schwaben am Freitagabend gegen den Schweizer Erstligisten. „Wir starten die ersten zwei Angriffe eigentlich richtig gut und fangen auch in der Verteidigung vernünftig an“, blickt der 38-Jährige zurück, welcher bis zum 6:5 eine ausgeglichene Partie in der Mössinger Steinlachhalle erlebte.

„In der Folge lassen wir aber viele freie Chancen liegen und uns immer mehr raus bringen“, hadert Bürkle.

Schweizer nutzen die Chance

Bern Muri nutzte die Schwächephase der Deutschen konsequent und lag zwischenzeitlich sogar mit vier Toren vorne (14:10/24.). Immer wieder spielten die Schweizer ganz clever über den Kreis und waren aus der Nahdistanz erfolgreich. „Wir waren nicht aggressiv genug in der Abwehr“, kritisiert der Sportwissenschaftler.

In der Offensive waren die Schwaben nicht effektiv genug. Der Bosnier Edin Tatar im Berner Kasten wurde zum unüberwindbaren Hindernis für den württembergischen Erstligisten. „Es war doch eine gewisse Müdigkeit zu erkennen“, räumt der Balinger Kommandogeber nach dem 15:17-Pausenrückstand seiner Truppe unumwunden ein.

Schwaben holen auf

Im zweiten Abschnitt steigerten sich die „Gallier“, verteidigten wieder „sauber“, so der Coach weiter, „und wir machen zehn Gegenstoßtore“. Mitte des zweiten Durchgangs schafften die Schwaben dann die Ergebniswende, gingen mit 24:21 in Führung (45. Minute) „und bringen es dann irgendwie über die Zeit“, sagt Bürkle, der das Ergebnis als „in Ordnung“ bezeichnet.

„Es war nicht am Optimum, nicht zu vergleichen mit der Leistung gegen Porto“, betont Bürkle. Er fügt hinzu: „Wir werden nächste Woche im Pokal auf ein anderes Kaliber treffen. Aber das Schöne am Sport ist, dass es bei 0:0 losgeht. Die Mannschaft war, wenn man an die Vorsaison zurückdenkt, in jedem wichtigen Moment da. Deshalb bin ich auch für nächstes Wochenende zuversichtlich.“

Erstes Pflichtspiel gegen Wetzlar

Im DHB-Pokal-Erstrundenturnier in der Balinger SparkassenArena treffen die Schwaben am Samstag auf den Ligarivalen HSG Wetzlar (19 Uhr). „Ein gewachsener Erstligist“, urteilt der HBW-Coach über die Lahnstädter.

Diese haben in der Sommerpause nur marginal ihren Kader verändert: Drei Abgängen stehen zwei Neuverpflichtungen gegenüber. Mit Alexander Feld, welcher von den Eulen in die Domstadt wechselte, muss die HSG nur einen Feldspieler integrieren. Der zweite „Neue“, der bosnische Keeper Anadin Suljakovic (Al-Ahli HC, Katar), ist zunächst für das Drittliga-Team der Mittelhessen eingeplant.

„So haben wir fast 95 Prozent Spieler dabei, mit denen wir schon in der vergangenen Runde durchs Feuer gegangen sind“, sagt HSG-Übungsleiter Kai Wandschneider zufrieden.

Bürkle kennt die Qualitäten

Trotz personeller Probleme reihte sich Wetzlar im Endklassement der Saison 2018/19 an zehnter Stelle ein, habe „Charakter und Nehmerqualitäten“ bewiesen, wie es der 59-Jährige formuliert. Der trainiert seit 2012 erfolgreich bei den Grün-Weißen, formte aus einem Abstiegskandidaten einen konkurrenzfähigen Erstligisten.

Dieser bringt nicht nur eine „hohe Abwehrqualität“ (O-Ton Bürkle) auf die Platte, sondern auch eine „extreme Ruhe“. Markant: die geringe Fehlerquote der Grün-Weißen in der Offensive. Geschickt führt Filip Mirkulovski Regie, bringt die starken Rückraumshooter um den Montenegriner Stefan Cavor (143 Saisontore, Anm. d. Red.) in Position. „Auch die Nahwurfschützen sind sehr, sehr gut“, meint der HBW-Coach, „ebenso das Torhütergespann mit Ivanisevic und Klimpke.“

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