Morsches Holz: Das Piratenschiff am Schörzinger Kindergarten wird abgewrackt

Von Daniel Seeburger

Das Piratenschiff am Schörzinger Kindergarten ist das heimliche Wahrzeichen der Gemeinde. Jetzt wird es abgewrackt, da tragende Teile morsch sind. Das gab Ortsvorsteher Tommy Geiger in der Ortschaftsratssitzung bekannt. Kritische Fragen gab es wegen der Belegung der Gymnastikhalle. Die Kindergartenkinder sollen während des Baus der Kita dorthin umziehen.

Morsches Holz: Das Piratenschiff am Schörzinger Kindergarten wird abgewrackt

Wird abgewrackt: Das Piratenschiff im Schörzinger Kindergarten.

„Das Schiff hat keinen TÜV mehr“, erläuterte Geiger. Zudem benötige man den Platz für die Erweiterung des Kindergartens und den Anbau einer Kindertagesstätte. Das Spielen an dem markanten Gebilde sei nicht ganz ungefährlich, Kinder könnten dort nicht mehr ohne Aufsicht herumtoben, führte der Ortsvorsteher aus.

Die tragenden Holzverstrebungen seien zum Teil durchgefault und morsch. Die Kindergartenleitung sei informiert worden und stimme dem Abriss zu, so Geiger.

Schiff ist rund 20 Jahre alt

Das Piratenschiff wurde vor über zehn Jahren gebraucht in Gosheim gekauft und sei nun rund 20 Jahre alt, war aus dem Gremium zu vernehmen.

Während das Raumkonzept für den Kindergarten und die Kindertagesstätte von der Schörzinger Kindergartenleitung um Carola Kellner zusammen mit den zuständigen Stellen des Landratsamts erstellt worden ist, findet in Kürze ein Vor-Ort-Termin mit dem Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) in der Gymnastikhalle statt. Dorthin soll der Kindergarten während der Bauzeit umziehen.

Irritationen bei Sport- und Musikverein wegen Gymnastikhalle

Tommy Geiger ging auf Irritationen ein, die es durch den Umzug seitens des Musik- und des Sportvereins, die die Gymnastikhalle nutzen, gegeben hat. Kritikpunkte hier: Man habe vom Vorhaben aus der Presse erfahren. Die Vereine hätten bei der Vorbereitung miteinbezogen werden wollen, so Geiger.

„Ich habe den Ortschaftsrat in öffentlicher Sitzung informiert“, führte der Ortsvorsteher aus. Außerdem gebe es klare Vorgaben seitens der KVJS. „Da braucht man sich nicht zusammensetzen und Vorschläge einholen“, so Geiger. Von dieser Stelle würden beispielsweise Raumgröße oder Fluchtwege genau vorgeschrieben. „Es hätte keinen Sinn gemacht, mit irgendjemandem etwas zu besprechen.“

Alle müssen Abstriche machen

Alle müssten Abstriche machen, erklärte Tommy Geiger, sowohl der Kindergarten als auch die Grundschule und die Vereine. Zudem werde ja nicht die gesamte Gymnastikhalle für den Kindergarten reserviert, sondern lediglich ein kleiner Teil. „Man wird Lösungen finden“, sagte er. Wenn eine Genehmigung des KVJS vorliege, werde man natürlich miteinander sprechen. „Es wird Einschränkungen geben, aber kein Verein muss seine Aktivitäten einstellen“, sagte der Ortsvorsteher.

Baugenehmigung liegt vor

Zwischenzeitlich ist die Baugenehmigung für die Erweiterung des Kindergartens um eine Kindertagesstätte eingegangen – und zwar ohne nennenswerte zusätzliche Auflagen. Die Ausschreibung werde vorbereitet, erklärte der Ortsvorsteher.

Wann diese denn auf den Weg geschickt werden könne und wann mit den Ergebnissen zu rechnen sei, wollte Ortschaftsrat Harald Schmuck wissen. Es komme darauf an, wie schnell die Genehmigung des KVJS komme, erklärte Ortsvorsteher Tommy Geiger. Er könne Verzögerungen nicht ausschließen. Geplanter Baubeginn sei April oder Mai 2020, sagte Stadtbaumeisterin Anke Holtz. Das Ziel der Kommune sei, mit der Baumaßnahme so schnell wie möglich zu beginnen.

Kosten: 370.000 Euro

Die Stadt geht für die Sanierung des Kindergartens und die Erweiterung mit einer Kindertagesstätte von Kosten in Höhe von 370.000 Euro aus.