Momente erarbeiten und nutzen: HBW Balingen-Weilstetten fordert die Füchse Berlin heraus
21.09.2023
In der Balinger SparkassenArena treffen am Freitagabend (20 Uhr) zwei formstarke Bundesliga-Teams aufeinander. Die „Gallier“ sind bisher absolut im Soll und empfangen nun das Starensemble aus der Hauptstadt – nicht ohne Hoffnungen.
Nachdem der HBW Balingen-Weilstetten vor einer Woche im Aufsteigerduell den fünften Pluspunkt der jungen Saison eingefahren hatte, stand am Montag noch die Aufarbeitung des Eisenach-Spiels auf der Agenda, berichtet Trainer Jens Bürkle, „ab Dienstag waren wir dann gedanklich bereits bei Berlin.“ Auch die Integration von Nachverpflichtung Jerome Müller wurde weiter vorangetrieben. „Er hatte vor Eisenach ja nur wenige Einheiten bei uns, da muss man im laufenden Spielbetrieb dann schauen, wie man alles abdeckt.“
„Die Namen sprechen für sich“
Der kommende Gegner war am Sonntag letztmals im Einsatz, sicherte sich beim 34:33 gegen die TSV Hannover-Burgdorf den fünften Sieg im fünften Spiel – wenn auch am Ende etwas glücklich. „Die Namen sprechen für sich“, charakterisiert der HBW-Coach den Kontrahenten. „Die Einzelspieler haben eine extrem hohe Qualität und sie sind bisher auch erfolgreich durchgekommen.“
Allerdings seien viele Spiele eng gewesen, hat Bürkle beobachtet. „Gegen Magdeburg war es natürlich schon stark. In vier Spielen sind sie Punktverlusten gerade so von der Schippe gesprungen, hatten auch Glück. Das macht natürlich schon Hoffnung, dass auch da was drin ist. Das zeigt ja auch die Liga, dass immer was gehen kann, egal wer gegen wen spielt. Wir müssen uns unsere Momente erarbeiten und dann auch nutzen – viele davon werden wir nicht bekommen.“
Starke Rückraum-Achse
Bei den Füchsen sticht vor allem die Rückraum-Achse hervor. Lasse Andersson, Mathias Gidsel teilen sich mit jeweils 32 Treffern aktuell Rang zwei in der Torjägerliste und auch Fabian Wiede bringt es bereits auf 27 Scorerpunkte. Das Trio sorgt nicht nur für Torgefahr aus dem Rückraum, sondern setzt auch immer wieder die Nebenleute in Szene.
In der Kategorie der besten Vorlagengeber überzeugt übrigens auch ein „Gallier“: Regisseur Filip Vistorop ist mit 28 Assists derzeit Dritter dieser Rangliste. Bürkle weiß unterdessen um die Qualitäten des Berliner Personals: „Gidsel war bei den letzten internationalen Turnieren regelmäßig der beste Spieler. Dass Wiede Handball spielen kann, ist bekannt und Andersson kam vor ein paar Jahren aus Barcelona.“
Der Schlüssel zum Erfolg?
Die Rollen sind klar verteilt. Dennoch rechnet sich der Balinger Coach Chancen aus, der weißen Weste des Hauptstadt-Klubs erste Flecken beizubringen. „Wir müssen im Tempospiel mithalten“, betont Bürkle. „Das ist die große Aufgabe. Da haben wir bisher bewiesen, dass wir viel Qualität haben, aber wir müssen den Rückzug in den Griff bekommen. Das fängt schon im stehenden Angriff an. Da bestrafen sie jeden Fehler direkt. Und natürlich braucht es auch eine gute Torhüterleistung im Verbund mit einer guten Abwehr.“ Personell geht der HBW-Coach derweil davon aus, „dass alle dabei sind“, so Bürkle. „Wir sind gut durchgekommen.“
