Mit dem „Wilden Mann“ schließt ein Ebinger Traditionslokal seine Pforten

Von Ralph Conzelmann

Am Freitag kommender Woche hat der „Wilde Mann“ zum letzten Mal geöffnet. Anette und Harald Werner geben die Wirtschaft auf. Seit 14 Jahren hatte das Wirtsehepaar die Gaststätte als Pächter betrieben. Nun ist Schluss. Indirekte Corona-Folgen – Stichwort Abstandsregelung – und der Blick auf die eigene Gesundheit hätten zum Entschluss geführt, den Pachtvertrag zu kündigen

Mit dem „Wilden Mann“ schließt ein Ebinger Traditionslokal seine Pforten

Der "Wilde Mann" in Ebingen schließt demnächst seine Pforten.

Ein Ebinger Traditionslokal schließt: Am Freitag kommender Woche hat der „Wilde Mann“ zum letzten Mal geöffnet. Anette und Harald Werner geben die Wirtschaft auf. Seit 14 Jahren hatte das Wirtsehepaar die Gaststätte als Pächter betrieben. Nun ist Schluss. „Es tut uns leid für alle, die unser Lokal in ihr Herz geschlossen und uns die Treue gehalten haben“, sagt Harald Werner, und erläutert: „Das Raumvolumen ist zu begrenzt, als dass wir nach dem Ende der Gartensaison absehen könnten, wie es weitergeht.“

Schwäbische Küche, gute Tropfen und ein „Gärtle“

Der „Wilde Mann“ in der Ebinger Bühlstraße war bekannt für seine schwäbische Küche (etwa Maultaschen im „Eikittele“, Saure Kutteln, Leberspätzle), den gepflegten Tropfen Wein, die gemütliche Gaststube und das idyllische „Gärtle“. „Einfach, aber gut“, lautete das Credo.

Corona spielt in die Entscheidung mit hinein

Indirekte Corona-Folgen – Stichwort Abstandsregelung – und der Blick auf die eigene Gesundheit hätten zum Entschluss geführt, den Pachtvertrag zu kündigen, berichtet Harald Werner, nicht ohne sich weitergehende Gedanken gemacht zu haben: Man werde versuchen, zunächst mit der Herstellung und dem Vertrieb von Bio-Teigwaren ein neues Standbein aufzubauen, sagt der scheidende Wirt.

Demnächst mit neuem Konzept am Start

„Das Thema Nachhaltigkeit hat auch und gerade im Einzelhandel an Bedeutung gewonnen“, ist Harald Werner überzeugt. Sein mittelfristiges Ziel: Ein Sortiment aufbauen und in einem noch zu findenden Ladenlokal anbieten, das auf regionalen Produkten bis hin zu (halb-)fertigen Speisen, die zuhause vollends zubereitet werden müssen, besteht.

Am Freitag, 14. August, letztmals geöffnet

„Wir durften viele schöne Stunden bei interessanten Gesprächen erleben und blicken daher auf eine wundervolle Zeit zurück. Doch nun endet dieser Weg“, sagt Harald Werner mit durchaus weinendem Auge. Letztmals geöffnet ist der „Wilde Mann“ am Freitag, 14. August. co