Zollernalbkreis

Mit Volldampf in die große Wendlinger Kurve: Auch Tübingen und Reutlingen machen mit

23.05.2019

Von Gudrun Stoll

Mit Volldampf in die große Wendlinger Kurve: Auch Tübingen und Reutlingen machen mit

© Gudrun Stoll

Der große Wunsch der Zollernälbler lautet: Unter Strom und mit schnellem Anschluss nach Stuttgart.

Der Kreistag des Zollernalbkreises hat am 13. Mai beschlossen, dass sich der Landkreis an der Finanzierung der großen Wendlinger Kurve beteiligen wird. Dies zwar mit knirschenden Zähnen, aber die Region braucht den direkten Anschluss an den Flughafen und den Hauptbahnhof Stuttgart. Auch die Kreistage in Reutlingen und Tübingen sind bereit, Geld zur Verfügung zu stellen.

Es geht um die Zukunft der gesamten Region. Denn ist der neue Stuttgarter Bahnhof einmal fertig, sollen die Züge problemlos in die Region Neckar-Alb fahren können. Kurz vor der Kommunalwahl haben auch die Kreistage Tübingen und Reutlingen eine Absichtserklärung beschlossen und zeigen sich bereit, gemeinsam mit dem Zollernalbkreis und dem Land Baden-Württemberg den Ausbau der großen Wendlinger Kurve im Kreis Esslingen mitzufinanzieren.

Gedeckelt auf 12,5 Millionen Euro

Auf jenem Streckenabschnitt soll ein zweites Gleis gebaut werden, damit nach Fertigstellung des neuen Stuttgarter Hauptbahnhofs und der dazu gehörigen Strecken kein Engpass bei Wendlingen entsteht, der sich durch Verspätungen in die Region auswirken würde. Ziel ist jedoch, die Region Neckar-Alb besser an den Flughafen Stuttgart und den neuen Hauptbahnhof anzuschließen.

Die am Mittwoch verabschiedete Absichtserklärung sieht vor, dass die Landkreise insgesamt 12,5 Millionen Euro zur Finanzierung beisteuern. Dieser Betrag wurde gedeckelt: Mehrkosten würde das Land tragen. Wie der SWR berichtet, gab es im Tübinger Kreistag vier Gegenstimmen von den Linken, das Reutlinger Gremium stimmte geschlossen zu. Im Zollernalbkreis gab es ebenfalls einen Mehrheitsbeschluss, aus der Fraktion des Freien Wähler kamen fünf Nein-Stimmen. Wie die Anteile auf die drei Landkreise verteilt werden, steht noch nicht fest.

Die eingleisige Wendlinger Kurve ist Teil des Projekts Stuttgart 21 und schafft eine Verbindung zwischen der Neubaustrecke Stuttgart-Wendlingen und dem Flughafen und der Neckartalbahn in und aus Richtung Metzingen, Reutlingen und Tübingen. Sie ist in Kosten- und Finanzierungshinsicht Teil von Stuttgart 21. Diese sogenannte kleine Wendlinger Kurve wird bereits gebaut. Ein zweites Gleis war im Rahmen von Stuttgart 21 zunächst nur als Option vorgesehen.

Land und Bahn haben Vertrag geschlossen

Die eingleisige Verbindung galt schon länger als Einschränkung für die Planung eines attraktiven zukünftigen Schienenverkehrs. Land und Bahn haben sich auf einen Finanzierungsvertrag für die sogenannte große Wendlinger Kurve geeinigt. Bis zu 100 Millionen Euro soll die Neubaustrecke kosten.

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