Albstadt

Mit Tourismus in die Zukunft: Der „Primus Albstadt“ will sich nicht auf Lorbeeren ausruhen

04.11.2019

Von Holger Much

Mit Tourismus in die Zukunft: Der „Primus Albstadt“ will sich nicht auf Lorbeeren ausruhen

© Holger Much

Jan Kobernuß vom Büro Ift (stehend) im angeregten Gespräch mit Albstädter Unternehmer.

Albstadt entwickelt seinen Masterplan Tourismus weiter. Dabei holte die Stadt am Montag zusätzlich ganz bewusst die Unternehmer mit ins Boot und gab am Abend dann auch den Bürgern die Möglichkeit, hier kreativ mitzugestalten.

Der Masterplan Tourismus der Stadt Albstadt ist ganz offenbar ein Erfolgsmodell. Zwar wird, das wurde am Montag bei gleich zwei offiziellen Vorstellungsterminen deutlich, die Fortschreibung des Konzeptes mit einigen neuen Ideen in die Zukunft getragen, die drei Grundpfeiler Wandern, Mountainbiken und Wintersport jedoch bleiben bestehen.

Die Konkurrenz schläft nicht

Denn Albstadt, formulierte Nicolaus Prinz von Büro Ift, sei „der Primus im touristischen Bereich“ in weitem Umkreis. Nun dürfe man sich, so bestätigte auch Albstadts Tourismuschef Martin Roscher, nicht auf den hart erarbeiteten Lorbeeren ausruhen, sondern wolle die Erfolge weiterschreiben und ausbauen. Denn die Konkurrenz, betonte Prinz weiter, schlafe nicht.

Der Masterplan von 2010 wird weitergeführt

2010 wurde der Masterplan seinerzeit mit dem Planungsbüro „Projekt M“ erarbeitet, mit dem sich Albstadt seither von Null an einen hervorragenden Stand im Bereich des Fremdenverkehrs erarbeiten konnte. Im Frühjahr 2019 wurde beschlossen, die Konzeption weiter zu entwickeln, unter anderem zusammen mit dem Büro Ift (Freizeit- und Tourismusberatung GmbH) aus Köln und Potsdam.

Telefonate, Gespräche und mehrere Sitzungen

Ift analysierten den Ist-Zustand des Albstädter Tourismus, telefonierten, schauten sich viele Einrichtungen vor Ort an und unterhielten sich mit zahlreichen Leuten. Dann wurden die Ergebnisse in Lenkungsgruppen mit Vertretern aus Hotellerie und Gastronomie sowie aus den Bereichen Wandern, Biken, Wintersport und der Verwaltung in mehreren Sitzungen besprochen.

Gleich zwei öffentliche Vorstellungen an einem Tag

Zusammen mit Nicolaus Prinz und Jan Kobernuss von Ift stellte Tourismuschef Martin Roscher am Montag gleich zweimal die Ergebnisse öffentlich vor:

Mit Tourismus in die Zukunft: Der „Primus Albstadt“ will sich nicht auf Lorbeeren ausruhen

© Holger Much

Zur Tourismus-Bürgerwerkstatt am Montagabend im Foyer der Zollernalbhalle waren zahlreiche interessierte Teilnehmer gekommen.

Zuerst am Nachmittag ab 15 Uhr im Rahmen des Unternehmerforums Albstadt im Tailfinger IHK-Gebäude, abends ab 18.30 Uhr dann im Rahmen einer bestens besuchten Bürgerwerkstatt im Foyer der Zollern-Alb-Halle.

Stadt will mehr Marketing im Social-Media-Bereich machen

Zusammengefasst möchte man, so formulierten die Experten gestern in der IHK, die bisher erreichten Stammkunden halten, gleichzeitig die Nachfrage steigern, das Nachfragepotenzial besser ausschöpfen und vor allem künftig noch gezielter Marketing machen, vor allem im Social-Media-Bereich.

Die Menschen sollen über das Herz angesprochen werden

Dabei sei es wichtig, nicht nur nach außen, sondern auch nach innen, in Richtung Unternehmen und Bevölkerung, die eigene Identität präziser herauszuarbeiten und das Bewusstsein zu stärken, eine Tourismusregion zu sein. Man wolle die Menschen nicht nur über Fakten, sondern auch „über das Herz ansprechen“. Eine gute Tourismuskonzeption, machten die Experten deutlich, verbessert nicht nur die Aufenthaltsqualität für die Besucher, sie erhöht in vielerlei Hinsicht auch die Lebensqualität für die Bürger.

Wirtschaft und Tourismus soll besser vernetzt werden

Im Rahmen des Unternehmerforums in der IHK, zu dem Matthias Miklautz, IHK-Geschäftsstellenleiter und Tourismusbeauftragter am Montagnachmittag begrüßte, ging es um die Absicht, Wirtschaft und Tourismus künftig stärker zu vernetzen. „Tourismusförderung ist mit Wirtschaftsförderung gleichzusetzen“ formulierte Miklautz.

Unternehmer sprechen ungenügende Versorgung Albstadts mit Hotels an

Aus den Reihen der über 30 Unternehmer wurden Punkte wie die bisher ungenügende Versorgung Albstadts mit Hotels angesprochen.

Mit Tourismus in die Zukunft: Der „Primus Albstadt“ will sich nicht auf Lorbeeren ausruhen

© Holger Much

Nicolaus Prinz vom Büro Ift notierte die Anregungen, die von Unternehmerseite zum Thema Tourismus kamen.

Die Beschilderung außerhalb der Traufgänge könne auch besser sein. Und auch die Frage der Notwendigkeit einer neuen Tagungshalle wurde angesprochen, wobei hier gleich die Folgefrage aufgeworfen wurde, woher dann die notwendigen Bettenzahlen kommen.

Idee von Wegepatenschaften wurde angesprochen

Die Ift-Fachleute stellten in Zeiten nachlassenden ehrenamtlichen Engagements auch das Thema von Wegepatenschaften in den Raum. Die Idee dahinter: Ein Unternehmen könnte eine Patenschaft für einen Traufgang übernehmen und sich um Dinge wie die Instandhaltung des Weges oder von Bänken kümmern.

Am Abend öffnete die Bürgerwerkstatt ihre Pforten

Am Montagabend wurde die Thematik erneut im Foyer der Zollernalbhalle erläutert, diesmal im Rahmen einer Bürgerwerkstatt, die Oberbürgermeister Klaus Konzelmann eröffnete. Zahlreiche Interessierte waren gekommen, es musste sogar nachgestuhlt werden. Gut 80 engagierte Bürger wollten ihre Meinungen und Erfahrungen einzubringen. Wir werden weiter berichten.

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