Handball

Mit Tempo und Aggressivität: Der HBW Balingen-Weilstetten fordert den TBV Lemgo

05.05.2022

Von Marcus Arndt

Mit Tempo und Aggressivität: Der HBW Balingen-Weilstetten fordert den TBV Lemgo

© Herl

Im März 2021 war der TBV Lemgo zuletzt beim HBW Balingen-Weilstetten zu Gast, setzte sich vor leeren Rängen mit 26:25 durch.

Am Sonntag erwarten die „Gallier“ eine solide Mittelfeldmannschaft. Beim TBV Lemgo läuft es im letzten Saisondrittel jedoch nicht nach Plan: Seit sieben Spielen ist die Kehrmann-Truppe wettbewerbsübergreifend sieglos.

Nach der 21:29-Pleite in Solingen versucht Jens Bürkle vor den entscheidenden Wochen im Abstiegskampf an den richtigen Stellschrauben zu drehen. Nicht unbegründet, dass der Sportwissenschaftler die Trainingsschwerpunkte zunächst unabhängig vom kommenden Kontrahenten festgelegt hat.

„Wir haben an den Dingen gearbeitet, die uns der BHC aufgezeigt hat“, erklärt 41-Jährige, „da waren ein paar Detailsachen schon nicht gut. Diese haben sich dann aufsummiert und zu diesem klaren Ergebnis geführt.“ Just diese Kleinigkeiten gilt es, besser zu machen „und die Lehren daraus zu ziehen.“

Akribisch arbeitete der HBW-Trainer die Defizite in der Defensive auf, ehe mehr und mehr im Angriff geübt wurde. Seit Donnerstag gilt die Aufmerksamkeit der „Gallier“ dem Ex-Meister, der am Sonntagnachmittag in der SparkassenArena gastiert (16.05 Uhr).

Viel Erfahrung

„Das ist mittlerweile eine sehr erfahrene Truppe“, sagt Bürkle über die Lipperländer, „die ‚Guardiolas‘ etcetera haben einige internationale Spiele auf dem Buckel. Auch die anderen sind mittlerweile schon ein bisschen gereift. Suton ist viele Jahre dabei, Carlsbogard ist auch ein abgezockter ‚Hund‘, der schon ein paar wichtige Spiele in seinem Leben absolviert hat.“

Die Europapokal-Belastung habe das Team von Florian Kehrmann noch einmal wachsen lassen, findet der erfahrene Übungsleiter, „Stärken sind Verteidigung und Gegenstoß. Das können sie wirklich gut aus dieser antizipativen Abwehr heraus.“ Auch im stehenden Angriff verfügt Lemgo über eine „sehr große Bandbreite“ (O-Ton Bürkle) und starke Individualisten. „Das ist eine gute Truppe“, hebt der 41-Jährige noch einmal hervor.

Steigerung nötig

Diese ist allerdings seit sieben Begegnungen in Liga und Pokal sowie der European League sieglos, kassierte sechs Niederlagen in den vergangenen zehn Spielen (3 Siege/1 Remis). Klar, dass sich auch die abstiegsbedrohten Kreisstädter gegen den TBV etwas ausrechnen. „Wir müssen unser Abwehr- und Konterspiel hinkriegen“, fordert Bürkle, „das ist uns in Solingen nicht gelungen. Das müssen wir wieder mehr in den Vordergrund stellen, denn wir brauchen mehr Tempo nach vorne.“

Entscheidend für den früheren Erstliga-Kreisläufer, „dass wir uns in der Abwehr die Bälle auch erarbeiten.“ Auch im Abschluss müsse seine Mannschaft konsequenter werden, verlangt der Balinger Kommandogeber, „das hat uns gegen den BHC gefehlt. Wir brauchen auch mehr Aggressivität in unserem Positionsangriff, wo wir Eins-gegen-Eins gewinnen und den Ball weiterkriegen müssen. Sonst werden wir unsere Außen nicht ins Spiel kriegen. Und wenn wir das nicht schaffen, bricht uns schon etwas weg.“

Scott zurück im Kader

Hinter dem Einsatz von einem Außen steht ohnehin noch ein Fragezeichen. Moritz Strosack, hinter Vladan Lipovina (138 Saisontore) und Tim Nothdurft (81), mit 80 Treffern drittbester Balinger Angreifer, klagt über muskuläre Probleme. „Es kann sein, dass es nicht reicht“, verrät Bürkle, welcher wieder auf James Junior Scott zurückgreifen kann. Der Franzose kehrte Anfang der Woche in das Mannschaftstraining zurück.

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