Mit Sachkenntnis und Ausdruck überzeugen: „Jugend debattiert“ im Rosenfelder Progymnasium

Von Rosalinde Conzelmann

Sollten öffentliche Grünanlagen mit essbaren Pflanzen bepflanzt werden, die von der Bevölkerung frei geerntet werden? Oder: Sollen in Neubaugebieten nur noch Mehrfamilienhäuser gebaut werden? Das waren nur zwei Themen, über die sich am Donnerstag am Rosenfelder Progymnasium Schüler aus der Region Neckar-Alb unter den Augen einer Jury engagiert austauschten. Vom Rosenfelder Progymnasium diskutierten 4 Schüler bei dem Regionalwettbewerb mit.

Mit Sachkenntnis und Ausdruck überzeugen: „Jugend debattiert“ im Rosenfelder Progymnasium

Jeder ist auf sich allein gestellt beim Wettbewerb „Jugend debattiert". Unter den Augen der Jury diskutiert hier der Rosenfelder Nick Dimowski mit – ruhig, sachlich und fundiert.

Streiten und Debattieren ist eine Kunst, die nicht alle beherrschen. Sachliche Argumente auszutauschen und damit den Gesprächspartner überzeugen steht im Mittelpunkt des bundesweiten Wettbewerbs „Jugend debattiert“, der dieses Jahr zum 20. Mal über die Bühne geht. Nachdem sich junge Debattanten und Debattinnen aus dem Zollernalbkreis und den Nachbarkreisen Tübingen und Reutlingen an den Schulen für den Regionalentscheid qualifiziert haben, fand dieser am Donnerstag im Rosenfelder Progymasium statt.

Schulband spielt zum Auftakt

Nachdem Rektor Christian Breithaupt die Schülerinnen und Schüler aus den Gymnasien Haigerloch und Hechingen, dem Friedrich-List-Gymnasium, dem Johannes-Kepler-Gymnasium und dem HAP-Grieshaber-Gymnasium in Reutlingen, dem Friedrich-Schiller-Gymnasium in Pfullingen, dem Mössinger Quenstedt-Gymnasium und dem Blaulach-Gymnasium in Kusterdingen in der Festhalle begrüßt hatte, spielte die Schulband, bevor sich die insgesamt 28 Schülerinnen und Schüler in die Klassenzimmer zu den Diskussionsrunden zurückzogen.

4 Rosenfelder Schüler machen mit

An diesem Tag waren die Rosenfelder Schüler Jana Li Stehle, Nick Dimowski, Hannah Karl und Til Hilbel besonders aufgeregt, denn sie vertraten ihre Schule als Debattanten.

Ansprechpartner für die Schüler waren Regionalverbundskoordinatorin Sabine Thoma-Hass und die Deutsch- und Sportlehrerein am Progymnasium, Charoula Parali, die die Organisation und alle Vorbereitungen im Vorfeld für den Wettbewerb getroffen hatte.

Es herrscht höchste Konzentration

In den einzelnen Klassenzimmern herrschte höchste Konzentration bei den Diskussionsrunden, die insgesamt 24 Minuten dauerten. Die Regeln waren klar vorgegeben: Jeweils 2 Schüler vertraten den Pro- und Contrastandpunkt. „Jeder debattiert für sich“, so Thoma-Hass. Nach der zweiminütigen Eröffnungsrede folgten 12 Minuten freie Debatte und als Schlusswort eine einminütige Rede.

Es gibt klare Regeln

Ein Zeitwächter und drei Juroren aus Schüler- und Lehrerkreisen überwachten die Debatten, bei denen die Acht- bis Zwölftklässler, unterteilt in zwei Altersgruppen, über gesellschaftlich-politische Streitfragen debattierten.

Beispielsweise bei den Jüngeren: Soll es an jeder weiterführenden Schüle eine Schülerzeitung geben? Oder bei den Älteren: Soll in unserer Stadt/Gemeinde ein durch Los besetzter Jugendrat eingeführt werden? Pro Altersgruppe wurden drei Themen debattiert. Die Bewertung erfolgte über ein Punktesystem von null bis fünf. Die Kriterien sind Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft.

Es geht weiter in die dritte Runde

Am Ende des spannenden Nachmittags jubelten 4 Siegerinnen und 4 Sieger, die ihr Ticket für den Landes-Wettbewerb gelöst haben und im April in Stuttgart zu weiteren Debatten antreten werden. Die vier Rosenfelder Schüler haben sich tapfer geschlagen, es hat aber bei der starken Konkurrenz nicht für einen der ersten Plätze gereicht. Dennoch war es eine wichtige Erfahrung für sie, denn bereits beim internen Klassen- und Schulfinale hatten die Acht- und Neuntklässler mit viel Leidenschaft und Herzblut debattiert und Argumente ausgetauscht.

Zuhören ist wichtig

Am Donnerstag haben sie dann eindrucksvoll unter Beweis gestellt, wie man mit Worten und Sachkenntnis überzeugen kann und wie eine gute Streitkultur aussieht. „Es geht auch darum, dass man sich ausreden lässt und dem anderen zuhört“, betont Thoma-Hass.

Diese Schüler kommen weiter

Für die Sekundarstufe I erreichten Eleanor Weber (Friedrich-List-Gymnasium Reutlingen), Linnéa Klütz (Johannes-Kepler-Gymnasium Reutlingen), Sophia Wagner (Friedrich-Schiller-Gymnasium Pfullingen) und Frank Lutsch (Johannes-Kepler-Gymnasium Reutlingen) das Finale.

In der Sekundarstufe II sind Philipp Tietze und Klara Zimmermann (Blaulach-Gymnasium Kusterdingen), Jonas Weber (Friedrich-List-Gymnasium Reutlingen), und Ellen Haertel (Friedrich-Schiller-Gymnasium Pfullingen) weitergekommen.