Fussball

Missglückter Re-Start in Koblenz: Julius Schell schockt die TSG Balingen in der Nachspielzeit

13.12.2020

von Niklas Zunke

Missglückter Re-Start in Koblenz: Julius Schell schockt die TSG Balingen in der Nachspielzeit

© Mühlen

Die TSG unterlag knapp in Koblenz.

Bitter für den Kreisstadt-Klub: In letzter Minute hat Balingen am Samstag mit 2:3 in Koblenz verloren. Julius Schell hat der TSG im Stadion Oberwerth zweimal Schmerzen bereitet – einmal körperlich, einmal psychisch. Der Koblenzer bescherte den Rot-Weißen den späten Erfolg.

Spielminute sechs im Auswärtsspiel der TSG bei Rot-Weiß Koblenz: Schnell, Innenverteidiger der Gastgeber, rasselt im Kopfballduell mit Gästekapitän Matthias Schmitz zusammen, der zur Pause mit Übelkeit und Schwindel als Folgeerscheinungen das Feld verlassen muss.

Spielminute 90 auf der anderen Seite des Spielfelds: Die Leihgabe von Borussia Dortmund rückt noch einmal mit auf, empfängt einen Steilpass von Nino Miotke, trifft ins Netz und mitten ins Herz der Mannschaft von Martin Braun. Schell entscheidet mit dem Tor zum 3:2-Endstand für die Rheinland-Pfälzer das erste Pflichtspiel nach anderthalbmonatiger Corona-Pause. Zwischen dem schmerzhaften Zusammenprall zwischen Schmitz und Schell sowie dessen Last-Minute-Treffer lag eine kurzweilige Begegnung mit vielen Auf und Abs – hüben wie drüben.

Führungschancen vergeben

In Abwesenheit der Leistungsträger Cedric Guarino, Tim Wöhrle und Sascha Eisele verordnete TSG-Trainer Martin Braun seiner Mannschaft zunächst eine abwartende, auf Defensive ausgerichtete Grundordnung. So besaßen die Einheimischen im Duell zwischen dem Letzten (Koblenz) und Vorletzten (Balingen) der Abbruchsaison 2019/20 mehr Ballbesitz, während sich die Chancen die Waage hielten.

Lukas Foelsch erreichte nach einer halben Stunde die Hereingabe von Marc Pettenkofer nicht, Pettenkofer selbst kam bei einem Pass von links einen Schritt zu spät, um den Ball gefährlicher auf das Rot-Weiß-Tor zu bringen.

Bei den Koblenzern fiel Kapitän Quentin Fouley auf. Egal ob mit seinem 25-Meter-Abschluss zum Lattentreffer in der 40. Minute oder seiner Flanke, welche Leon Müller zum 1:0 nutzte (43. Minute). Der 20-Jährige profitierte in dieser Situation von einem Missverständnis zwischen TSG-Schlussmann Julian Hauser und seiner Innenverteidigung.

Heim gleicht aus

Halbzeit zwei begann mit Fabian Kurth anstelle des angeschlagenen Schmitz und agileren Gästen. Der nicht unverdiente Ausgleich durch Felix Heim war die Folge (60.). Heim setzte im Koblenzer Strafraum zwei Verteidiger schachmatt und überwand Baboucarr Gayé. Die Partie nahm immer mehr an Fahrt auf.

Koblenz-Joker Tomislav Ivicic verfehlte haarscharf das lange Eck (66.), zwei Minuten später setzte sein Sturmpartner Valdrin Mustafa den Ball ins Netz. Die Balinger blockten zunächst noch Fouleys Schuss, aber der Abpraller fiel Mustafa vor die Füße – und so eine Gelegenheit lässt sich der beste Koblenzer Torschütze eben nicht entgehen.

Regionalliga-Restart: Die TSG in Koblenz

Fotos vom Regionalliga-Restart: Die TSG Balingen unterliegt bei Rot-Weiß Koblenz in der Schlussminute.

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Impressionen von der Partie.

© Thomas Schips

Impressionen von der Partie.

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Impressionen von der Partie.

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Impressionen von der Partie.

© Thomas Schips

Impressionen von der Partie.

© Thomas Schips

Impressionen von der Partie.

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Impressionen von der Partie.

© Thomas Schips

Impressionen von der Partie.

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Impressionen von der Partie.

© Thomas Schips

Impressionen von der Partie.

© Thomas Schips

Impressionen von der Partie.

© Thomas Schips

Impressionen von der Partie.

© Thomas Schips

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© Thomas Schips

Impressionen von der Partie.

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Impressionen von der Partie.

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Impressionen von der Partie.

© Thomas Schips

Impressionen von der Partie.

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Impressionen von der Partie.

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Impressionen von der Partie.

© Thomas Schips

Impressionen von der Partie.

© Thomas Schips

Impressionen von der Partie.

© Thomas Schips

Impressionen von der Partie.

© Thomas Schips

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© Thomas Schips

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© Thomas Schips

Impressionen von der Partie.

© Thomas Schips

Impressionen von der Partie.

© Thomas Schips

Impressionen von der Partie.

© Thomas Schips

Impressionen von der Partie.

© Thomas Schips

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© Thomas Schips

Der Kreisstadt-Klub glaubte weiter an sich. „Wir machen das 2:2, wir machen es“, peitschte Foelsch seine Kollegen in der 78. Minute noch einmal lautstark nach vorne. Und er sollte Recht behalten. Der spielende Co-Trainer selbst schlug den Ball in die Gefahrenzone, Jonas Vogler legte mit dem Kopf für Simon Klostermann ab, der zum Remis einnickte (81.). Das Tor reichte aber nicht für einen zählbaren Erfolg der Braun-Truppe, da Fouleys Kopfball in der ersten Minute der Nachspielzeit bei Miotke ankam und dessen Adressat Schell Balingen zum zweiten Mal an diesem Nachmittag Schmerzen zufügte.

Balingen hätte ein drittes Mal ausgleichen können. Nach einem vermeintlichen Foulspiel von Arthur Ekallé an Pettenkofer forderten die Gäste vehement Strafstoß, aber die Pfeife des Schiedsrichters blieb stumm. Mit der letzten Aktion verpasste zudem Klostermann knapp das 3:3.

Backhaus reagierte kurz vor Spielbeginn

Nach der Partie konnte Heiner Backhaus ein Geheimnis lüften. Eigentlich wollte der Coach der Rot-Weißen das erwartete 3:5:2-System der TSG spiegeln. Als er dann jedoch auf dem Weg in den Innenraum des Stadions durch die offenstehende Kabinentür der Gäste sah, dass Martin Braun ein 4:4:2 auf die Tafel gezeichnet hatte, warf der Koblenzer Chef an der Seitenlinie seine Ausrichtung noch einmal über den Haufen. „Ich habe die Mannschaft zusammengeholt und ihr gesagt, dass wir die Formation umstellen.“

Es mag ein kleiner Baustein gewesen sein, der zum Koblenzer Erfolg beitrug. Backhaus beschrieb weitere Faktoren: „Meine junge Mannschaft hat eine tolle Moral gezeigt und gut gegen den Ball gearbeitet. Diese Leistung war nach unserem Spiel- und Trainingsverbot im November aller Ehren wert.“ Mit dem Ergebnis nicht, dem Auftritt der ersatzgeschwächten TSG-Elf zeigte sich auch Braun zufrieden: „Ein Punkt wäre verdient gewesen. Wir haben etwas Pech gehabt und bei den kleinen Dingen ein paar Fehler zu viel gemacht.“

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