Stetten a.k.M.

Ministerpräsident in Stetten a.k.M.: „Ukrainer verteidigen auch die Demokratie und unsere Freiheit“

09.05.2022

Von Susanne Grimm

Ministerpräsident in Stetten a.k.M.: „Ukrainer verteidigen auch die Demokratie und unsere Freiheit“

© Susanne Grimm

Oberstleutnant Kevin Freudenberger erläutert Ministerpräsident Winfried Kretschmann und der Landtagsabgeordneten Andrea Bogner-Unden über die in Stetten a.k.M. stationierten Waffengattungen.

Am Montag hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann den mit rund 3.200 Soldaten und Soldatinnen, zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern größten Bundeswehrstandort des Landes in Stetten am kalten Markt besucht. In der Albkaserne sind Dienststellen des Heeres, der Streitkräftebasis, des Sanitätsdienstes und der Bundeswehrverwaltung stationiert.

Der Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat sich in Begleitung von Oberst Thomas Köhring, Kommandeur des Landeskommandos Baden-Württemberg und der Landtagsabgeordneten Andrea Bogner-Unden über die Waffengattungen der in Stetten stationierten Einheiten informiert.

Aber, so Kretschmann, „will ich mit meinem Besuch heute in der Albkaserne meine Wertschätzung gegenüber den Soldatinnen und Soldaten zum Ausdruck bringen“. Und er setzte nach: „Schließlich setzen sie im Ernstfall ihr Leben für uns aufs Spiel!“

Nützliche und wirkungsvolle Waffen

Zur politischen Großwetterlage sagte er vor dem im Hintergrund aufgebauten Panzerhaubitze 2000 unter anderem, dass er die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine für „unabdingbar“ hält, ist aber mit dem Begriff „schwere Waffen“ nicht ganz glücklich.

Ministerpräsident in Stetten a.k.M.: „Ukrainer verteidigen auch die Demokratie und unsere Freiheit“

© Susanne Grimm

Oberst Thomas Köhring, Kommandeur des Landeskommandos Baden-Württemberg, bedanke sich beim Ministerpräsidenten für den Besuch und die damit verbinden Wertschätzung.

„Wir müssen ihnen nützliche und wirkungsvolle Waffen liefern, denn die Ukrainer verteidigen neben ihrem Land auch die Demokratie und unsere Freiheit“. Auf die Frage, inwieweit denn er als Grüner mit dieser Entwicklung umgehe, antwortete Kretschmann klipp und klar: „Ich bin kein Pazifist“.

„Ein Staat kann nicht pazifistisch sein“

Er respektiere zwar persönlich diese Einstellung, unterstrich aber auch: „Ein Staat kann nicht pazifistisch sein“. Die Demokratie müsse in Zeiten wie dieser Entschlossenheit und Einigkeit zeigen. „Ich hoffe, dass es gelingt, Putin nicht als Sieger hervorgehen zu lassen, denn das wäre eine Katastrophe!“

Wir sind alle in neuen Zeiten aufgewacht

Putin habe mit seinem Verhalten die Nachkriegsverträge und das Völkerrecht „zerschossen“. Durch diesen Krieg seien „wir alle in neuen Zeiten aufgewacht“. Au die Frage, ob denn aufgrund dieser Entwicklungen der Schrumpfkurs der Bundeswehr zu den Akten gelegt werden könne, meinte der Landesvater, dass der Hebel etwas anders angesetzt werden müsse.

„Wir müssen sowohl von innen als auch außen wehrfähig sein!“

Es gehe um Organisatorisches und Strukturelles: „Es ist alles zu komplex geworden, wir müssen bei Beschaffung und Umstrukturierung schneller und besser werden“, umschrieb der Ministerpräsident die Probleme bei der Reorganisation und Neuausrichtung. Er betonte aber: „Wir müssen sowohl von innen als auch außen wehrfähig sein!“

Rückgrat der gesamtstaatlichen Sicherheitsvorsorge

Die Bundeswehr gehöre zum Rückgrat der gesamtstaatlichen Sicherheitsvorsorge, was auch ein Grund für seinen Besuch hier sei. Auch in der Coronakrise und den Überschwemmungskatastrophen der jüngsten Zeit habe man auf die Bundeswehr zählen können. „Dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken. Ohne Ihre Hilfe hätten wir das gar nicht stemmen können“.

Putin reagiert nur auf Stärke

Nur eine funktionstüchtige und wehrhafte Bundeswehr könne auch abschrecken, sagte Kretschmann. Putin reagiere nur auf Stärke, Klarheit und Entschlossenheit.

Überblick über stationierte Waffen

Bei einer kleinen statischen Waffenschau ließen sich der Ministerpräsident und seine Begleitung über die Geräte informieren, die die in Stetten stationierten Einheiten repräsentativ ausgestellt hatten. So wie die derzeit viel genannte Panzerhaubitze 2000 des Artilleriebataillons 295, kommandiert von Oberstleutnant Kevin Freudenberger.

Auch die 5. Kompanie des Jägerbataillons 292 war präsent unter anderem mit dem Waffenträger Wiesel und einem Aufklärungsfahrzeug. Mit dabei waren auch die Kampfmittelabwehr-Schule, die Feldjäger und das Sanitätsunterstützungszentrum.

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