Handball

Mini-Serie hält: HBW Balingen-Weilstetten gewinnt das Derby gegen Frisch Auf Göppingen

17.11.2019

Von Marcus Arndt

Mini-Serie hält: HBW Balingen-Weilstetten gewinnt das Derby gegen Frisch Auf Göppingen

© PIX-Sportfotos/Michaela Koesegi

In Göppingen holte der HBW zwei Zähler.

Euphorie pur, Emotionen pur. Mit 32:26 setzten sich die „Gallier“ in Göppingen durch. Der Aufsteiger investierte mehr, dominierte nach dem Seitenwechsel, „und belohnten uns mit zwei Punkten“, erklärt Martin Strobel.

„Die Partie zwischen Frisch Auf und dem HBW hat sich zu einem echten Klassiker entwickelt“, sagt Gerd Hofele unaufgeregt, bevor der Frisch Auf-Geschäftsführer in den Derby-Modus schaltet.

Da waren es dann doch „spezielle Emotionen“ (O-Ton Hofele), welche beide Teams am Sonntagachmittag auf die Platte brachten. Völlig konsterniert verließen die Göppinger das Spielfeld, während die „Gallier“ den ersten Auswärtssieg in dieser Saison bejubelten.

„Es war ein sehr gutes Spiel von uns“, betont der Balinger Kapitän, „schon in der ersten Hälfte.“

FAG setzt erste Akzente

Diese begann mit leichten Vorteilen für den Tabellenzehnten. Vor dem Prestigeduell sprach Hartmut Mayerhoffer lange mit Torjäger Nemanja Zelenovic und Tim Kneule. Ganz offensichtlich hatte der Göppinger Coach die richtigen Worte gefunden, denn das Rückraumduo – ergänzt mit dem flinken Josip Peric – setzte die ersten Akzente.

Der Altmeister legte vor (3:2/3.), bekam in der Abwehr aber keinen Zugriff. Jona Schoch sorgte für die erste Gästeführung, setzte sich stark im Eins-gegen-eins durch und zog die Zeitstrafe gegen Göppingens Kapitän Jacob Bagersted. Diese blieb ohne Konsequenzen für die Grün-Weißen, welche in der Folge immer wieder an Balingens Keeper Mike Jensen scheiterten.

Strobel bringt Ruhe

Dennoch: Nach zehn Minuten lag Göppingen wieder vorne (5:4). Auf der Gegenseite leisteten sich die „Gallier“ viele einfache Fehler und früh brachte Jens Bürkle seinen Kapitän.

Der 33-Jährige brachte die nötige Ruhe und Routine in das Spiel. „Zuvor waren wir in Sachen Passqualität etwas fahrig“, räumt der Sportwissenschaftler unumwunden ein. Der Außenseiter führte trotzdem (8:9/16.) und Mayerhoffer sah zwingend Gesprächsbedarf.

Knapper Rückstand zur Pause

Ivan Sliskovic, nach mehrwöchiger Verletzungspause zurück im Team, sollte für mehr Gefahr aus der Distanz sorgen. Doch der Kroate zog die nächste Fahrkarte und der HBW weiter davon: mit 8:10 (17. Minute). Der Zweitliga-Meister nutzte das Momentum aber nicht, kassierte schnell den Ausgleich (10:10/18.).

Unglaublich robust verteidigte FAG, doch der HBW hielt dagegen. Die Balinger taten sich in dieser Phase aber sehr schwer im stehenden Angriff, kamen immer wieder in Zeitnot. Wichtig, dass Vladan Lipovina erneut egalisierte (14:14/ 26.). Auffallend: Viele Zeitstrafen gegen die Balinger, welche zur Pause knapp mit 14:15 zurücklagen.

Steigerung in Durchgang zwei

Auch nach dem Seitenwechsel setzte sich vorerst keine der beiden Mannschaften entscheidend ab. Frisch Auf war effektiver, während die Balinger ungewohnt viele Chancen aus der Nahdistanz liegen ließen. Torhüter Vladimir Bozic (ab 30.) und der starke Schoch hielten die „Gallier“ weiter im Spiel (17:17/36.).

„Wir haben dann die Abwehr auch besser in den Griff bekommen“, so Bürkle. Göppingen war beeindruckt, fand keine Mittel gegen Schoch, der neunmal traf.

In der Schlussviertelstunde zog der Außenseiter mit 24:21 davon (47.) und Göppingens Bank und Fans fühlten sich betrogen. Da war wohl der Blickwinkel etwas verschoben. Der HBW war einfach besser, während Frisch Auf im Positionsangriff wenig anbot.

Vorentscheidung durch Lipovina

Kurzzeitig wackelte der HBW noch einmal (23:25/49.). Klug korrigierte Bürkle – und nach dem 27:23 durch Lipovina war die Sensation greifbar (52.). Per kurzer Deckung gegen die beiden Halbpositionen drängte der Altmeister auf die Ergebniswende. Vergebens. Mit einem fulminanten Schlagwurf machte Strobel fünf Minuten vor dem Ende den Deckel drauf (25:30).

„Das war schon eine super Mannschaftsleistung“, bilanziert Bürkle, „jeder hat seinen Teil zum Sieg beigetragen. Auch in kritischen Phasen sind wir ruhig geblieben.“

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