Mindestens acht Verletzte bei Zugunglück zwischen Tübingen und Rottenburg

Von hz/job (Schwäbisches Tagblatt), Polizei

Auf der Bahnstrecke zwischen Tübingen und Rottenburg hat am Dienstagmittag ein Personenzug einen Lastwagen erfasst. Mindestens acht Menschen wurden teils schwer verletzt.

Mindestens acht Verletzte bei Zugunglück zwischen Tübingen und Rottenburg

Dieser Zug erfasste auf einem Bahnübergang bei Kilchberg einen Lastwagen.

Ein Zug der WEG kollidierte um 13.37 Uhr an einem unbeschrankten Bahnübergang bei Kilchberg mit einem Lastwagen. Der Laster wurde dabei gegen eine Scheune neben dem Bahndamm geschleudert. Das berichtet das Schwäbische Tagblatt.

Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Lastwagen beiseite geschleudert, kippte um und kam mehrere Meter von der Unfallstelle entfernt neben den Gleisen zum Liegen. Hierbei beschädigte das Fahrzeug auch eine angrenzende Scheune.

Laut Polizeisprecher Martin Raff wurden der Lokführer und der Lastwagenfahrer mutmaßlich schwer verletzt. Der Lasterfahrer sei mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik eingeliefert worden.

Der Tagblatt-Reporter vor Ort berichtet, es seien fünf weitere Menschen ins Krankenhaus gebracht worden. Darunter offenbar auch zwei Kinder. Weitere elf Personen hätten Schocks erlitten. Ein Großaufgebot von Feuerwehr, Rettungsdienst, Bundes- und Landespolizei ist vor Ort.

Auch Fahrgäste sind verletzt

Wie die Polizei am Abend mitteilt, wurden von den Fahrgästen im Regionalzug nach aktuellem Ermittlungsstand eine Person schwer und fünf Personen leicht verletzt. Sie wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Die Anzahl der Personen, die einen Schock erlitten hatten, ist derzeit noch nicht abschließend geklärt.

Bei dem Lastwagen handelt es sich laut Polizei um ein Fahrzeug, das auf der Baustelle der neuen B28 im Einsatz war, die derzeit entlang der Bahnstrecke im Neckartal entsteht.

Bei dem Unfall wurden auch die Schienen der eingleisigen Strecke in Mitleidenschaft gezogen. Es ist noch unklar, wie lange die Reparaturarbeiten an den verbogenen Gleisen dauern werden. Am Dienstag werde aber kein Zugverkehr mehr möglich sein.

Schienenersatzverkehr ist eingerichtet

Die Bahnstrecke zwischen Tübingen und Rottenburg bleibt bis auf Weiteres gesperrt. Laut einer Bahn-Sprecherin wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.

Auch die L370 zwischen Rottenburg und Tübingen-Weilheim war mehrere Stunden lang voll gesperrt. Die Fahrbahn konnte gegen 16 Uhr wieder beidseitig für den Verkehr freigegeben werden. Die Bergungsarbeiten der schwer beschädigten Lok sowie des Lastwagen dauern am Abend noch an.

Millionenschaden entsteht bei Unglück

Derzeit kann die Höhe des Sachschadens noch nicht genau beziffert werden. Vorläufigen Schätzungen zufolge dürfte sich dieser jedoch auf mindestens eine Million Euro belaufen. Die Verkehrspolizei Tübingen hat mit Unterstützung eines Sachverständigen die Ermittlungen zum Unfallhergang übernommen.

Von Rettungsdienst, Feuerwehr, Landes- und Bundespolizei waren zahlreiche Einsatzkräfte an die Unfallstelle ausgerückt.