Zollernalbkreis

Milliardenprojekt soll endlich kommen: Regionalstadtbahn könnte 2034 in Betrieb gehen

14.02.2023

Von Gert Ungureanu

Milliardenprojekt soll endlich kommen: Regionalstadtbahn könnte 2034 in Betrieb gehen

© Gert Ungureanu

Tobias Bernecker ist zuversichtlich, dass man sich an den Zeitplan halten werde: „Unser Team ist sehr engagiert und motiviert“, sagt der Geschäftsführer des Zweckverbands Regionalstadtbahn Neckar-Alb.

Wie geht es weiter mit der Regionalstadtbahn Neckar-Alb? Professor Tobias Bernecker, seit 2021 Geschäftsführer des Zweckverbands, hat im Technischen Ausschuss des Kreistags kurz informiert. Sollte alles glatt laufen, könnte die Gesamtstrecke von Tübingen nach Ebingen 2034 in Betrieb gehen, die Talgang- und Zollernbahn schon ab 2030. Auch die sogenannten „Perspektivstrecken“ seien als eine Art Vorarbeit im Antrag auf Förderung des Gesamtprojekts mit inbegriffen.

15 Jahre sei er nun im Amt, sagte Landrat Günther-Martin Pauli im Technischen Ausschuss des Kreistags am Montagabend. Und genau so lange habe es auch gedauert, „bis man sich zusammengefunden hat“.

Vorplanung so gut wie abgeschlossen

Das hat man nun, und es geht vorwärts: Die Vorplanung für die gesamte Zollern-Alb-Bahn zwischen Tübingen und Ebingen, einschließlich Talgangbahn zwischen Ebingen und Onstmettingen sowie Hohenzollernbahn zwischen Hechingen und Burladingen, läuft beziehungsweise ist schon abgeschlossen. Im Laufe dieses Jahres soll die Bürgerbeteiligung starten.

Vorarbeit für „Perspektivstrecken“

Der Rahmenantrag auf Förderung des Gesamtprojekts, sagte Professor Tobias Bernecker, seit 2021 Geschäftsführer des Zweckverbands, sei kurz vor Weihnachten gestellt worden. Um gewisse Vorarbeit zu leisten, seien auch die sogenannten „Perspektivstrecken“, zum Beispiel die Verbindung zwischen Albstadt und Sigmaringen, die mögliche Verbindung von Balingen über Schömberg nach Rottweil und der Lückenschluss zwischen Burladingen und Gammertingen, in dem Rahmenantrag erwähnt worden.

Elektrifizierung ist unumgänglich

Ausdrücklich betonte Bernecker, dass die Elektrifizierung der gesamten Strecke erfolgen müsse. Wie mehrfach berichtet, ist es die Voraussetzung dafür, dass Züge aus dem Zollernalbkreis auch in Zukunft in den neuen Stuttgarter Bahnhof einfahren dürfen.

Angeschlossene Abschnitte benötigen eigene Standardisierte Bewertung

Was die „Perspektivstrecken“ angehe, so müsse für die Vorplanung eine eigene standardisierte Bewertung erfolgen, weil diese Abschnitte nicht Teil des Regionalstadtbahn-Projekts seien, jedoch damit „in engem Zusammenhang“ stünden. Bei Regionalstadtbahn und Regionalexpress, die auf der Strecke verkehren sollen, sei von unterschiedlichen Fahrgastzahlen auszugehen.

Deutsche Bahn als Betreiberin

Die Genehmigungsplanung für das 1,34-Milliarden-Projekt wird, so Bernecker, die Deutsche Bahn als spätere Betreiberin übernehmen. Fest steht aber schon jetzt: Zwischen Tübingen und Mössingen, wo die höchsten Fahrgastzahlen prognostiziert werden, soll es drei Linien geben, zwischen Mössingen und Ebingen zwei, zwischen Ebingen und Onstmettingen eine. Und: Sollte alles glatt laufen, könnte die Gesamtstrecke 2034 in Betrieb gehen, die Talgang- und Zollernbahn schon früher, möglicherweise ab 2030.

Ohne Umsteigen? Eher nicht!

Die Frage, die CDU-Kreisrat Helmut Barth zum wiederholten Mal stellte: Wird es auch ohne Umsteigen gehen, etwa zwischen Burladingen und Reutlingen? Eher nicht, sagte Dezernentin Catharina Pawlowskij. Denn auf den Strecken würden verschiedene Züge verkehren, „und es ist nicht so leicht, von der einen Linie in die andere überzugehen“. Die Verbindungen auf den Nebenstrecken müssten aber so getaktet werden, dass es möglichst kurze Wartezeiten gibt.

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