Meßstetten

Meßstetten tüftelt für die Burgschule an Konzept mit passgenauem Schnitt

07.04.2021

Von Gudrun Stoll

Meßstetten tüftelt für die Burgschule an Konzept mit passgenauem Schnitt

© Stadt Meßstetten

Die Burgschule in Meßstetten.

Dass Kinder über den regulären Unterricht hinaus in der Schule betreut werden und ein Mittagessen erhalten, gehört mittlerweile zum Standard. Auch Meßstetten baut das Angebot aus.

Der Bedarf an Ganztagesbetreuung an der Burgschule wächst. Dies weiß die Stadt aus der Befragung von Eltern, die in den vergangenen zwei Jahren erfolgt ist. Der Rücklauf sei jedoch verhältnismäßig gering ausgefallen, informierte die Verwaltung in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Neben dem Wunsch nach einem breiteren Ganztagesangebot sprachen sich manche Eltern auch klar gegen ein weitergehendes Konzept aus, da sie ein größeres Maß an Verbindlichkeit befürchten.

Ab Herbst soll eine neues Modell greifen

Stadtverwaltung und Gemeinderat halten allerdings am Ziel fest, das Betreuungsangebot ab dem Schuljahr 2021/2022 auszubauen und formulierten hierzu einen entsprechenden Grundsatzbeschluss, der vom gesamten Gremium mitgetragen wird. Die Stadt wolle möglichst vielen gerecht werden und deshalb ein ebenso umfassendes wie flexibles Angebot für Kinder im Grundschulalter in der Kernstadt anbieten, gab Hauptamtsleiter Thomas Berg die Leitlinie vor.

Eine Arbeitsgruppe der Gemeinderates hat bereits Vorarbeit geleistet und sich die Angebote an Grundschulen angesehen, die ein Betreuungsmodell in Wahlform anbieten, das konform geht mit dem Schulgesetz des Landes. Eine weitere Variante ist ein kommunal organisiertes Ganztageskonzept.

Eltern plädieren für kommunale Lösung

Berücksichtigt wurde bei der Bewertung das Umfrageergebnis unter den Meßstetter Eltern. Die Befragung erfolgte im Jahr 2018, ein ernüchternder Rücklauf von 20 Prozent macht die Erhebung aber nicht repräsentativ. Jedenfalls sprachen sich damals 43 Prozent der Eltern für ein Ganztageskonzept in Wahlform aus, 57 Prozent für ein kommunales oder noch weitergehendes Angebot.

Lösung für Bueloch folgt

Auch die Arbeitsgruppe des Gemeinderates tendiert nach Abwägung aller Argumente für den Ausbau auf der kommunalen Schiene. Dieses Modell biete einerseits eine verlässliche Betreuung, andererseits auch größtmögliche Flexibilität, lassen sich die Vorzüge auf einen kurzen Nenner bringen. Durch die überschaubaren Investitionskosten wäre auch eine rasche Umsetzung möglich und beim Land muss die Stadt keinen Antrag auf Genehmigung stellen.

Im Gegensatz zur landläufigen Ganztagesgrundschule kann die Stadt das kommunale Angebot nicht kostenfrei anbieten, sie geht aber von einem überschaubaren Aufwand für die Eltern aus.

Mittagstisch mit Betreuung

Parallel zum Ausbau des Angebotes soll das Kollegium der Burgschule ein pädagogisches Konzept erarbeiten, das die verschiedenen Bausteine sinnvoll verbindet. Schon mit Beginn des Schuljahres 2021/22 sollen die Eltern auf das Angebot zugreifen können, das montags bis freitags von 7 bis 16 Uhr die Betreuung ihrer Kinder sichert. Eingebunden in das Konzept wird die Schulsozialarbeit, angedacht ist außerdem, für die Grundschüler im Foyer der Festhalle von Montag bis Freitag einen Mittagstisch mit Betreuung anzubieten.

Lösung für Bueloch folgt

Für die Grundschule Bueloch liegt noch kein Konzept vor. Sie wird als Außenstelle der Burgschule geführt. In den nächsten Wochen soll bei den Eltern im Bueloch der Bedarf an einem Betreuungsangebot erhoben werden. Neben der bereits bestehenden Hausaufgabenbetreuung schwebt der Stadtverwaltung eine Kernzeitbetreuung vor. Mit überschaubaren Umbauarbeiten ließe sich außerdem ein Mittagessen für die Kinder auf die Beine stellen – allerdings erst ab Mitte des Schuljahres 2021/2022.

Teilnahme ist freiwillig

Bürgermeister Frank Schroft wies in der Sitzung darauf hin, dass kein Kind zur Teilnahme am Angebot verpflichtet werde. Die Eltern können freiwillig entscheiden. Auf die Nachfrage von Stadtrat Tarzisius Eichenlaub (Freie Wählervereinigung) nach den Haushaltsmitteln gab es keine konkreten Zahlen.

Zunächst, so Schroft, sei der Grundsatzbeschluss gefasst. Lediglich zu den Personalmehrkosten liegen Schätzungen vor. Diese sind zwar von der Anzahl der angemeldeten Kinder abhängig, dürften sich pro Jahr aber in einer Größenordnung von 20 000 Euro bewegen. Über weitere Ausgaben wird im Einzelfall entschieden.

Die aktuelle Situation

Aktuell bietet die Burgschule für monatlich 25 Euro eine Kernzeitbetreuung an, und zwar montags bis freitags von 7 bis 8.15 Uhr und von 11.45 bis 13 Uhr. Mittagessen und Begleitung durch die Schulsozialarbeit gibt es montags, dienstags und donnerstags von 12.35 bis 14.15 Uhr. Ein Essen kostet 3,50 Euro. Hausaufgabenbetreuung wird für 15 Euro pro Monat montags bis freitags von 14 bis 16 Uhr angeboten, sowohl am angestammten Platz der Schule in direkter Nachbarschaft der Festhalle wie auch an der Grundschule Bueloch.

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