Geislingen

Meilenstein in Binsdorfer Klostersanierung: Bund fördert Garten mit 1,53 Millionen Euro

29.11.2022

von Pressemitteilung

Meilenstein in Binsdorfer Klostersanierung: Bund fördert Garten mit 1,53 Millionen Euro

© Isabel David

Der einst zugewucherte und verwachsene Klostergarten ist nicht mehr wiederzuerkennen. Alles wurde freigeschnitten und freigeräumt. Im kommenden Jahr soll die Sanierung beginnen.

Gute Nachricht für die Sanierung der Klosteranlage in Binsdorf: Die katholische Kirchengemeinde St. Markus erhielt vor wenigen Tagen den Förderbescheid für die Sanierung des Klostergartens in Höhe von 1,53 Millionen Euro durch das zuständige Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), teilt die Pressestelle der Diözese Rottenburg-Stuttgart mit.

Zuvor hatte der Bundestag die nötigen Mittel freigegeben. Planung und Bau könnten damit im kommenden Jahr beginnen, sagt Regina Günzel als gewählte Vorsitzende der Kirchengemeinde St. Markus voller Freude.


Kirchengemeinde und Diözese tragen 170.0000 Euro

Laut Pressemitteilung wurde das Geld im Rahmen des Förderprogramms „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ des Bundes bewilligt. Neben der in voller Höhe zugesagten Zuwendung wurden Gesamtausgaben in Höhe von 1,7 Millionen Euro für das Vorhaben bewilligt. Den Eigenanteil der Sanierungskosten in Höhe von 170.000 Euro trägt die Kirchengemeinde als Bauherrin mit Unterstützung der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Dr. Thomas Schwieren, Diözesanbaumeister und Leiter des Bischöflichen Bauamts in Rottenburg, spricht im Zusammenhang mit den nun freigegebenen Mitteln von „einem wichtigen Schritt“ auf dem Weg zur geplanten Gesamtinstandsetzung des Klostergebäudes und der historischen Gartenanlage.

Kulturdenkmal, das seinesgleichen sucht

Das unweit der Autobahn A81 und in der Nähe zu Balingen gelegene Kulturdenkmal sei ein Ort, der weit und breit seinesgleichen sucht: „Eine Klosteranlage, die nach Abschluss der Arbeiten eine ganz besondere Arbeits- und Aufenthaltsatmosphäre bieten wird.“

Kirchengemeinde hat langen Atem gebraucht

Die Landschaftsarchitektin Isabel David, die für das Antragsverfahren beauftragt wurde, zollt der bisher bereits geleisteten Arbeit großen Respekt: „Die Kirchengemeinde hat unglaublich viel Ausdauer gezeigt und sich fortwährend mit Ehrenamt eingebracht.“ Während des zweieinhalbjährigen Antragsverfahrens habe es einen „wirklich langen Atem“ gebraucht. David spricht im Zusammenhang mit dem nun gewährten Fördergeld von „einem Meilenstein“ in der Klostersanierung.

Meilenstein in Binsdorfer Klostersanierung: Bund fördert Garten mit 1,53 Millionen Euro

© Timo Raible

Sie freuen sich über den Erhalt des Zuwendungsbescheids (von links): Dr. Thomas Schwieren, Isabel David, Regina Günzel und Kirchenpflegerin Brigitte Wolpert.

Dekanatsreferent Achim Wicker aus Balingen fügt hinzu: „Ich freue mich sehr, dass das großartige Engagement von Isabel David und den Ehrenamtlichen nun auch so honoriert wird. Der Klostergarten Binsdorf wird künftig ein absolutes Highlight für das Dekanat und den Landkreis sein, in dem Klostergeschichte hautnah erfahrbar wird.“

Zum Hintergrund der Klosteranlage

Zum Hintergrund teilt die Diözese mit: Im ausgehenden 13. Jahrhundert erfolgte in Binsdorf vermutlich die Klostergründung. Dank zahlreicher Schenkungen im Lauf des 14. Jahrhunderts konnte um 1390 ein großes Haus erbaut werden, wovon einzelne Teile wie der Gewölbekeller beim Neubau des auf die Stadtmauer aufsitzenden Hauptbaus in den Jahren 1685/1686 einbezogen wurden.

Die Tatsache, dass die Anlage die Jahrhunderte in ihrer baulichen Beschaffenheit nahezu unverändert überdauert hat, verleiht dieser ihre Besonderheit. Der Bau weist einen rechteckigen Grundriss mit einer Länge von rund 50 Metern und einer Tiefe von 13 Metern auf.

5 Meter hohes Kellergewölbe

Unter seinem Satteldach vereint er drei Voll- und zwei Dachgeschosse. Erhalten geblieben sind darin viele barocke Ausstattungselemente, deren Sanierung im Zuge des zweiten Bauabschnitts begonnen werden soll. Hierzu zählen zahlreiche Stuckornamente, Deckengemälde, Türen und hölzerne Ausstattungen.

Beeindruckend ist auch das bis zu fünf Meter hohe Kellergewölbe, in dem sich ein Brunnen, ein Bad sowie eine erhalten gebliebene Backküche mitsamt ihrem groß dimensionierten Ofen findet.

Es werden Nutzer gesucht

Auch der durch das Gewölbe zugängliche barocke Klostergarten ist in seiner Terrassenform noch weitgehend erhalten geblieben und stellt eine Besonderheit in der Region da. Die Kirchengemeinde St. Markus Binsdorf ist auf der Suche nach Interessenten für die Nutzung des sanierten Klosters.

Weiterführende Informationen dazu sind online nachzulesen auf

klosterbinsdorf.de/#start

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