Spontane Ideen, liebe Leser, sind bekanntermaßen nicht immer die schlechtesten. Davon waren wir vor einigen Jahren überzeugt, als wir beschlossen, die wichtigsten Nachrichten aus der Region auf Whatsapp auszuspielen – für damalige Verhältnisse geradezu eine Schnapsidee.

Nur wenige Zeitungen hatten den Smartphone-Messenger zu diesem Zeitpunkt für sich entdeckt. Doch der ZAK bei Whatsapp – das wurde schnell zur Erfolgsgeschichte. Bereits nach kurzer Zeit attestierte unser technischer Dienstleister der ZAK-Redaktion gar, unter den erfolgreichsten Lokalredaktionen Deutschlands mitzuspielen. Das hatten wir Ihnen zu verdanken: Unser Kanal wuchs und wuchs, Tausende trugen sich in den vergangenen Jahren in unseren Verteiler ein.

Einkaufszettel und Pausenbrot

Zurückdenken aber werden wir nicht an Zahlen, Diagramme und Statistiken, sondern an viele schöne Momente, die wir mit unseren Lesern auf Whatsapp erleben durften. Und wir werden über manche Nachricht schmunzeln, die uns Leserinnen und Leser in den vergangenen Jahren aus Versehen geschickt haben:

Mancher Einkaufszettel landete im Posteingang der Redaktion, manche liebevolle Gute-Nacht-Botschaft, manch mütterliche Mahnung, die nachweislich auch für Journalisten ihre Berechtigung hat: Nur nicht das Pausenbrot vergessen! Über all diese Nachrichten haben wir – natürlich – diskret den Mantel des Schweigens gelegt. Und gelernt: Obacht! Auf dem Smartphone verklickt es sich schnell.

Wir lüften das Geheimnis

An dieser Stelle sei dann auch endgültig ein sagenumwobenes Geheimnis gelüftet: Ja, wir haben die Nachrichten, die die ZAK-Redaktion per Whatsapp erreichten, in aller Regel gelesen. Aus mancher Zuschrift wurde mitunter sogar eine große Geschichte, etwa dann, wenn sich der Verfasser als wertvoller Informant entpuppte und uns Brisantes mitzuteilen wusste. In vielen Fällen haben wir Ihnen persönlich geantwortet, nur manchmal gelang uns das nicht.

Empörte Handballfans

Zum Beispiel an jenem Abend, als dem Verfasser dieser Zeilen ein wirklich ärgerliches Missgeschick passiert ist: Kaum hatte der HBW seine Gegner erfolgreich von der Platte gefegt, trompetete der Onlineredakteur eine bittere Niederlage der Gallier in die Welt. Auf Whatsapp vertippt es sich auch wahrlich schnell – wieder was gelernt. Genauso schnell landeten dann auch die Nachrichten hunderter (zurecht) empörter Handballfans in unserem Posteingang.

Whatsapp ist uns ans Herz gewachsen

Doch selbst die erwiesen sich als humorvoll; einige bekundeten Mitleid für den fiesen Zahlendreher. Genau deshalb ist uns unser Whatsapp-Kanal in den vergangenen Jahren ans Herz gewachsen. Während auf Facebook und Twitter Hass und Hetze tobten, bot der Posteingang unseres Whatsapp-Kanals der ZAK-Redaktion ein ums andere Mal geradezu Balsam für die Seele. Doch damit ist nun Schluss – Whatsapp verbietet in Zukunft den Versand von Newslettern, stuft professionelle Nachrichten auf dem Kanal gar gewissermaßen als Spam ein.

Die Rufe der Medien bleiben unerhört

Wir sind sicher: Die vielen tausend Fans unseres Whatsapp-Kanals sehen das ganz anders. Doch das Flehen von uns Zeitungsmachern wurde in den Chefetagen im Silicon Valley nicht erhört. Deshalb heißt es Abschied zu nehmen von unserem liebgewonnenen Kanal, der für uns in der ZAK-Redaktion weit mehr war als die bloße Möglichkeit, Eilmeldungen zu verbreiten. Diese allerdings erhalten Sie von uns gerne weiterhin, wenn Sie mögen – mit ZAK News, unserer brandneuen Nachrichten-App, die Sie ab sofort im App Store (iOS) und im Play Store (Android) finden. Damit gehören Sie weiterhin zu den Ersten im Landkreis, die sofort erfahren, wenn etwas Wichtiges passiert.