Fussball

Matchplan geht auf: TSG Balingen setzt sich gegen Stuttgarts U 21 mit 3:2 durch

10.01.2021

von Philipp Maisel

Matchplan geht auf: TSG Balingen setzt sich gegen Stuttgarts U 21 mit 3:2 durch

© Herl

In Stuttgart holte die TSG drei Punkte.

Eine reife Leistung bescherte der TSG Balingen am Samstagnachmittag einen 3:2-Auswärtssieg beim VfB Stuttgart 2. Der TSG-Matchplan ging voll auf und sorgte für eine komfortable Pausenführung des Kreisstadt-Klubs. Am Ende stand ein Start nach Maß ins Fußballjahr.

Wie groß die Freude, aber auch die Anspannung war, konnte man nach dem Abpfiff sehen – und vor allem hören. Jubelschreie gellten über den Trainingsplatz eins an der Bad Cannstatter Mercedesstraße, die Braun-Elf bildete einen Kreis, hüpfte und frohlockte.

Mit schnellen, griffigen Angriffen, vertikal angelegtem Spiel, wenigen Kontakten und einer brutalen Effizienz bestrafte sie die Naivität der Hausherren eiskalt. „Unser Plan zu hundert Prozent aufgegangen. Sowohl defensiv als auch offensiv. Wir dachten uns, dass wir eine Chance haben werden, wenn wir so agieren. Das traf ein und hat sehr gut funktioniert“, bilanzierte ein zufriedener TSG-Trainer Martin Braun.

Heim prägt das Spiel

Schon nach 20 Minuten klingelte es zum ersten Mal im Stuttgarter Kasten. Ein Querpass von der Außenlinie landete bei Felix Heim, welcher Sebastian Hornung ausspielte und lässig einschob. Überhaupt Heim. Der quirlige TSG-Offensivspieler war nicht zu bremsen. Es war offensichtlich, dass der 19-jährige gebürtige Leonberger eine Rechnung offen hatte. Im Januar des vergangenen Jahres war Heim vom SSV Reutlingen in die A-Jugend des VfB gewechselt, konnte sich allerdings dort nicht durchsetzen.

Bei seiner erstmaligen Rückkehr an die alte Wirkungsstätte wollte er allen zeigen, was in ihm steckt. Das 2:0 (27. Minute) bereitete er mustergültig vor, als er einen klugen Rückpass auf Simon Klostermann spielte, der nur noch einzuschieben brauchte. Beflügelt von dieser Aktion krönte er seine Leistung zehn Minuten später. Wieder kombinierte die TSG schnell und direkt, wieder wurde Heim geschickt. Auch dieses Mal nahm er den Kopf hoch und ließ Stuttgarts Kapitän Marc Stein, der immerhin auf Erfahrung in der Champions League zurückblicken kann, ganz alt aussehen. Ein platzierter Schuss ins lange Eck zementierte die Pausenführung.

„Felix macht eine sehr gute Entwicklung durch. Ich habe vor dem Spiel zu ihm gesagt: Heute kannst Du dafür sorgen, dass der VfB drüber nachdenkt, ob er vielleicht einen Fehler gemacht hat...“, verriet Braun, „und dann ist es ja oft so, dass die Jungs sich noch einmal mehr reinhauen. Schön für uns und ihn, dass es geklappt hat.“

VfB-Reserve betreibt Ergebniskosmetik

Im zweiten Durchgang kam der VfB 2 besser in die Partie. „Wir haben was probiert, waren mutiger, intensiver“, sagte Stuttgarts Trainer Frank Fahrenhorst. Doch auch wenn die Stuttgarter U 21 durch Treffer von Marco Wolf (73.) und Joel Richter (90.+1) das Ergebnis auf dem Papier knapp gestalten konnte, unterm Strich bilanzierte Fahrenhorst eine „ verdiente Niederlage“.

Braun richtete den Blick sogleich auf die kommende Aufgabe. „Wichtig ist, dass wir gesehen haben – wir sind in einem konkurrenzfähigen Zustand. Jetzt haben wir eine Woche Zeit, um mit Freude und einem guten Gefühl arbeiten zu können.“ Dann wartet das nächste Auswärtsspiel beim Tabellenletzten Eintracht Stadtallendorf. Dieses werde genauso schwer, aber dennoch anders, sagte Braun, „Stadtallendorf wird sicherlich weniger Ballbesitz haben als der VfB. Aber wir wollen auch da gewinnen.“

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