Maskenpflicht und Einbahnstraße: Balinger Feuerwehr absolviert alternativen Belastungstest

Von Dennis Breisinger

Da wegen der Pandemie der jährlich vorgeschriebene Belastungstest für Atemschutzgeräteträger in den Feuerwehren im Landkreis nicht wie in all den Jahren zuvor auf dem Übungsgelände in Albstadt-Tailfingen durchgeführt werden kann, greifen die Wehren zu Alternativlösungen. Am Wochenende absolvierten die ersten beiden Abteilungen der Balinger Feuerwehr die alternative Belastungsübung. Zug um Zug werden alle Abteilungen folgen.

Maskenpflicht und Einbahnstraße: Balinger Feuerwehr absolviert alternativen Belastungstest

Zum Belastungstest gehört auch eine Kriechstrecke.

Die aktuellen Vorgaben haben nicht nur zur Folge, dass die Balinger Feuerwehren mit Ausnahme des Sommers, als diese kurzzeitig unter bestimmten Voraussetzungen in Kleingruppen mit maximal zehn Personen erlaubt waren, seit nunmehr fast einem Jahr keine üblichen Übungsdienste mehr machen durften, sondern hat auch weitreichende Folgen für die obligatorische alljährliche Unterweisung im Gebiet Atemschutz.

Theorie erfolgt online

„Wir müssen flexibel sein, aber das muss man als Feuerwehrmann ohnehin immer sein“, geht Fachgebietsleiter Frank Kupplwieser auf diese Änderung ein. Wie üblich nahm die Abnahme mit einem theoretischen Teil ihren Anfang, der coronakonform dieses Mal online stattfand. Unter anderem wurde ein Lehrfilm gezeigt und jeder Teilnehmer musste eine Frage beantworten.

Der zweite Teil der Ersatzbelastungsübung für Atemschutzgeräteträger in Form des Leistungstests nahm seinen Anfang am Samstag mit den Abteilungen Balingen und Ostdorf. In den nächsten Wochen werden die weiteren Balinger Abteilungen folgen.

Einbahnstraße und Maskenpflicht

Insgesamt 600 Meter mussten in zügigem Gehen in Kleingruppen mit den 300 Bar Luft gefüllten Atemschutzgeräten bewältigt werden. Im Vergleich zu den Vorjahren, als die Kameraden halfen, musste die Ausrüstung selber getragen werden, außerdem durfte die Strecke nur in der Einbahnstraße begangen werden und auf dem Gelände mussten FFP2-Masken getragen werden. Erschwerend kam hinzu, dass einige Klippen in den Parcours eingebaut waren. Es mussten insgesamt 20 Meter kriechend bewältigt werden.

20 Meter Treppensteigen

Teile der Strecke mussten mit zehn Kilogramm schweren Kanistern gelaufen werden und insgesamt 20 Meter Treppensteigen waren angesagt. „Die Strecke in Tailfingen ist noch wesentlich anforderungsvoller, aber der Kurs auf unserem Gelände war eine gute Alternative“, bilanziert Kupplwieser . Insgesamt 20 Minuten hatten die Teilnehmer für die Strecke zur Verfügung. „In dieser Zeit kann eigentlich noch Kaffee getrunken werden, mehr als zwölf bis dreizehn Minuten braucht eigentlich keiner,“, sagt Kupplwieser mit einem Augenzwinkern.

„Alle waren fit“

„Alle Teilnehmer waren, wie nicht anders zu erwarten war, fit“, lobt Kupplwieser . Die Anstrengung war den Feuerwehrmännern zwar anzusehen, über gesundheitliche Probleme klagte aber keine. Hätte es diese zum Beispiel in Form eines Kreislaufzusammenbruchs gegeben, dann wären auch als Rettungssanitäter ausgebildete Kameraden als Helfer in der Not da gewesen.

Nach der Übung wird alles desinfiziert

Auch ansonsten waren die Teilnehmer bestens betreut, gleich nach der Leistungsüberprüfung wurden die Gerätschaften an die Gerätewarte zur Überprüfung in der zentralen Atemschutzwerkstatt weitergereicht. „Jede Maske, jeder Lungenautomat und jedes Gerät werden gereinigt, geprüft und desinfiziert.

Nach der Grobreinigung werden die ganzen Ventile ausgebaut und der Lungenautomat zerlegt und unter Druck wird alles gereinigt, im Anschluss getrocknet und kommt danach als Einheit auf den Prüfstand, zudem wird nach jedem Einsatz die Maske auf Dichtheit geprüft“, verrät Gerätewart Peter Rist.

Der dritte Teil der alljährlich obligatorischen Unterweisung ist normalerweise eine gemeinsame Übung. Da Übungen aber bis auf Weiteres nicht erlaubt werden, kann alternativ auch der richtige Umgang mit den Atemschutzgeräten in einem Einsatz als Kriterium herangezogen werden.