Im Februar 2020 hatte der langjährige Anführer der „Gallier“ das Ende seiner aktiven Laufbahn angekündigt – im März des gleichen Jahres absolvierte er sein finales Spiel für die Schwaben: gegen seinen ehemaligen Klub TBV Lemgo.

Große Vorfreude

Pandemiebedingt konnte der erfolgreichste Balinger Spieler nie verabschiedet werden. Die Protagonisten auf und neben der Platte dachten verschiedene Termine an, gepasst hat es nie richtig. „Wir haben in den vergangenen Jahren immer mal wieder überlegt, das Spiel bereits früher anzusetzen“, erklärt der Olympia-Dritte von Rio, „aber wir hätten es aufgrund der allgemeinen Situation nicht so umsetzen können, wie wir es umsetzen wollten. Jetzt passt es ganz gut – auch wenn mein Karriereende schon zweieinhalb Jahre her ist. Aber so freut man sich vielleicht sogar noch mehr darauf.“

Am Samstagabend kehrt Martin Strobel, welcher sich in den vergangenen Wochen beim Landesligisten TG Schömberg gewohnt akribisch vorbereitet hat, noch einmal zurück. Er tritt mit einer Auswahl von aktuellen und früheren Bundesliga-Größen gegen das Team von Jens Bürkle an. „Ein besonderes Spiel“, findet der Balinger Coach, „vor einer tollen Kulisse. Martin hat es sich aufgrund seiner besonderen Leistungen absolut verdient.“ Seit Dienstag trainiert der Zweitliga-Spitzenreiter nach einer zweiwöchigen Pause wieder. „Wir haben viel im athletischen Bereich gearbeitet“, sagt der Sportwissenschaftler, „aber es war schon die eine oder andere Einheit mit dem Ball dabei.“ Es sei eine harte Woche gewesen, betont der 42-Jährige, „trotzdem wollen wir ein gutes Handball-Spiel zeigen. Es soll keine Show-Veranstaltung werden.“

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Beim Strobel-Abschied trifft der Bundesliga-Absteiger auf einen top besetzten Kontrahenten. Mit dem ehemaligen Balinger Tomas Mrkva von Rekordmeister THW Kiel, Silvio Heinevetter (Stuttgart) und Martin Galia bilden drei Ausnahmekönner das Torhütertrio. Neben Mrkva reisen Steffen Weinhold und Hendrik Pekeler aus dem hohen Norden an. Uwe Gensheimer, der frühere Kapitän der DHB-Auswahl, lässt es sich ebenso wenig nehmen wie Michael Allendorf und Michael Spatz, mit ihrem früheren Spielmacher Strobel noch einmal auf der Platte zu stehen.

Das gilt auch für die Ex-„Gallier“ Gregor Thomann, Fabian Böhm, Stefan Kneer, Daniel Sauer, Sascha Ilitsch, Felix König, Benjamin Herth, Lars Friedrich, Daniel Hebisch, Manuel Liniger, „Matti“ Flohr und nicht zu vergessen „Litty“ Ettwein. Zudem werden Michael Kraus, Daniel Kubes und Christian Zeitz im „Team Martin“ stehen – weiterhin die drei Neffen des 36-Jährigen: Max, Lenn und Bennet Strobel. Es sei wichtig gewesen, eine gute Mischung zu finden aus noch aktiven Spielern, aber auch alten Weggefährten, die noch fit sind, aber selbst nicht mehr spielen, hebt Martin Strobel hervor. „Wirklich gelungen“, findet Bürkle, „da laufen viele bekannte Gesichter auf und natürlich viele frühere Balinger. Ich freue mich total auf das Spiel.“ Gecoacht wird die Strobel-Auswahl von Dr. Rolf Brack und Markus Baur.

Attraktives Rahmenprogramm

Natürlich ist die „Hölle Süd“ ausverkauft, Hallenöffnung ist bereits um 17.30 Uhr. Die ersten Interviews sind mit Ettwein und Sauer ab 18 Uhr geplant. Im Anschluss plaudern – parallel zum Aufwärmen der beiden Mannschaften – der langjährige Balinger Trainer Brack und Weinhold, welcher verletzungsbedingt (Reha nach Teilruptur des hinteren Kreuzbands im linken Knie, Anm. d. Red.) auf dem Parkett fehlen wird, aus dem Nähkästchen. Nach dem Schlusspfiff erfolgt dann die offizielle Verabschiedung von Martin Strobel.