Marode Kapelle auf dem Ebinger Friedhof: Jetzt soll ein Flaschner Erste Hilfe leisten

Von Dagmar Stuhrmann

In Sachen Ebinger Friedhofkapelle tut sich was: Die Stadt hat einen Fachmann mit Sicherungsmaßnahmen am Dach beauftragt. Damit soll ein weiterer Wassereintritt verhindert werden.

Marode Kapelle auf dem Ebinger Friedhof: Jetzt soll ein Flaschner Erste Hilfe leisten

Bitte renovieren: Schon etwas zerfleddert, aber der Bürgerwunsch ist immer noch aktuell.

Gute Nachrichten für alle, die sich Sorgen um die Zukunft der Ebinger Friedhofkapelle machen: Die Albstädter Stadtverwaltung steht zu ihrem Versprechen, dass ein Abriss keine Option sei, und hat inzwischen einen Flaschner damit beauftragt, Sicherungsmaßnahmen an Regenrinne und Dachabdeckung des Gebäudes vorzunehmen.

Rinne und Dachabdeckung sind die Schwachstellen

Dies nämlich sind die Schwachstellen der Kapelle: Seit Jahren dringt Wasser in das die Friedhofsoptik prägende Bauwerk ein – mit der unvermeidbaren Folge, dass die Schäden immer größer werden.

Mitte Oktober soll es losgehen

Mitte Oktober sollen die nun beauftragten Maßnahmen ausgeführt werden. „Früher geht es leider nicht“, bedauert Baubürgermeister Udo Hollauer, „weil der Flaschner vorher keinen Termin frei hat.“ Der mit den Arbeiten Betraute sei spezialisiert auf denkmalgeschützte Objekte und entsprechend nachgefragt.

Regencape noch notwendig?

Mit den geplanten Maßnahmen soll ein weiterer Wassereintritt verhindert werden. Wenn diese erledigt sind, wird die Stadtverwaltung das weitere Vorgehen überdenken. Bekanntlich war ja seit Januar vorgesehen, dem Kapellendach eine Art Regencape aus Lkw-Plane zu verpassen. Es könne sein, dass trotz der Flaschnerarbeiten eine Kappe nötig sei, meint Hollauer.

Bürger wünschen sich Taten

Vielleicht aber auch nicht. Darüber kann man zum jetzigen Zeitpunkt nur spekulieren. Fest steht jedoch, dass die Bürgerinitiative um Lieselotte Probst und Fritz Leibfritz sehnlichst darauf wartet, dass sich endlich etwas tut.

Erste Planungsrate erst 2022

Vor 2022 werde kein Geld für die Sanierung zur Verfügung stehen, hieß es im Januar. Erst dann ist eine erste Planungsrate von 250.000 Euro im städtischen Haushalt vorgesehen. So lange wollen die besorgten Bürger allerdings nicht warten. „Seit Monaten geschieht nichts“, ärgert sich Lieselotte Probst.

Seit März 2016 „vorübergehend geschlossen“

Auf Nachfrage des ZAK hatte die Stadtverwaltung im April von einem Ortstermin mit dem Planenhersteller berichtet. Es seien jedoch noch technische Detailfragen zu klären. Fünf Monate später ist immer noch nichts Sichtbares geschehen. Das denkmalgeschützte Gebäude ist seit März 2016 „vorübergehend geschlossen“.

Sanierung kostet 1,2 Millionen

„Mit diesem Dämmerzustand muss Schluss sein“, fordern Friedhofsbesucher.

Der Zustand der Kapelle ist alarmierend. Die Kosten für eine Sanierung werden auf 1,2 Millionen Euro geschätzt. „Je länger man wartet, desto schlimmer wird es“, ist Lieselotte Probst überzeugt.

Im Oktober 2017 hat die Initiative dem OB 1300 Unterschriften von Bürgern übergeben, denen der Erhalt der Friedhofkapelle am Herzen liegt.