Lokaler Gesundheitsreport der DAK: Die Psyche leidet am häufigsten

Der Krankenstand im Zollernalbkreis ist im ersten Halbjahr 2020 gestiegen. Die Zahl der Erkrankungen nahm während der Corona-Pandemie im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozentpunkte zu.

Lokaler Gesundheitsreport der DAK: Die Psyche leidet am häufigsten

Die Zahl der Krankmeldungen im Zollernalbkreis ist im ersten halben Jahr 2020 angestiegen.

Mit 4,0 Prozent gab es in der Region einen höheren Krankenstand als im Landesdurchschnitt (3,5 Prozent). Laut DAK-Gesundheitsreport waren damit an jedem Tag des ersten Halbjahres von 1000 Arbeitnehmern 40 krankgeschrieben. Der höchste Krankenstand im gesamten vergangenen Jahr in Baden-Württemberg wurde mit 4,4 Prozent im Neckar-Odenwald-Kreis verzeichnet, der niedrigste mit 3,0 Prozent im Stadtkreis Stuttgart.

Psyche besonders belastet

Die aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit für den Zollernalbkreis zeigt die Entwicklung des Krankenstandes im vergangenen Jahr und die wichtigsten Veränderungen im ersten Halbjahr 2020 auf. Hier wird deutlich, wie sich die Anzahl und Dauer der Krankschreibungen während der Corona-Krise in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres veränderten.

Auch Fehltage steigen

Die Fehltage bei den psychischen Erkrankungen stiegen am stärksten von allen Diagnosen um 13 Prozent an. Weniger Fehlzeiten entfielen dagegen auf Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenleiden. Sie gingen um rund fünf Prozent zurück und verursachten den zweitgrößten Anteil am Krankenstand in der Region.

Vergleich mit Grippejahr 2018

Besonders im Blickfeld stehen die Atemwegserkrankungen aufgrund der Regelung des Gemeinsamen Bundesausschusses, wonach sich Patienten mit leichten Erkältungssymptomen von März bis Ende Mai telefonisch krankschreiben lassen konnten. Die Auswertung des DAK-Gesundheitsreportes im Zollernalbkreis zeigt, dass die Fehlzeiten bei Atemwegserkrankungen im Vergleich zum Vorjahr zwar um zehn Prozent zunahmen, aber nur leicht über dem Wert aus dem Grippejahr 2018 lagen.

Einfach Lösungen sinnvoll

„Aus unserer Sicht ist das ein Beleg dafür, dass einfache Lösungen für das Krankschreibungs-Geschehen sinnvoll sind“, sagt Steffen Lurwig, Chef der DAK-Gesundheit in Balingen. Man müsse nicht nur bei COVID-19, sondern bei vielen Erkrankungen die Ansteckungsgefahr für das Praxispersonal und für andere Patienten mit bedenken. „Wenn neue Kommunikationsformen die persönliche Begegnung in der Arztpraxis ersetzen, ist das ein wichtiger Fortschritt.“