Lokale Wetterdaten: Der Juli 2019 war im Zollernalbkreis ein Super-Sommer-Monat

Von Karl-Heinz Jetter

Mehr Sommertage als im langjährigen Durchschnitt und rund 1,7 Grad Celsius zu warm. So verabschiedete sich der meteorologische Juli gemessen von Karl-Heinz Jetter in Heselwangen.

Lokale Wetterdaten: Der Juli 2019 war im Zollernalbkreis ein Super-Sommer-Monat

In seinem Refugium im Dachgeschoss seines Heselwanger Hauses führt Karl-Heinz Jetter täglich seine meteorologische Statistik fort.

Mit dem Sommerwetter kann man bis jetzt zufrieden sein. Gleich dem Juni war auch der nachfolgende Juli recht sonnig und warm. Der Monat kann 19 Sommertage vorweisen und 7 heiße Tage mit bis zu 36 Grad Celsius. Der Juli fiel an der Station zu trocken aus – an anderen Orten im Kreisgebiet dagegen war er zu nass.

Durchschnittswerte vergangener Jahre

Zur Einordnung: Im Vergleichszeitraum (1981 – 2010) gerechnet war es bei uns im Juli durchschnittlich 17,9 Grad warm, Niederschlag fiel im Schnitt 94,0 Liter pro Quadratmeter und die Sonne (1991 – 2010 gerechnet) schien durchschnittlich 240,0 Stunden. Sommertage mit 25 und mehr Grad gab es im genannten Zeitraum durchschnittlich 13,6 im Juli.

Juli war 1,7 Grad Celsius zu warm

Der Juli 2019 bringt es zum Vergleich auf eine Mitteltemperatur von 19,6 Grad – also um 1,7 Grad zu warm, auf 72,1 Liter Niederschlag (77 % des Durchschnitts) und 303,7 Sonnenscheinstunden (127 %). Sommertage wurden heuer 19 gezählt.

Der diesjährige Juli begann am Monatsersten schon hochsommerlich warm, 32,0 Grad und 11,1 Stunden Sonnenschein zeigten die Messfühler an. Danach wurde es aber in einem Auf und Ab der Temperatur stetig kühler, so dass der Monat trotz reichlichem Sonnenschein bis zur Monatsmitte um 0,3 Grad zu kalt ausfiel.

Erste Monatshälfte zu trocken

In dieser Zeit war in den Gärten gießen angesagt, denn nennenswert geregnet hatte es seit dem 24. Juni nicht mehr, und so war der Platzregen während eines schwachen Gewitters am Sonntagmorgen, 7. Juli, nicht nur in den Gärten willkommen. Innerhalb von zehn Minuten gingen da 6,3 Liter nieder, doch bis es aufhörte zu regnen, waren es aber gerade mal 8,9 Liter – eine Gießkanne voll. Einen weiteren kräftigen Regenguss gab es ebenfalls im Rahmen von schwächeren Gewittern am Freitag, 12. Juli. An der Station zeigte der Regenmesser 25,9 Liter pro Quadratmeter innerhalb 24 Stunden an. Die umliegenden DWD-Stationen Balingen-Bronnhaupten meldeten 27,7 Liter, Hechingen 33,7 Liter, Albstadt-Badkap 31,4 Liter und Meßstetten-Appental 14,1 Liter Niederschlag.

Temperaturrekord bleibt aus

Nach der Monatsmitte schaltete die Witterung auf Hochsommer um. Jetzt wurde es von Tag zu Tag wärmer, um am Donnerstag, 25. Juli, für einen kurzen Moment den Monatshöchstwert an der Station von 36,0 Grad anzuzeigen. Bundesweit war dies der heißeste Tag im Monat und gar 25 Stationen zeigten innerhalb Deutschlands mehr als 40 Grad an. Die Station in Balingen-Heselwangen wird wohl nicht in naher Zukunft 40 Grad vermelden können – da liegt sie in 573 Metern über dem Meer zu hoch. Bis jetzt hält den Stationsrekord der 27. Juli 1983 mit 37,0 Grad. Die 36,0 Grad von diesem Jahr sind aber beachtenswert der viertgrößte Wert in den zurückliegenden 40 Beobachtungsjahren.

Gewitter hier, Gewitter dort

Die im letzten Monatsdrittel fast unerträgliche Hitze beendeten die unmittelbar nachfolgenden Gewitter – und die entladen sich ja bekanntlich von Ort zu Ort verschieden. Bronnhaupten meldete am 26. Juli nichts – die Station war wegen eines technischen Defektes ausgefallen. An der Station in Balingen-Heselwangen zeigte der Regenmesser für den 26. Juli 8,9 Liter an, die DWD-Station in Hechingen dagegen 61,1 Liter, Albstadt-Badkap 12,5 Liter und Meßstetten nur 4,9 Liter. Am darauffolgenden Tag hatten die Gewitter eine andere Zugrichtung eingenommen. Jetzt konnte Hechingen „nur“ 6,2 Liter vermelden, Balingen-Heselwangen 9,5 Liter, aber Meßstetten 52,5 Liter. Bronnhaupten und Albstadt-Badkap waren an diesen Tagen wieder ausgefallen. Einen Tag später tat es mit 32,2 Litern in Hechingen nochmals einen kräftigen Guss.

Fazit: ein Supermonat

Alles in allem fiel der Juli in Balingen-Heselwangen mit 72,1 Litern gegenüber dem Durchschnittswert von 94,0 Litern zu trocken aus – in Hechingen mit 156,9 Litern zu nass, in Meßstetten mit 121,2 in etwa ausgeglichen und im nahen Rottweil mit „nur“ 27,7 Litern gar viel zu trocken aus. Die letzten Julitage waren nicht mehr ganz so drückend heiß und konnten deshalb als angenehm sommerlich empfunden werden. Insgesamt gesehen war der Juli 2019 ein Supersommermonat.

Über 303 Stunden Sonnenschein

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Mit einer Monatsmitteltemperatur von 19,6 Grad war der diesjährige Juli um 1,7 Grad zu warm gegenüber dem Durchschnittswert (1981 – 2010) mit 17,9 Grad. „Sommertage“ (25 und mehr Grad) wurden heuer 19 und darin enthalten sieben „Heiße Tage“ mit 30 und mehr Grad registriert. Durchschnittlich gibt es im Juli 13,6 Sommertage, einschließlich 3,1 heißer Tage mit 30 und mehr Grad. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden heuer neun gezählt und in der Summe kamen 72,1 Liter zusammen. Im Jahr 2018 waren es im Juli 87,0 Liter - und im Durchschnitt des Vergleichszeitraumes sind es 94,0 Liter/Quadratmeter. Die Werte gelten aber nur für die Messstation und nicht kreisweit. Nebel gab es auf Stationshöhe an keinem einzigen Tag und nennenswert gewittert hat es an der Beobachtungsstation an fünf Tagen. Der Wind frischte an drei Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf, und die Sonne schien an der Beobachtungsstation 303,7 Stunden. Im Juli 2018 waren es 270,7 Sonnenscheinstunden – und im Vergleichszeitraum 1991 - 2010 gab es durchschnittlich im Juli 240,0 Sonnenscheinstunden.