Albstadt

Lob für den ZAK-Leser: Er hat am Telefon vollkommen richtig reagiert

11.02.2021

Von Ralph Conzelmann

Lob für den ZAK-Leser: Er hat am Telefon vollkommen richtig reagiert

© Pixabay

Sie haben gewonnen: Vorsicht bei diesen Anrufen (Symbolfoto).

Der angekündigte Rückruf blieb am Donnerstag aus. Die benachrichtigte Polizei lobt den Pfeffinger ZAK-Leser.

Wie am Donnerstag berichtet, wurde ein ZAK-Leser Opfer eines telefonischen Betrugsversuches. Ihm wurde ein Gewinn in Höhe von 153.000 Euro in Aussicht gestellt. Ein für den Folgetag angekündigter Rückruf blieb indes aus.

„Vermutlich haben sie den Braten gerochen“, erzählt jener Pfeffinger, der am Mittwoch zunächst am Telefon gefragt worden war, ob er an einem Gewinnspiel eines Supermarktes teilgenommen habe. Dem Angerufenen wurde sodann die hohe Gewinnsumme in Aussicht gestellt. Er müsse noch zwei Überweisungen – im Gesamten 600 Euro – tätigen, um das Geld auch tatsächlich zu erhalten.

Diese Versuche gibt’s immer wieder

Der Leser tat das einzig Richtige: Er startete keine Transaktionen, vielmehr meldete er den Vorfall der Polizei in Albstadt. Diese bestätigte die formlose Anzeige und lobte den Albstädter: „Er hat sich vollkommen korrekt verhalten“, sagt Pressesprecher Michael Schlüssler. Immer wieder komme es – leider – zu solchen Betrugsversuchen, vor denen dringend gewarnt werde.

Der Pfeffinger Leser sieht speziell Senioren gefährdet: Diese seien oft leichtgläubig und fielen womöglich auf solche Tricks herein; zumal sie als Ruheständler möglicherweise auch einfacher am Telefon zu erreichen seien.

Ähnlich wie der Enkeltrick

Erst in der ZDF-Sendung „XY ungelöst“ in dieser Woche war ein ähnlicher Fall behandelt worden: Dort handelte es sich um den sogenannten Enkeltrick. Diesen wenden Betrüger an, in dem sie vorgaukeln, als Enkel, Nichte oder Neffe in Schwierigkeiten zu stecken und versuchen sich so scheinbare verwandtschaftliche, finanzielle Hilfe zu erschleichen.

Im Falle des Pfeffingers hatte sich eine Anruferin gemeldet, deren Nummer auf dem Display nicht angezeigt wurde. Michael Schlüssler dazu: „Schon das kein ein wertvoller Hinweis sein. Ausländische Vorwahlen oder unterdrückte Rufnummern gebieten immer besondere Sorgfalt.“

So seriös wie möglich - scheinbar

Das Vorgehen ähnle sich: Meist werde sich freundlich nach dem Befinden erkundigt, dann ein „Aktenzeichen“ mitgeteilt, das wiederum in Folgeanrufen genannt werden solle – dies alles in der Absicht, den Kontakt so seriös wie möglich erscheinen zu lassen.

Wenig später werde man um die Überweisung von Geld gebeten: Etwa, wie im Albstädter Fall, um Notarkosten zu begleichen, Gutscheine zu erwerben oder, eher beim Enkeltrick, um Schaden für Leib und Leben abzuwenden.

In der Regel wird versprochen, dass die Gewinne zeitnah überwiesen oder/und die Ausgaben zurückerstattet werden.

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