Albstadt

Literaturtage in Albstadt: Beim Krimidinner geht der Tod durch den Magen

30.11.2022

Von Elena Baur

Literaturtage in Albstadt: Beim Krimidinner geht der Tod durch den Magen

© Elena Baur

Im Rahmen der Literaturtage: Die Mördersuche in der Kulturfabrik Albstadt wurde effektvoll inszeniert.

Ein harmloses Casting sollte es werden, doch dann ist auf einmal jemand tot: In der Kulturfabrik in Ebingen begaben sich Gäste auf Mördersuche. In gemeinsamer Anstrengung kamen sie am Ende auch dem Killer auf die Spur. Eines sei vorab verraten: Der Gärtner war es nicht.

Ein tragischer Mordfall ereignet sich mitten in den Vorstellungen für ein Casting für die Rolle des Doktor Faust. Die Besucher des Krimidinners im Rahmen der Literaturtage Albstadt rätselten in der Kulturfabrik mit den Schauspielern, wer wohl der Täter war. Obendrein genossen sie ein Drei-Gänge-Menü, garniert mit vielen Lachern.

Was ist das Motiv?

Verrat, Eifersucht, Geld und Habgier sind gute Motive und den vielen Romanen und Filmen die Ursache für Mord. Doch wer kann sich schon vorstellen, mittendrin zu sitzen?

Auch Gäste unter Verdacht

Genau in diese Situation ist das Publikum jedoch beim Krimidinner geraten. Einige Besucher kamen sogar in den Verdacht, das Verbrechen begangen zu haben. Dabei wollten sie lediglich dem Casting zur neuen Faust-Rolle beiwohnen, da der Rolleninhaber Horst Dichter abgedankt hatte.

Hauptdarstellerin wird vergiftet

Während des Castings stirbt die weibliche Hauptdarstellerin Linda Bergmann in der Rolle der Mephista, gespielt von Dorothee Jakubowski, auf dramatische Weise auf der Bühne und lässt so die Leiterin des heimischen Kulturvereins, verkörpert von Monika Buyala, welche die Auswahlverfahren leitete, in ihre alte Rolle als Kommissar schlüpfen.

Die Ermittlungen beginnen

Sie beginnt, mit der Polizei am Tatort zu ermitteln. Dabei geraten verschiedenste Menschen aus ihrem Umfeld in Verdacht, die Tote mit Rizin vergiftet zu haben. Dabei wurde Linda Bergmann das Gift doch bereits einen Abend zuvor bei der Abschiedsfeier Horst Dichters verabreicht. So waren einige Besucher für diesen Abend nicht nur Zuhörer, sondern auch als Bankdirektor, Reinigungskraft oder gar als Linda-Double auf der Bühne zu sehen.

Nachforschungen und Verhöre

Auch die Apothekerin, die Freundin und die Zwillingsschwester wurden unter kritischen Augen der Kommissarin und der Besucher begutachtet und zum Verhör geladen. Nach einigen Nachforschungen und Verhören stellte sich die Frage: War es der Bankdirektor, der sein Image wahren musste vor einer Enthüllung von schmutzigen Fotos mit Linda, oder war es Horst Dichter, der aus Eifersucht gehandelt hat, wegen des neuen Mannes an Lindas Seite, oder gar die Putzfrau?

Rege Diskussionen an den Tischen

All diese Fragen diskutierten die Besucher an ihren Esstischen und schrieben ihren Verdacht nach dem Dessert auf einen Zettel mit der Hintergrundgeschichte und dem Täter-Verdacht. Hierbei kamen sehr kreative Vorschläge zum Vorschein. Vielleicht war es der Gärtner, welcher das Gift im Duft der Rosen platzierte. Oder doch der Bankdirektor mit seiner Affäre.

Das Rätsel ist gelöst

Am Schluss schafften es jedoch fünf von 13 Tischen, auf die richtige Lösung zu kommen. Die Ermordete war gar nicht Linda, sondern ihre Zwillingsschwester Luna, welche wegen einer schweren Krankheit zu Besuch aus Amerika kam mit dem Willen, Linda das komplette Erbe zu hinterlassen.

Papagei gibt den Hinweis

Doch Linda ermordete sie aus Habgier und Neid wegen ihres Erfolgs als Schauspielerin in Amerika. Verraten durch ihren sprechenden Papageien, wurde die Mörderin überführt. Mit vielen Einbindungen des Publikums in die Gestaltung des Abends und einem schmackhaften Drei-Gänge-Menü sowie einem gelösten Mordfall durften die „Verdächtigen“, natürlich die Besucher, mit einem reinen Gewissen nach Hause gehen.

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