„Lieber kleiner, wie keiner“: Der Engstlatter Mostbesen ist eröffnet

Von Dennis Breisinger

Zum mittlerweile elften Mal findet bis nächsten Freitag auf dem Gelände des Engstlatter Bauhofes der vom Musikverein Engstlatt organisierte Mostbesen statt. Routine für das eingespielte Team möchte man meinen, doch mitnichten. Denn das Regelwerk war groß. Doch der Auftakt am Samstag zeigte, dass auch unter diesen Umständen gefeiert werden kann.

„Lieber kleiner, wie keiner“: Der Engstlatter Mostbesen ist eröffnet

Die Helfer erhielten im Vorfeld eine Hygieneschulung und sind startklar.

Ein ausgeklügeltes Hygienekonzept mit Maskenpflicht, Desinfektion und Abstand wird umgesetzt. Alle AHA-Regeln werden strikt eingehalten.

Die Verantwortlichen des Musikvereins gingen sogar so weit, dass in der vergangenen Woche von den Vereinsmitgliedern Vivien Fritz und Lena Speidel extra eine Hygieneschulung für alle Helfer durchgeführt wurde.

Zudem mussten sich alle mindestens fünf Tage vor ihrem Arbeitseinsatz in Deutschland aufgehalten haben.

Lieber mehr als weniger tun

„Das Gästewohl ist mir natürlich wichtig, aber der Schutz meiner Vereinskameraden steht über allem, besser an zwei Schrauben zu viel zu drehen, als an einer zu wenig“, begründet Vereinschef Eugen Renz diese Entscheidung.

Nur mit Voranmeldung

Ohne Voranmeldung darf keiner kommen. Denn statt in Spitzenzeiten bis zu 600 Besucher dürfen nur knapp 100 Personen gleichzeitig da sein. Auf den Sternmarsch zur Eröffnung und auf Livemusik musste ebenfalls verzichtet werden.

„Hoffentlich können wir im nächsten Jahr unter anderen Voraussetzungen dann wieder alle unseren zahlreiche Stammgäste begrüßen“, meinte Renz zum Auftakt am Samstag.

Es gibt einen Lieferservice

Wer in Engstlatt wohnt und ein Stückchen Mostbesen nach Hause mitnehmen möchte, der hat an allen Tagen die Möglichkeit, den kostenlosen Lieferdienst zu nutzen, der bereits am Eröffnungstag reichlich nachgefragt wurde.

Die zugewiesenen Plätze wurden nur durchgehend für einen Abend vergeben und auch kulinarisch musste auf das eine oder andere Schmankerl verzichtet werden. So wurden zum Beispiel kein Eis und kein Schmalz angeboten.

Die Leckereien sind selbstgemacht

Was aber gleich geblieben ist, sind nicht nur die wieder einmal komplett in Eigenregie gekochten Spezialitäten, sondern auch der selbst hergestellte Most und die Eigenkreationen in Form von Apfel-Birnen-Portwein beziehungsweise die Apfel-Birnen-Seccos Dolce, Da capo und Trio.

Trotz der Auflagen bleibt die Faszination Mostbesen bestehen, für die folgenden Tage sind alle Plätze bereits vergeben, freut sich Renz.

Sogar ein Junggesellenabschied

Wie schon in den Vorjahren wird der Mostbesen nicht nur von Familien und Gruppen besucht, sondern auch von Vereinen und Firmen. Am Samstag wurde sogar ein Junggesellenabschied gefeiert.

„Lieber kleiner, wie keiner“

Das diesjährige Motto lautet „Mostbesen 2020 –lieber kleiner, wie keiner“. „95 Prozent der Getränke und der Speisen kommen direkt von uns. Mit dem Mostbesen finanzieren wir das Budget für die Jahre 2020 und 2021“, informierte Renz. Jeder Euro, den der Verein verdiene, sei besser als keiner. Deshalb habe sich der Verein zur Durchführung entschlossen.

Das Feeling stimmt

„Als wir am Samstagnachmittag anfingen, das erste Sauerkraut zu kochen und es im ganzen Engstlatt danach duftete, waren wir mittendrin“, erzählte Renz. Fast wie früher.

Wie bei den anderen Musikvereinen ist auch in Engstlatt der Betrieb runtergefahren. Zuletzt wurden vier Proben im Freien abgehalten, nach dem Mostbesen wird wieder in Kleingruppen in der Engstlatter Turn- und Festhalle geprobt.

Ein Unterhaltungsabend ist geplant

„Wir sind 48 aktive Mitglieder. Mit Auftritten wird es von daher schwierig, wir brauchen ja ein halbes Fußballfeld“, so Renz. Nichtsdestotrotz sei für Anfang Dezember ein Unterhaltungsabend geplant. „Wir wissen allerdings noch nicht in welchem Rahmen“, künftig der Vereinschef an.