Geislingen

Lernlücken mit Lernbrücken schließen: Geislinger Gemeinschaftsschüler pauken in den Ferien

04.09.2020

Von Rosalinde Conzelmann

Lernlücken mit Lernbrücken schließen: Geislinger Gemeinschaftsschüler pauken in den Ferien

© Rosalinde Conzelmann

Am Geislinger Standort der Gemeinschaftsschule Kleiner Heuberg werden die „Lernbrücken“ unterrichtet.

An der Gemeinschaftsschule Kleiner Heuberg ist schon jetzt der Schulalltag ein bisschen zurückgekehrt. 32 Schüler der Klassenstufen fünf bis neun holen wegen der coronabedingten Schulschließungen den versäumten Stoff freiwillig in sogenannten „Lernbrücken“ nach.

In den Förderkursen, die das Kultusministerium „Lernbrücken“ getauft hat und allen Schülern anbietet, stehen die Kernfächer Deutsch, Mathe und Englisch auf dem Unterrichtsplan.

Es ist alles freiwillig

Pro Lerngruppe werden 16 Kinder von den Lehrern Susanne Lermer und Clemens Laauser von 8.30 bis 11.30 Uhr unterrichtet. Sowohl die beiden Pädagogen als auch die Schüler kommen freiwillig, betont Ute Hausch, Rektorin der Gemeinschaftsschule.

Unterricht ist in Geislingen

Weil die Rosenfelder Iselinschule derzeit noch eine Baustelle ist, finden die „Lernbrücken“ im neu sanierten Geislinger Schulhaus statt. „Dort ist es ruhiger und wir können uns besser ausweichen“, sagt Hausch, die nach der Schulöffnung am 4. Mai mit ihrem Team ein umfangreiches Hygienekonzept entwickelt hat.

Dieses gilt jetzt auch für die „Lernbrücken“-Schüler. Es herrscht Maskenpflicht im Gebäude, die Wege sind markiert und die Klassenzimmer sind auf Lücke bestuhlt. Der Gang zu den Toiletten erfolgt nur noch während des Unterrichts, um in den Pausen einem möglichen Gedränge vorzubeugen.


Mit Besetzt-Schild zur Toilette

„Jedes Kind hat ein Besetzt-Schild, das es zur Toilette mitnimmt“, berichtet Hausch. „Und plötzlich müssen nicht mehr alle aufs Klo“, sagt sie lachend.

Als größte Herausforderung für ihr Team betrachtet Hausch das parallele Unterrichten. Wenn die eine Hälfte der Schüler im Haus ist und die andere via Fernunterricht lernt.

Bevor die „Lernbrücken“, die in den drei letzten Wochen der Sommerferien angeboten werden, gestartet sind, haben die Lehrer für die Eltern eine Empfehlung abgegeben, ob ihr Kind das Angebot annehmen soll oder nicht. „Die Kollegen haben auch in der schulfreien Zeit den Kontakt zu ihren Schülern gehalten und wissen, wo sie stehen“, sagt Hausch.

Die Eltern entscheiden

Die Entscheidung für oder gegen die „Lernbrücken“ hätten dann die Eltern getroffen. „Alles ist freiwillig“, wiederholt die Rektorin, die die Förderkurse als gute Möglichkeit sieht, den wichtigsten Stoff aufzuholen.

Die Aufgaben gibt es vom Land und die Schüler kommen selbstständig. „Wir tun, was wir können“, erklärt Hausch. Die insgesamt 195 Schüler sollen trotz Corona einen halbwegs „normalen“ Schulalltag haben.

Bevor es nach den Sommerferien wieder losgeht, werden Hausch und ihr 25-köpfiges Team nochmals alles durchgehen. Beispielsweise müsse noch der Schichtbetrieb in den beiden Mensen in Rosenfeld und Geislingen geregelt werden.

Schwab wird Rektor auf Zeit

Auch personell gibt es eine Veränderung an der Schule: Der bisherige Konrektor Rainer Schwab wird zum neuen Schuljahr sein Amt abgeben, weil er kommissarischer Leiter der Iselin-Grundschule wird. Er löst Katja Kastl ab.

Hausch hatte schon frühzeitig ein erweitertes Leitungsteam installiert und wird Schwabs Lücke mit zwei Kollegen füllen, mit denen sie schon länger zusammenarbeitet. Johannes Orendi wird ihr „nicht ständiger Vertreter“. Die Rektorenstelle an der Iselinschule ist ausgeschrieben.

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