Leitung des Zollernalb-Klinikums zu Escaperoom-Foto: „Wirkung war nicht beabsichtigt“

Von Holger Much

Nach Wirbel um einen privaten Instagram-Post eines Fotos hat die Leitung des Zollernalb-Klinikums im Rahmen eines Pressegespräches Stellung genommen. Das Foto hatten Mitarbeiter als Drohung verstanden. Der Besuch des Escaperooms sei eine rein private Veranstaltung gewesen, betont die Klinikleitung. Dass das Foto aber solch eine Wirkung hatte, betont Pflegedirektorin Blerta Muqaku, tue ihr leid.

Leitung des Zollernalb-Klinikums zu Escaperoom-Foto: „Wirkung war nicht beabsichtigt“

Zu Differenzen hinter den Kulissen des Zollernalb-Klinikums - hier der Standort Albstadt - kam es aufgrund eines Instagram-Fotos. Am Donnerstagmittag lud die Klinikleitung deshalb zu einem Pressegespräch.

Für Aufsehen und Verärgerung sorgte vor einigen Tagen ein Foto, das Mitglieder der Pflegedienstleitung der Klinik nach dem Besuch eines Escape-Rooms zeigt. Die Mitglieder posieren mit Mundschutz, einer der Abgebildeten hält eine Pistole in der Hand, darüber ist der Spruch zu lesen „Legen Sie sich nicht mit der PD an“.

Reichlich Unmut bei einem Teil der Mitarbeiter

Das Foto sorgte für reichlich Unmut bei einem Teil der Mitarbeiter. Vor allem vor dem Hintergrund, so wurden wir informiert, dass das Verhältnis Mitarbeiter einerseits und Führungsebene andererseits seit geraumer Zeit extrem schwierig sei, manche sich ungerecht behandelt fühlten, es auch zu Kündigungen gekommen sei. Vor dieser Gesamtsituation habe man, so wurde uns mehrfach zugetragen, das Foto durchaus als eine Art Drohung aufgefasst.

Dr. Hinger: Keine personelle Ausnahmesituation

Aufgrund dieser Thematik lud nun die Klinikleitung am Donnerstag-Mittag zu einem Pressegespräch ein, um zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. Ganz generell, so betonte Dr. Gerhard Hinger, Vorsitzender Geschäftsführer, gäbe es beim Zollernalb-Klinikum keine Ausnahmesituation, was das Personal oder das Verhältnis der Mitarbeiter mit den Vorgesetzten beträfe.

Umstrukturierung hin zu moderner Zentralklinik

Man befände sich in Umstrukturierungsprozessen, so Dr. Hinger, die auf die Situation hin zu einem modernen Zentralklinikum zielten. Dies sei ein sehr langfristiger Prozess, der auch die interne Organisation beträfe. Dennoch sei man personell, vor allem im Vergleich mit anderen Häusern, sehr gut aufgestellt, habe sogar viele neue Mitarbeiter eingestellt. Natürlich habe es auch Kündigungen gegeben. All das bedeute nicht, man wolle die älteren Mitarbeiter „loswerden“, ging Dr. Gerhard Hinger auf einen Vorwurf ein.

„Es bestand nie die Intention, jemandem Angst zu machen“

Im Gegenteil, betonte Pflegedirektorin Blerta Muqaku, hätten Mitarbeiterbefragungen gezeigt, dass die Situation im Haus sich sogar deutlich verbessert habe. Das betreffende Foto sei eine rein private Veranstaltung von Mitarbeitern der Klinik in einem Escaperoom gewesen, betonte Dr. Hinger weiter. Dass das Bild so negativ aufgefasst würde, führte Blerta Muqaku im Pressegespräch aus, habe sie erschüttert: „Es bestand nie die Intention, jemandem Angst zu machen, diese Wirkung war wirklich nicht beabsichtigt“.

Besuch des Escaperooms war eine rein private Veranstaltung

In den schweren Zeiten von Corona habe man etwas als Team tun wollen und sei in den Escaperoom Frommern gegangen. Dort galt es, im vorgegebenen Spiel, „die Mafia zu besiegen und eine Pistole sicherzustellen“, so Blerta Muqaku. Das Bild sei nach dem Spiel von einem Mitarbeiter des Escaperooms gemacht worden. Sie selbst, ihre Familie, betont die Pflegedirektorin, komme aus einem Krisengebiet, sie habe Krieg und Waffengewalt persönlich kennen gelernt: „Ich distanziere mich von Waffen und Gewalt, schon aufgrund meiner persönlichen Geschichte.“

Zum Zeitpunkt des Spiels habe niemand diese mögliche Wirkung bedacht

Dass das Bild für solche negativen Gefühle gesorgt hat, tue ihr leid. Zum Zeitpunkt des Spiels habe das niemand bedacht. Zudem betonte sie im Pressegespräch, dass jeder Mitarbeiter mit Anliegen und Problemen das Gespräch mit ihr suchen könne.