Handball

Leistungsträger fehlen weiter: HBW Balingen-Weilstetten fährt dezimiert nach Kiel

13.05.2021

Von Marcus Arndt

Leistungsträger fehlen weiter: HBW Balingen-Weilstetten fährt dezimiert nach Kiel

© Herl

Das Hinspiel gegen den THW verlor der HBW deutlich.

Geheim liebt der Balinger Bundesligist just diese Konstellation, doch im Titelrennen dürfen die Zebras nichts liegen lassen – und werden drei Tage nach dem Viertelfinale der Champions League auch gegen die „Gallier“ liefern.

Vier Wochen liegt das Hinspiel erst zurück. Mit 33:22 siegte der Meister in Balingen – allein in der Anfangsviertelstunde präsentierte sich der HBW auf Augenhöhe mit dem Branchenführer. Dieser verteidigte in der Liga mit einem 28:26 in Berlin Rang eins, gegen Paris erarbeitete sich das Team von Trainer Filip Jicha am Mittwoch einen 31:29-Sieg.

Die Schwaben waren unter der Woche nicht gefordert, machten am Montag und Dienstag frei, „um ein bisschen weg vom Handball zu kommen“, wie es Jens Bürkle formuliert, „es ist schon auch wichtig, da manchmal geistig frei zu werden.“ Unumwunden räumt der Balinger Coach ein: „Wir hatten jetzt schon viele Spiele mit viel Druck.“ Deshalb dosierte der Sportwissenschaftler nach dem hart umkämpften Punktgewinn gegen Minden etwas die Belastung, „einfach um ein wenig runterkommen.“

Weiter ohne Schoch und Thomann

Nach einer Athletikeinheit am Mittwoch beschäftigten sich die Schwaben mit dem THW. „Die letzte Vorbereitung auf Kiel ist ja noch nicht so lange her“, sagt Bürkle. Der muss erneut auf Jona Schoch und Gregor Thomann verzichten. „Bei Jona wird es drum gehen, ihn in Richtung BHC wieder gesund zu kriegen“, verrät der HBW-Übungsleiter, „da hoffe ich auch bei Gregor darauf, aber ohne es jetzt richtig einschätzen zu können, wie sich das Ding entwickelt, weil einfach die Fläche sehr, sehr groß war.“

Kristian Beciri wird hingegen auflaufen, „aber sein Fuß ist immer noch nicht bei 100 Prozent, da müssen wir auch gucken, wie wir die Dinge angehen“, so der ehemalige Bundesliga-Kreisläufer weiter.

Doppelbelastung für Kiel

Dieser hat natürlich das Nachholspiel gegen den Bergischen HC (22. Mai, 18.30 Uhr, SparkassenArena) sowie das Kellerduell in Ludwigshafen (28. Mai, 13.30 Uhr) im Blick. Vorerst gilt der Fokus aber den Zebras, welche mit dem Heimerfolg über die französische Weltauswahl ihre Chancen auf eine erneute Halbfinalteilnahme gewahrt haben. „Das war eine richtige Schlacht“, betont Jicha, „wir sind nicht so ins Spiel gekommen, wie ich es erwartet hatte. Wir haben jede Menge einfache Fehler gemacht, und das war der Grund, warum wir die komplette erste Halbzeit einem Rückstand hinterher gelaufen sind.“

Nach der Pause habe seine Mannschaft besser verteidigt, urteilt der Kieler Kommandogeber, „mir hat gefallen, was für ein Ruck dann durch meine Mannschaft gegangen ist. Ärgerlich fand ich dann die letzten zwei Minuten – die hätten wir viel besser spielen müssen.“

Reise beginnt am Freitag

Vor dem Rückspiel in Paris erwartet der Rekordmeister morgen den HBW (18.30 Uhr). Nach dem Abschlusstraining treten die Balinger die über 800 Kilometer lange Anreise an. „Aufgrund von Corona fahren wir mit dem Bus hoch“, erzählt Bürkle, „aber nicht ganz bis Kiel. Im Bereich Hannover werden wir übernachten. Am Spieltag fahren wir die letzten paar Stunden noch hoch.“ Noch in der Nacht geht es am Samstag zurück in die Kreisstadt.

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