Leiser, sicherer, leistungsstärker: Dotternhausens Räte begrüßen neue Plettenberg-Seilbahn

Von Daniel Seeburger

Der Dotternhausener Gemeinderat hat am Mittwochabend einstimmig eine Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren für den Umbau der Holcim-Seilbahn auf den Plettenberg abgegeben. Eine der Forderungen: Der Sonn- und Feiertagsbetrieb soll zukünftig auf absolute Notfälle beschränkt bleiben.

Leiser, sicherer, leistungsstärker: Dotternhausens Räte begrüßen neue Plettenberg-Seilbahn

Die alte Seilbahn auf den Plettenberg soll schon bald durch eine neue ersetzt werden.

Schon vor dem Tagesordnungspunkt, in dem es um die Stellungnahme ging, empfahl Siegfried Rall in der Bürgerfragestunden dem Gemeindegremium, mit einer Stellungnahme zu warten, bis man weiß, wie es mit dem Kalksteinabbau auf dem Plettenberg weitergehen wird.

Der Gemeinderat könne eine Stellungnahme abgeben, konterte Bürgermeisterin Monique Adrian, müsse aber nicht. Darauf wies dann auch die Sitzungsvorlage hin. Dort wird ausgeführt, dass das Regierungspräsidium (RP) als Genehmigungsbehörde der Gemeinde bis zum 2. Mai Gelegenheit gibt, das Vorhaben zu bewerten. „Sollte bis dahin eine Stellungnahme nicht erfolgt sein, geht das RP davon aus, dass keine Bedenken gegen den Plan erhoben werden“, so die Bürgermeisterin.

Keine Bedenken, aber konkrete Forderungen

Bedenken gegen den Bau einer neuen Seilbahn gab es keine. Wohl aber Hinweise, Verbesserungsvorschläge, Nachfragen und konkrete Forderungen. So beispielsweise nach der Einhaltung der Ruhezeiten. Achim Klaiber wollte wissen, ob die Sonn- und Feiertagsarbeiten fortan ausgeschlossen seien. Matthias Haasis von Holcim sicherte das dem Gemeinderat zu. Nur im ungünstigsten Fall, wenn beispielsweise ein Wochenende und zwei Feiertage direkt hintereinander kämen, könne sein, dass an einem Feiertag gearbeitet werden müsse. Ziel sei aber, die Sonntagsarbeit nicht nur zu reduzieren, sondern komplett darauf zu verzichten.

Die Regelförderzeit soll mit der neuen Seilbahn die Zeit zwischen 6 und 18 Uhr, in Ausnahmen bis 22 Uhr sein.

Förderkapazitäten werden erhöht

Die neue Seilbahn werde leiser und sicherer, erklärte Bürgermeisterin Monique Adrian. Es werde zwar immer noch genau so viel Kalkstein vom Plettenberg gefördert wie bisher, allerdings würden die Betriebszeiten reduziert. Das sei möglich, weil die Förderkapazitäten von aktuell 300 auf zukünftig 450 Tonnen Kalkstein pro Stunde erhöht werden.

Auch bei der Lärmbelastung hakten die Gemeinderäte nach. Nachdem es entlang der neuen Seilbahn ruhiger wird, ist Lärm in der Talstation auch weiterhin vernehmbar. Zwar nicht mehr so intensiv wie bei der alten Seilbahn, es sei aber immer noch Lärm vorhanden. „Aber es ist auf jeden Fall leiser als bisher“, so Matthias Haasis.

Gemeinderat Markus Schnekenburger schlug vor, die Talstation mit Pyramiden-Schaumplatten auszubauen. Haasis sagte ihm zu, den Vorschlag zu prüfen.

Für Elisabeth Menholz ist die alte Seilbahn ein neuralgischer Punkt. Immer wieder seien Loren abgestürzt. Zudem wies sie auf die Fettimmissionen hin, die durch die Seilbahn entstehen. Die neue Anlage komme ohne zusätzliche Schmierung aus, versicherte Matthias Haasis. Sie sei wartungsarm und entspreche der höchsten Sicherheitsstufe für Seilbahnen. Abends würden sämtliche Transportloren leergefahren und bei Nacht auf der Bergstation in einer Halle geparkt.

Hubschrauber entfernt alte Masten

Die alten Masten sollen an einem Tag mittels Hubschrauber entfernt und die neuen Masten aufgestellt werden. Auch dafür seien umfangreiche Sicherungsmaßnahmen geplant, so Haasis.

Die Gemeinderäte verabschiedeten schließlich eine Stellungnahme, in der keine Einwendungen gegen den Neubau erhoben werden, allerdings die zusätzlichen Forderungen der Gemeinderäte zur regelmäßigen gründlichen Wartung, zu Lärmimmissionen, zum Sonn- und Feiertagsbetrieb und zur Höchstfödermenge noch eingearbeitet werden.