Rosenfeld

Die Leidringer wollen nicht länger zuschauen, wie der „Grüne Baum“ zerfällt

17.09.2019

Von Rosalinde Conzelmann

Die Leidringer wollen nicht länger zuschauen, wie der „Grüne Baum“ zerfällt

© Rosalinde Conzelmann

Der Eingang ist bereits zugewuchert. Dornenhecken erobern sich den „Grünen Baum“ zurück. Das ist dem neuen Ortschaftsrat ein Dorn im Auge.

Es ist Trauerspiel: Seit Jahren müssen die Leidringer zuschauen, wie ein Stück ihrer Heimatgeschichte in sich zusammenfällt. Der „Grüne Baum“, einst ein staatliches Wirtshaus mit bewegter Geschichte, ist zu einem Sicherheitsrisiko geworden. Die Natur erobert sich das Gebäude zurück.

In der Sitzung des neuen Ortschaftsrats am Montag war der „Grüne Baum“ wieder einmal Thema. Der neue Ortschaftsrat beanstandete den unkontrollierten Zerfall des denkmalgeschützten Hauses.

Zudem ärgern sich die Räte, dass das Haus verwahrlost, weil keinerlei Pflegemaßnahmen erfolgen und sich außer der Stadt niemand um das Haus kümmert.

Gehweg wird überwuchert

Es wurde aufgeführt, dass Dornenhecken zwischenzeitlich soweit in die Gehwege hineinragen, dass diese teilweise nicht mehr benutzbar sind. Insbesondere der Schopf, der abgesperrt wurde, fällt in sich zusammen.

Ortsvorsteher Horst Lehmann ärgert sich, dass der Besitzer auch Hilfsangebote von der Gemeinde ignoriert und redete Tacheles in der Sitzung: „Wir Leidringer wollen uns das nicht mehr gefallen lassen.“

Auch die Bürger teilten diese Meinung, zumal der Ist-Zustand gefährlich sei, weil das Gebäude einsturzgefährdet ist. Auch die Verkehrssicherheit müsse gewährleistet sein.

Lehmann konnte deshalb den Ärger verstehen und versprach, dass er das Thema nochmals beim Rathaus vorbringen wird, damit etwas geschieht. Jetzt müsse die Stadt sämtliche rechtlichen Möglichkeiten ergreifen, damit etwas passiert. Schließlich habe man sich lange genug in Geduld geübt.

Der Zerfall schreitet voran

Wie schon berichtet, ist das Gebäude, das vermutlich im Jahr 1673 erbaut worden und ein Stück Dorfgeschichte ist, mit seiner spannenden Vergangenheit seit Ende der 1990er-Jahre dem Zerfall geweiht.

Die Leidringer wollen nicht länger zuschauen, wie der „Grüne Baum“ zerfällt

© Rosalinde Conzelmann

Ein Zaun schützt die Passanten vor herabfallendem Mauerwerk der angrenzenden Scheune.

Der letzte Besitzer zeigt sich gegenüber der Stadt wenig kooperationsbereit und kümmert sich weder um die Pflege noch um den Erhalt. Die Stadt hat einen Sicherheitszaun aufgestellt, damit Fußgänger nicht gefährdet sind.

Nahezu täglich bricht an einer Stelle ein Stück Mauer hervor. Das Betreten halten die Leidringer zwischenzeitlich für lebensgefährlich.

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