Albstadt

Laser decken Schäden auf: Fast die Hälfte aller Albstädter Straßen hat schlechte Schulnoten

16.05.2019

Von Holger Much

Laser decken Schäden auf: Fast die Hälfte aller Albstädter Straßen
hat schlechte Schulnoten

© Holger Much

Die Melbernsteige in Tailfingfen ist eine der schlechtesten Straßen in Albstadt.

Mit dem Straßenkataster hat die Stadt Albstadt ein Instrument, um bei der Sanierung Prioritäten zu setzen. Die Melbernsteige gehört zu den Schlechtesten.

Der Zustand der heimischen Straßen ist ein Thema, das die Gemüter beschäftigt. Vor allem in einer Stadt mit neun Stadtteilen stellt sich immer wieder die Frage, nach welchen Kriterien die Gunst einer Straßensanierung vergeben wird. Immerhin muss Albstadt sich um eine Strecke von 393 Kilometer kümmern, das würde von Albstadt zum Lago Maggiore reichen.

Das neue Straßenkataster, das die Verwaltung in Auftrag gab, bildet nun eine Grundlage, um, so erläutert Baubürgermeister Udo Hollauer im Pressegespräch, den Zustand der Straßen albstadtweit objektiv zu beurteilen.

Hohe Kosten

Der Gemeinderat nahm das umfassende Werk wohlwollend zu Kenntnis. Angesichts der zu errechnenden Kosten von bis zu 200 Millionen Euro werde allerdings klar, dass hier künftig nur wenige Straße im Jahr saniert werden könnten, waren sich alle Gremiumsmitglieder einig.

Am Donnerstag stellte die Verwaltung das Straßenkataster im Gemeinderat vor. Die Ingenieurgesellschaft Lehmann und Partner aus Erfurt mit einer Niederlassung in Konstanz wurde bereits Mitte 2017 mit der Befahrung, Zustandserfassung und Zustandsbewertung des Straßennetzes vom Gemeinderat beauftragt. Kosten: knapp 140 000 Euro.

Mit Laser auf Schlaglochsuche

Bei der Untersuchung mit einem speziellen 3D-Laserscanner wurden 317 Kilometer mit dem Messfahrzeug befahren, vier Kilometer aufgrund geringer Fahrbahnbreite mit dem Quad und zwei Kilometer wurden sogar zu Fuß erfasst.

Millionen von Rasterpunkten helfen

Um die Qualität der Straßenoberfläche möglichst genau zu dokumentieren, wurde ein digitales Gitter mit zwei Millionen Rasterpunkten von einem Quadratmeter über das Straßennetz gelegt und durch den zuständigen Bearbeiter dann auf Risse und sonstige Schäden überprüft.

Anhand dieser Daten wiederum wurden Schulnoten von eins bis fünf vergeben. Das Ingenieurbüro Lehmann und Partner könne, so betont die Stadtverwaltung, aufgrund langjähriger Erfahrung mit anderen Befahrungen und Bewertungen die Schlussfolgerung ziehen, dass die in Albstadt erzielte Gesamtnote von 3,16 im Vergleich mit anderen Kommunen „ein ordentliches Ergebnis“ darstelle.

Nur drei Prozent bekommt eine 1

Die Note eins bekamen nur drei Prozent der Straßen, die Note zwei 27 Prozent, 26 Prozent erhielten die Note drei. Die Note vier wurde an 38 Prozent der Albstädter Straßen vergeben und die Note fünf an 6 Prozent.

In gutem bis sehr gutem Zustand sind damit 30 Prozent der Albstädter Straßen. „Mittelfristiger Handlungsbedarf“ zeigt sich bei 26 Prozent der Straßen und stolze 44 Prozent der Straßen erfordern kurzfristigen Handlungsbedarf.

Hilfreich für das Parkleitsystem

Die Melbernsteige, die Straße in Richtung Tailfinger Skilift und Tierheim, ist natürlich unter den schlechtesten Albstädter Straßen zu finden. Ebenfalls die Kleiststraße, in der Oberbürgermeister Konzelmann wohnt.

Die Untersuchungen , erläutert Baubürgermeister Udo Hollauer, lieferten zudem nützliche Informationen bei der Planung des „Begleitgrüns“ sowie bei der Planung der Schilder für das Ebinger Parkleitsystem.

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