Handball

„Lange Zeit ein gutes Spiel“: HBW Balingen-Weilstetten trotz Negativserie im Aufwärtstrend

05.12.2021

Von Marcus Arndt

„Lange Zeit ein gutes Spiel“: HBW Balingen-Weilstetten trotz Negativserie im Aufwärtstrend

© Fotostand

Der HBW ging in Leipzig wieder einmal leer aus.

In Leipzig blieb dem Team von Jens Bürkle erneut nur die Rolle des Punktelieferanten. Mit 24:31 unterlagen die Schwaben vor leeren Rängen deutlich. Stark dezimiert wehrte sich der HBW nach Kräften. Am Ende vergebens.

„Wir haben lange Zeit ein gutes Spiel gemacht – und bis zum 19:18 wirklich mitgehalten“, bilanziert der Balinger Trainer, „die ersatzgeschwächte Mannschaft hat viele Dinge richtig gemacht, hat mutig verteidigt, hat mutig gekontert. Da bin ich sehr zufrieden und stolz drauf. Dann ist uns nach und nach Substanz weggebrochen.“

Tobias Heinzelmann brachte die „Gallier“ in der 36. Minute noch einmal in Schlagdistanz, doch in der Folge sorgten die Sachsen mit einem 4:0-Lauf früh für klare Verhältnisse. „Wir hätten den einen oder anderen Wechsel gut gebrauchen können, dann kamen die Paraden von Birlehm dazu – und Leipzig ist souverän und verdient weggezogen“, analysiert der Sportwissenschaftler, „beim 23:18 war das Spiel eigentlich schon weg.“

„Gallier“ starten besser

Der HBW fand nicht mehr statt, fiel sukzessive weiter zurück: mit 21:28 (48. Minute). „Wir hätten das Ergebnis in dieser Deutlichkeit nicht gebraucht“, gesteht der 41-Jährige ein. Dieser war dennoch nicht komplett unzufrieden, „weil wir lange gut gespielt haben.“

In der Anfangsphase dominierte der Tabellen-17., überraschte die ambitionierten Ostdeutschen mit einen 3:0-Führung nach nur 124 Sekunden. „Wir sind sehr schwach in die Partie gestartet und haben Balingen gleich zum Kontern eingeladen“, kritisiert André Haber, „bis zum Ende der ersten Halbzeit haben wir nicht so gespielt, wie wir es uns vorgenommen haben.“

Leipziger Leistungssteigerung

Der Leipziger Coach justierte klug nach, drehte an den richtigen Stellschrauben. „In der Halbzeit haben wir uns aber gefangen“, freut sich Haber, „konnten uns in der zweiten Hälfte in allen Bereichen verbessern. Im Tor, in der Verteidigung und im Angriff haben wir die Leistungssteigerung gezeigt, die wir für den Sieg gebraucht haben.“

Während sich die Körperkulturellen mit dem ungefährdeten Heimerfolg in der erweiterten Spitzengruppe behauptet haben, rangieren die Balinger weiter unter dem Strich. Aufgrund der massiven Personalprobleme war für den Aufsteiger von 2019 in Leipzig nicht mehr drin. Coach Bürkle und Geschäftsführer Wolfgang Strobel wissen die Situation in das Ergebnis richtig einzuordnen. „Es war ein couragierter und mutiger Auftritt“, findet Strobel, „schade, dass wir erst nach 40 Minuten damit begonnen haben, Bälle zu halten. Aber ich war mit der Bereitschaft, die diese Mannschaft unter diesen Voraussetzungen gezeigt hat, wirklich zufrieden.“

Dünn besetzt auf Linksaußen

Nächster Gegner der Schwaben ist am kommenden Donnerstag (19.05 Uhr, Sparkassen-Arena) die MT Melsungen, welche am Sonntag noch im Hessen-Derby gefordert war. In Wetzlar unterlagen die Bartenwetzer mit 28:31. Nach dem frühen Trainerwechsel schöpft die MT mehr und mehr ihr Potenzial aus. „Die Handschrift von Parrondo ist bereits zu sehen. Die Mannschaft spielt sehr präzise, macht weniger Fehler.“ Allein die Stabilität fehlt noch. Drei der vergangenen sechs Begegnungen haben die Bartenwetzer verloren – gegen Schlusslicht Minden (Endstand: 25:29) sowie in Hamburg (25:26) und an der Lahn.

„Diese Ergebnisse geben uns den Glauben, dass wir gegen Melsungen etwas holen können“, betont der Balinger Kommandogeber, welcher im Heimspiel gegen den Tabellenneunten wohl wieder auf Keeper Mario Ruminsky, der nach seinem Kopftreffer aus dem Göppingen-Spiel ausfiel, und Kreisläufer Fabian Wiederstein (krank) zurückgreifen kann. Weiterhin dünn besetzt sind die Schwaben auf Linksaußen. Neben den etatmäßigen Kräften (Nothdurft, Gretarsson) fällt Patrick Volz wieder aus.

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