Geislingen

Landrat und Geislinger Lokalpolitiker rufen zu Spenden für den schwerkranken Tiago auf

22.11.2019

Von Rosalinde Conzelmann

Landrat und Geislinger Lokalpolitiker rufen zu Spenden für den schwerkranken Tiago auf

© Privat

Der kleine Tiago sitzt im Rollstuhl. Seine Eltern wünschen sich von Herzen, dass er bald stehen und laufen kann wie andere Kinder in seinem Alter.

Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, deshalb überstürzen sich die Ereignisse in diesen Tagen im positiven Sinn: Es ist unglaublich, wie viele Menschen dem 22 Monate alten Tiago, der an Muskelschwund leidet, helfen wollen. Auch Landrat Günther-Martin Pauli unterstützt die Initiative für die Binsdorfer Familie.

Der Landrat ist in Binsdorf aufgewachsen und war Geislinger Bürgermeister. Den Familienvater berührt das Schicksal des kleinen Jungen sehr.

Ebenso wie seinen Nachfolger Oliver Schmid, die Ortsvorsteher Ewald Walter (Erlaheim) und Dr. Hans-Jürgen Weger (Binsdorf), der Geislinger Gemeinderat und die Ortschaftsräte aus Binsdorf und Erlaheim. Gemeinsam rufen sie dazu auf, Spenden für Tiago zu sammeln.

Kommunalpolitiker rufen gemeinsam zu Spenden auf

Im Geislinger Amtsblatt haben die Kommunalpolitiker einen Aufruf gestartet. „Gemeinsam bitten wir Sie: Helfen Sie Tiago. Auch wenn die notwendige Summe auf den ersten Blick enorm groß und unerreichbar scheint, können wir alle gemeinsam unseren wichtigen Beitrag leisten, dieses große Ziel zu erreichen. Jeder einzelne Euro zählt, und wir freuen uns über jede Unterstützung, auch wenn sie vielleicht noch so klein sein mag. Gemeinsam können wir das schaffen“, lautet ihr eindringlicher Appell an ihre Mitbürger.

Es bleibt nicht mehr viel Zeit

Die Zeit drängt. Auch darauf weisen die Lokalpolitiker in ihrem Aufruf hin. Wie berichtet, wollen die Eltern von Tiago, Stephanie de Freitas und Jens Hafner, ihren Sohn mit dem im Mai in Amerika auf den Markt gekommenen Medikament Zolgensma behandeln lassen.

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Es brennt, also haben wir sofort reagiert.

Uschi Haller, Chefin des Vereins H 15

Jeder einzelne Euro zählt. Geislinger Bürgermeister und Landrat

Die einmalige Spritze kostet 2,1 Millionen Euro und kann ihrem Sohn nur bis zu dessen zweitem Lebensjahr verabreicht werden. Auch wenn keine Aussicht auf vollständige Heilung besteht, wollen sie ihren Sohn als glückliches Kind ohne Rollstuhl aufwachsen sehen und nicht als jungen Erwachsenen verlieren.

Die Lebenserwartung bei der lebensbedrohlichen Generkrankung beträgt 25 Jahre.

Auch die Erlaheimer trommeln

Auch die Erlaheimer sitzen nicht still und haben spontan ein Benefizkonzert in der Kulturscheune organisiert. Der Geislinger Bernd Schmid ist Musiker der Acoustkband „Smith & Hughes“. Er hatte die Idee für das Konzert in der Kulturscheune, weil alle Musiker der Band helfen wollten, und in Erlaheim angeklopft.

Uschi Haller, Chefin des Vereins H 15, hat noch am gleichen Tag der Anfrage ihre Vereinskollegen gefragt und ein einstimmiges „Ja, natürlich“ geerntet. „Es brennt, also haben wir sofort reagiert“, sagt Haller.

Benefizkonzert am 28. Dezember

Am Samstag, 28. Dezember, spielen „Smith & Hughes“ ab 20 Uhr in der Kulturscheune. Für umme. Es geht ein Hut herum und die 16 Vereinsmitglieder werden die Bewirtung übernehmen und den Erlös ebenfalls spenden.

Auch wenn jetzt alles Hopplahopp ging, freut sich Uschi Haller auf das Konzert und hofft, dass der Hut gut gefüllt wird.

Für die Eltern ist seit den ersten Berichten über ihren Sohn nichts mehr wie es war. Sie sind überwältigt von der Spendenbereitschaft und voller Hoffnung, dass die Spendensumme erreicht wird.

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