Meßstetten

Kreisimpfzentrum ist geschlossen – Landrat Pauli appelliert, beim Impfen dranzubleiben

30.09.2021

Von Gudrun Stoll

Kreisimpfzentrum ist geschlossen – Landrat Pauli appelliert, beim Impfen dranzubleiben

© Gudrun Stoll

Landrat Pauli hat die Türe zum KIZ symbolisch geschlossen. Er wird flankiert vom Führungsteam mit KIZ-Leiter Stefan Hermann (links), Michael Gomeringer, Vanessa Ellis und Marco Pscheidt.

Wehmut war spürbar, als am Donnerstag gegen 16 Uhr der letzte Impfling das Kreisimpfzentrum in Meßstetten verließ. Der gute Teamgeist, der Ärzte, Helfer und alle Mitarbeiter durch acht Monate intensiven Dienst getragen hat, wurde mit einem abschließenden Beisammensein gefeiert.

Die 45 Kreisimpfzentren in Baden-Württemberg wurden am Donnerstag geschlossen. So wurde es vom Land entschieden. Auch im KIZ in Meßstetten wurden die letzten Spritzen gesetzt. Nun übernehmen die Hausärzte die Impfung der Bürger gegen das Corona-Virus.

Die Tore schließen sich

Im Wirtschaftsgebäude der ehemaligen Zollernalbkaserne beginnt der Abbau der Impfstraßen, die Tore zum Gelände werden sich in den nächsten Tagen schließen. Ein weiteres Mal – nach dem Abzug der Luftwaffe und dem Auszug der letzten Flüchtlingsfamilien aus der LEA.

Landrat zollt Respekt

Die hier tätigen Menschen haben erneut im Ausnahmezustand gearbeitet und eine Leistung vollbracht, der Landrat Günther-Martin Pauli beim Abschiedsfest großen Respekt zollte.

Kreisimpfzentrum ist geschlossen – Landrat Pauli appelliert, beim Impfen dranzubleiben

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Zeit des Abschieds: Das Team hat gerne gearbeitet und scheidet mit Wehmut.

Ärzte, Mitarbeitende im medizinischen Bereich und in der Verwaltung waren zum Treffen gekommen, ebenso Amtsleiterinnen, Dezernenten, Soldaten. Im KIZ waren in den vergangenen acht Monaten bis zu 300 Menschen beschäftigt, während der Hochphase gleichzeitig bis zu 250 Personen.

Perfekte Infrastruktur

Im Auftrag des Landes hat der Zollernalbkreis innerhalb kürzester Zeit die Infrastruktur auf die Beine gestellt. Kreisbrandmeister Stefan Hermann und sein Führungsstab überließen nichts dem Zufall, fanden in der Agentur Ellis Events einen kongenialen Partner.

Es fehlte an Impfstoff

Der Zeitplan passte, was Mitte Januar fehlte, war ausreichend Impfstoff. So startete auch auf dem Geißbühl in Meßstetten die Impfkampagne mit gebremstem Charme.

Kreisimpfzentrum ist geschlossen – Landrat Pauli appelliert, beim Impfen dranzubleiben

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KIZ-Leiter Stefan Hermann zeichnete Oberstarzt Dr. Sander mit dem bronzenen Feuerwehr-Ehrenzeichen aus.

Am 22. Januar 2021 wurden die ersten Spritzen verabreicht. Das Kreisimpfzentrum war ab diesem Datum für 252 Tage in Betrieb. Dies sieben Tage die Woche – getragen vom guten Teamgeist und einer bis ins Detail durchdachten Organisation.

Service sorgt für guten Ruf

Der perfekte und stets freundliche Service brachte dem Zentrum schnell einen ganz hervorragenden Ruf ein.

Die ständige Optimierung der Abläufe sparte Kosten, in Meßstetten ging auch kein Tropfen Impfstoff verloren. So konnten an den besten Tagen über 1000 Impfungen mit der Hälfte der vom Sozialministerium vorgesehen Ärzte durchgeführt werden.

Minister informieren sich

Dieser Erfolg ließ die Ministerien aufhorchen. Der baden-württembergische Sozialminister Manne Lucha und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn besuchten das KIZ auf der Zollernalb, zeigten sich beeindruckt und interessiert an auswertbaren Ergebnissen für weitere Studien.

Kreisimpfzentrum ist geschlossen – Landrat Pauli appelliert, beim Impfen dranzubleiben

© Gudrun Stoll

Für das bereichernde Zusammenwirken gab es Präsente vom Team für den Führungsstab.

Landrat Pauli erinnerte auch an die Einführung des digitalen Impfausweises, was den Zollernälblern nach Altötting als zweitem Landkreis bundesweit gelang. Das Scheckkartenformat sei nach wie vor gefragt.

Bislang 1,9 Millionen Euro Kosten

Die Dankesadresse des Landrates geriet lang und reichte von A wie Apotheker bis Z wie Zollernalb-Klinikum.

Bislang, so Pauli, habe der Landkreis Kosten in Höhe von 1,9 Millionen Euro gegenüber dem Landessozialministerium geltend gemacht. Ein Bruchteil dessen, was abrufbar gewesen wäre. Zugute kam dem Kreis auch die dem Bund gehörende Immobilie, die mietfrei zu Verfügung gestellt wurde.

Von der Burg bis auf die Deponie

Es gab kreisweite Impfaktionen, die mobilen Teams machten dabei sowohl auf der Burg Hohenzollern wie auch bei Handball- und Fußballspielen Station, sie gingen auf Wochenmärkte, fuhren im Badkap vor und steuerten sogar die Kreismülldeponie an.

Haben das super hinbekommen

Doch noch längst sind nicht alle Menschen geimpft. Daher gelte weiterhin: „Dran bleiben“, betonte Pauli. Kurz und knapp sprach Stefan Hermann seinen Dank ans Team aus: „Wir haben das super hinbekommen“.

Kreisimpfzentrum ist geschlossen – Landrat Pauli appelliert, beim Impfen dranzubleiben

© Gudrun Stoll

Landrat Pauli, Stefan Hermann und Vanessa Ellis freuen sich über die gelungene Zusammenarbeit.

An Oberstarzt Dr. Martin Sander überreichte Hermann das bronzene Ehrenzeichen des Deutschen Feuerwehrverbandes für das beispielgebende Zusammenwirken zwischen militärischen und zivilen Einheiten. Hermann ist seit vorigem Jahr auch Leiter des neuen Amtes für Bevölkerungsschutz.

Bereichernde gemeinsame Zeit

Für das gesamte Team überreichte Ute Landenberger, auch bekannt als Komödiantin Käthe Kächele, dem Führungsstab Geschenke für die bereichernde gemeinsame Zeit. Die Gruppe Fine Line begleitete mit flotter Musik die Abschiedsfeier im Innenhof des KIZ.

Zahlen und Fakten

Das Meßstetter KIZ war 36 Wochen in Betrieb, es gab in dieser Zeit 184.572 Impfungen. Die Impfteams (KIZ und mobile Einheiten) haben 112.055 Dosen verabreicht, die niedergelassenen Ärzte haben bislang 72.517 Personen geimpft.

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