Landkreis kontert Kritik aus Hechingen: 30 zusätzliche Busse für Schüler unterwegs

Von Hardy Kromer

Das Landratsamt kontert die Kritik des Hechinger Elternbeiratsvorsitzenden Oliver Blum in Sachen Schülerbeförderung in Corona-Zeiten.

Landkreis kontert Kritik aus Hechingen: 30 zusätzliche Busse für Schüler unterwegs

30 Verstärkerbusse sind im Zollernalbkreis im Schülerverkehr unterwegs (Symbolfoto).

„Der Vorwurf, wir würden den Schutz von Kindern finanzpolitischen Sparzwängen unterordnen, ist völlig haltlos.“ So kontert das Balinger Landratsamt die Kritik des Hechinger Gesamtelternbeiratsvorsitzenden Oliver Blum an der Schülerbeförderung in überfüllten Bussen in Corona-Zeiten.

Die Kreisbehörde weist darauf hin, dass der Zollernalbkreis zwischenzeitlich – nachdem man zu Beginn des Schuljahres noch den „tatsächlichen Bedarf“ ermittelt habe – mehr als 30 „Verstärkerfahrten“ beauftragt habe. Auch im Bereich Hechingen seien zusätzliche Busse unterwegs, die bis nach Bodelshausen fahren.

Offensiver Umgang mit dem Thema

„Verglichen mit anderen Landkreisen“, so das Landratsamt auf Nachfrage, „gehen wir mit diesem Thema sehr offensiv um. Wir haben sehr frühzeitig reagiert und die erforderlichen Maßnahmen ergriffen, ohne zu diesem Zeitpunkt die Gewissheit zu besitzen, dass uns die entstehenden Kosten später erstattet werden. Das Land hatte die Eckpunkte seines Förderprogrammes noch nicht festgezurrt, als wir bereits Aufträge erteilt haben.“

Kontakt mit Verkehrsunternehmen bleibt eng

Das Verkehrsamt des Landkreises stehe in engem Kontakt mit allen Verkehrsunternehmen, um etwaige weitere Bedarfe frühzeitig zu erkennen. Die Entscheidung über den Einsatz von Verstärkerbussen müsse allerdings „an objektiven Maßstäben“ ausgerichtet werden.

Dabei orientiere man sich an den Vorgaben des Landes. Demnach werde ein Bedarf für zusätzliche Fahrten anerkannt, „wenn alle Sitzplätze belegt sind und darüber hinaus auch mindestens 40 Prozent der Stehplätze genutzt werden.“

Unterrichtszeiten könnten flexibler sein

In diesen Zusammenhang spielt die Kreisbehörde auch einen Ball ins Feld der Schulen zurück. „Die vorhandenen Kapazitäten für Verstärkerfahrten“, so heißt es, „könnten im Übrigen wesentlich besser verteilt werden, wenn der an vielen Schulen immer noch einheitlich geregelte Unterrichtsbeginn beziehungsweise das Unterrichtsende flexibler gehandhabt würde.“

Abstandsgebot muss außer Kraft gesetzt werden

Im Übrigen verweist das Landratsamt darauf, dass der öffentliche Nahverkehr vom allgemeinen Abstandsgebot ausgenommen sei. Deshalb gelte in Bussen und Zügen ja die Maskenpflicht.

Allen Beteiligten sei es ein Anliegen, den Fahrgästen den höchstmöglichen Infektionsschutz zu bieten. „Eine absolute Sicherheit kann jedoch leider nirgendwo im öffentlichen Raum gewährleistet werden.“