Landesliga: Dotternhausen, Nusplingen und Trillfingen wollen zum Abschluss einen „Dreier“

Von Dominik Volk, Marco Schneider

In der Landesliga Staffel 4 steht der letzte Spieltag in diesem Jahr an. Das abstiegsbedrohte Zollern-Trio aus Dotternhausen, Nusplingen und Trillfingen braucht dringend Zählbares.

Landesliga: Dotternhausen, Nusplingen und Trillfingen wollen zum Abschluss einen „Dreier“

Kann Trillfingen am Sonntag nochmal jubeln?

TSG Ehingen - TSV Nusplingen (Samstag, 14 Uhr).

Das letzte Landesliga-Saisonspiel des Kalenderjahrs bestreitet der TSV Nusplingen am Samstag in Ehingen. Ein Duell mit Brisanz: Beide Mannschaften stecken tief im Tabellenkeller, Nusplingen ist Dritt- und Ehingen Viertletzter. Vom rettenden Ufer sind beide Teams schon weit entfernt. Nusplingen trennen 13, Ehingen zehn Punkte vom TSV Riedlingen, der den begehrten ersten Nicht-Abstiegsplatz innehat. Es genügen also durchschnittliche Mathematikkenntnisse, um zur Erkenntnis zu kommen, dass beide Teams zum Siegen verdammt sind, wollen sie einer schier aussichtslosen Rückrunde entgehen. „Die Tabelle wurde mit sechs Direktabsteiger nun angepasst“, erklärt Nusplingens Coach Oliver Pfaff, „es ist also ein sehr wichtiges Spiel, auch für die Moral.“

Verschärfter Abstieg

Der Abstiegskampf erhält also zunehmende Schärfe, umso bitterer, dass Nusplingen erneut auf seinen spielenden Co-Trainer Edgar Huber verzichten muss. „Er hat neun von unseren 18 Toren geschossen“, unterstreicht Pfaff die Wichtigkeit seines verlängerten Armes auf dem Spielfeld. Außerdem seien weitere Spieler ebenso nicht einsatzfähig, trotzdem wolle der Ex-Straßberg-Trainer nicht lamentieren, betont: „Das ist egal, wir geben alles.“ Im Hinrundenspiel im „Brünnele“ trennten sich die Protagonisten im August in einem schwachen Spiel mit 1:1. Beide Kontrahenten hatten damals aber mit argen Personalsorgen zu kämpfen. Durchdringende Erkenntnisse für das kommende Match sind daher nicht hinterblieben, Pfaff erklärt: „Jedes Spiel verläuft anders und von Neuem.“ Angesetzt ist die Paarung auf dem Kunstrasen in der Ehinger Jubel-Arena. „Wir haben auf Kunstrasen keinerlei Übungspraxis“, kommentiert Pfaff. Ehingen hat zwar Erfahrung auf dem künstlichen Untergrund, doch diese ging unlängst kräftig in die Hose: 0:5 verlor die TSG auf dem heimischen Kunstrasen gegen Straßberg.

Angekratztes Selbstvertrauen

Übungspraxis hin oder her, klar ist: Ehingen strotzt nicht gerade vor Selbstvertrauen, der letzte Sieg datiert vom zehnten Spieltag, als die Elf von Taner Celik überraschend mit 3:1 in Weiler gewann. Seither kam der Donau-Klub lediglich zu zwei Remis, kassierte sechs Niederlagen. Das angekratzte Selbstbewusstsein will sich Nusplingen zunutze machen: „Darin liegt unsere Chance. Einsatz und Wille sind bei uns eigentlich immer vorhanden.“

Es wäre nun schleunigst an der Zeit, diese Tugenden in Punkte umzumünzen, sonst droht den Heubergern ein tristes Weihnachtsfest.

SV Dotternhausen - TSV Riedlingen (Samstag, 14 Uhr).

Der SV Dotternhausen tut sich in der Landesliga auch nach über der Hälfte der Spiele noch sehr schwer.

Nach 18 Spieltagen stehen 14 Punkte zu Buche – zu wenig, um sich die Chancen auf den Ligaverbleib zu erhalten. Oft fehlt nicht viel, doch es fehlt eben das letzte Quäntchen. So auch jüngst beim 0:1 gegen Ligaprimus Weiler. Bis zur Nachspielzeit bot die Elf von Trainer Fabio Gallinaro den Allgäuern Paroli, hatte selbst mehrfach die Chance zur Führung, ehe ein Eigentor die Plettenberg-Kicker wieder auf die Verliererstraße brachte. „Was wir natürlich so langsam nicht mehr hören können, ist, wenn der Gegner sagt, macht so weiter und wir stehen eben mit leeren Händen da“, verrät Gallinaro. Zum Jahresausklang gastiert am Sonntag der TSV Riedlingen auf dem Dotternhausener Kunstrasen. Dann kann der Ex-Geislingen-Coach gerne auf solche aufbauenden Worte verzichten. „Die Zielsetzung ist eindeutig, wir wollen einen Dreier“, sagt er und führt weiter aus: „Wir dürfen den Abstand nicht weiterwachsen lassen, um in der Rückrunde nochmals anzugreifen.“

Im Hinspiel lange in Unterzahl

Der Rückstand auf das rettende Ufer – und somit auf den kommenden Gegner Riedlingen – beträgt aktuell zwölf Punkte. Um diesen Abstand wirklich zu verringern, bedarf es einer clevereren Leistung als im Hinspiel: Nach 30 Minuten dezimierte sich Dotternhausen selbst, verlor letztlich verdient mit 0:2. „Wir haben etwas gutzumachen“, weiß Gallinaro. Wenngleich das sicher nicht einfach werden dürfte, der SVD-Coach zählt die Donau-Kicker zu den „spielstärkeren Teams“ der Liga. Dennoch muss der TSV Riedlingen eine Hürde sein, die der SV Dotternhausen allen voran zu Hause überwinden sollte, will die Gallinaro-Truppe auch in der Hinrunde noch ernsthafte Chancen auf den Klassenerhalt haben.

TSV Eschach - TSV Trillfingen (Sonntag, 14 Uhr).

Zum Jahresabschluss werden die Wollensack-Kicker nun vom TSV Eschach empfangen, der zurzeit auf einer Erfolgswelle reitet und sich dadurch etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen konnte.

Lange Zeit sah es am vergangenen Spieltag nach einem Heimsieg für den TSV Trillfingen aus – der Ausgleich in der 86. Minute durch Ehingens Sascha Wasner war dabei mehr als schmeichelhaft. „Es hat vergangene Woche einfach nicht sollen sein“, ordnet Rico Wentsch das 2:2-Unentschieden gegen die TSG Ehingen ein. Trotz des holprigen und schlecht bespielbaren Rasens konnte seine Mannschaft immer wieder spielerische Akzente setzen und sich sehr gute Torchancen erarbeiten – daran soll nun angeknüpft werden. „Das Spiel war mehr als ordentlich, darauf können wir aufbauen“, stellt Wentsch klar.

Duell auf Kunstrasen

Der TSV Eschach wird die Wollensack-Kicker am Sonntag auf dem heimischen Kunstrasen zum Duell bitten. „Das ist für uns natürlich ungewohnt. Trotzdem freuen wir uns alle sehr darauf, weil der Ball dort mal wieder richtig laufen kann. Die Plätze sind in der Winterzeit doch sehr schwer zu bespielen“, weiß der spielende Co-Trainer der Trillfinger. Das Team von Philipp Meißner befindet sich unterdessen aktuell in einer sehr guten Verfassung – stehen doch jüngst drei Siege in Serie zu Buche. Darunter achtungsvolle Erfolge über Laupheim und Straßberg, die sich beide im oberen Tabellendrittel tummeln. „Sie werden sicher mit breiter Brust auftreten und haben natürlich Selbstbewusstsein getankt. Dennoch traue ich uns etwas zu. Wir fahren nach Eschach, um dort etwas mitzunehmen“, betont Wentsch. Dass die Wollensack-Fußballer ebenfalls gegen die Favoriten auftrumpfen können, zeigt nicht zuletzt der 1:0-Sieg über den FV Olympia Laupheim von vor drei Wochen. „Wenn wir unsere 100 Prozent abrufen und auf den Platz bekommen, dann bin ich guter Dinge, dass wir etwas mitnehmen können. Wir sind heiß auf das Spiel“, hebt Wentsch hervor.

Keine guten Erinnerungen für Trillfingen

Für den Zollern-Vertreter wird die Landesliga-Luft mit jedem weiteren sieglosen Spiel zunehmend dünner. Eschach rangiert derzeit auf dem Relegationsplatz und liegt mit 13 Punkten Vorsprung auf Trillfingen schon in weiter Ferne. Neben der Chance auf zehn Zähler heranzurücken, besteht auch die Gefahr, das rettende Ufer auf 16 Punkte davonziehen lassen zu müssen. Auch das Hinspiel wird aus Sicht des TSV Trillfingen wenig Mut machen – Eschach siegte nach einer 3:1-Pausenführung letztlich verdient mit 5:2. Ob der Wentsch-Truppe die Revanche im letzten Spiel des Jahres gelingt, bleibt abzuwarten.