Land erkennt Ausnahmecharakter der Schienenstrecke Balingen-Rottweil an und gibt Zuschuss

Von Pressemitteilung

Die mögliche Reaktivierung der Schienenstrecke zwischen Rottweil und Balingen macht einen Schritt nach vorne. Das Land bezuschusst nun eine Machbarkeitsstudie.

Land erkennt Ausnahmecharakter der Schienenstrecke Balingen-Rottweil an und gibt Zuschuss

Auf der Schienenstrecke werden auch Silo-Auflieger von Holcim transportiert im Augenblick noch über Balingen.

In der vergangenen Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik gab der Leiter des Verkehrsamtes, Hardy Losekamm bekannt, dass der Zuwendungsbescheid des Landes Baden-Württemberg für die Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Schienenverbindung Balingen-Rottweil eingegangen ist.

„Erfreulicherweise hat das Land den von uns dargelegten Ausnahmecharakter der Strecke anerkannt und die Fördersumme über den eigentlichen Höchstbetrag von 100000 Euro hinaus auf 106000 Euro angehoben“, so Losekamm. Die Auftragssumme beläuft sich auf insgesamt knapp 145.000 Euro. Davon übernehmen gegenwärtig Wirtschafts- und Industriebetriebe sowie Anliegerkommunen einen Anteil in Höhe von 23.500 Euro: Stadt Rottweil 7500 Euro, Stadt Schömberg 5000 Euro, Gemeinde Dotternhausen 1000 Euro, IHK 5000 Euro und Holcim 5000 Euro.

Gesteigertes Interesse an der Reaktivierung

„An diesem Engagement aus der Region wird deutlich, dass ein gesteigertes Interesse an einer Reaktivierung der Strecke besteht. Die nähere Ergründung des Vorhabens ist daher absolut gerechtfertigt“, so Losekamm. Der Zollernalbkreis übernimmt die ausstehenden Kosten von knapp 15500 Euro.

Die Beauftragung der Machbarkeitsstudie erfolgte unmittelbar nach Eingang des Zuwendungsbescheids. Sie wird voraussichtlich bis Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein. Sollte das Projekt später zur Umsetzung gelangen, übernimmt der Bund bis zu 90 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten zuzüglich einer Planungskostenpauschale. Das Land trägt ergänzend 57,5 Prozent der vom Bund nicht abgedeckten Bau- und Planungskosten.

Wichtig für Infrastruktur

Die Wiederbelebung der Schienenstrecke Balingen-Rottweil stellt ein vielversprechendes und wichtiges Infrastrukturprojekt für die Raumschaft dar. Eine intakte Bahnverbindung zwischen diesen beiden Städten würde die Mobilitätswende fördern, den Verkehr auf der B 27 reduzieren und neben dem Klimaschutz zum Lärmschutz beitragen.

Eine weitere Südverbindung bis in die Schweiz oder die Alpen könnte den Bahnverkehr darüber hinaus in der gesamten Region Neckar-Alb entlasten und zusätzliche Alternativen bieten, die beim Ausfall einzelner Strecken oder während der Dauer von Instandhaltungsmaßnahmen die Funktionsfähigkeit des Nah- und Fernverkehrs erhalten würden.

Das Verkehrsministerium hat die Strecke im Rahmen des Reaktivierungsprogramms einer Potenzialanalyse unterzogen. Sie landete nur knapp unterhalb der obersten Kategorie in Stufe B, was bedeutet, dass ihr ein hohes Nachfragepotenzial bestätigt wird.