Sigmaringen

Lage spitzt sich in Sigmaringen weiter zu: Immer mehr Infektionen an Schulen und Kitas

25.03.2021

von Pressemitteilung

Lage spitzt sich in Sigmaringen weiter zu: Immer mehr Infektionen an Schulen und Kitas

© Victor S. Brigola

Das Landratsamt in Sigmaringen.

Die Corona-Lage im Landkreis Sigmaringen spitzt sich weiter zu: Die Inzidenz steigt weiter, die britische Virusmutation dominiert das Geschehen und immer mehr junge Menschen stecken sich mit dem Coronavirus an. Weil viele Schulen und Kitas betroffen sind, prüft das Gesundheitsamt verpflichtenden Wechselunterricht und Kita-Schließungen.

Der Anstieg der Corona-Infektionen im Kreis Sigmaringen geht weiter. Mittlerweile stieg die 7-Tages-Inzidenz auf 208. Das teilt das Landratsamt Sigmaringen in einer Pressemitteilung zur aktuellen Lage am Donnerstag mit.

„Schwerpunkt des Infektionsgeschehens bilden seit Beginn der Woche die Schulen und Kindergärten“, heißt es darin.

Immer mehr Schulen und Kitas betroffen

Gleich 6 Schulen und 5 Kindergärten seien seit Montag von Infektionsfällen betroffen. In der gesamten vergangenen Woche waren es „nur“ 4 Schulen und 5 Kindergärten.

„Besorgniserregend ist, dass in den Kindergärten jetzt vermehrt Folgefälle festgestellt wurden. Dies bedeutet, dass Kinder ihre Infektion in der Familie und im Kindergarten weitergeben“, schreibt das Landratsamt.

Britische Mutation dominiert

Zurzeit gehen laut Landratsamt vier von fünf Infektionen auf die britische Virusmutante zurück. „Sie ist für alle deutlich ansteckender. Kinder zeigen oft keine oder nur milden Krankheitssymptome, können die Infektion jedoch trotzdem weitergeben. Trotz aller Hygienemaßnahmen kommt es derzeit in immer mehr Einrichtungen zu Ansteckungen“, berichtet Dr. Susanne Haag-Milz.

Sie bittet daher alle Familien, sich diszipliniert an die Vorgaben zu halten und die Testangebote zu nutzen. Sie sagt: „Auch bei nur leichten Atemwegssymptomen empfehlen wir dringend, die Testmöglichkeiten zu nutzen, besonders bei Kindern.“

Großer Teil der Infizierten ist unter 30

Mittlerweile seien 39 Prozent der Infizierten weniger als 30 Jahre alt. Der Trend zeige deutlich: Es stecken sich immer mehr jüngere Menschen an. „Viele von Ihnen erkranken auch tatsächlich. Es ist nicht so, dass junge Menschen Corona ohne Symptome wegstecken“, berichtet die Medizinerin.

Auch am Arbeitsplatz und in Familien gebe es weiterhin Ansteckungen, betroffen sei das ganze Kreisgebiet.

Gesundheitsamt prüft: Wie Infektionen stoppen?

Das Gesundheitsamt prüft nun, mit welchen Maßnahmen das Infektionsgeschehen zu bremsen ist. Im Raum stehen dabei verpflichtender Wechselunterricht an allen Schulen im Landkreis sowie eine zeitweise Schließung der Kindergärten.

„Wir wissen, wie hart dies viele Kinder und Eltern treffen würde. Deshalb wägen wir diesen Schritt noch sorgfältig ab“, sagt Dr. Susanne Haag-Milz.

Weiter wird auch über stärkere Zugangsbeschränkungen im Einzelhandel, ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen sowie eine nächtliche Ausgangsbeschränkung zwischen 21 und 5 Uhr nachgedacht.

Entscheidung fällt am Freitag

Welche Einschränkungen tatsächlich notwendig sind, wird das Gesundheitsamt am Freitag mitteilen.

Im Impfzentrum in Hohentengen werden täglich ca. 650 Menschen geimpft. Die Verantwortlichen machen nur eine geringe Skepsis gegenüber dem Astra-Zeneca-Impfstoff aus, schreibt das Landratsamt.

Nachdem das Land die Warteliste abgearbeitet hat, seien ab Freitag wieder Termine über impfterminservice.de und telefonisch unter 116 117 zu bekommen. All denjenigen, die über die Warteliste eine Impfung in Hohentengen wünschten, konnte ein Termin angeboten werden.

Diesen Artikel teilen: