Handball

Kurzfristige Kaderverängerung: Moritz Schmidberger verlässt den HBW Balingen-Weilstetten 2

23.10.2019

Von Larissa Bühler

Kurzfristige Kaderverängerung: Moritz Schmidberger verlässt den HBW Balingen-Weilstetten 2

© Moschkon

Moritz Schmidberger hat seinen Vertrag aufgelöst.

Moritz Schmidberger spielt nicht länger für den HBW 2. Der junge Linkshänder wird zum Herbstsemester ein Medizinstudium an der Universität in Mannheim aufnehmen.

Die Verantwortlichen des Perspektivkaders bedauern dies Entwicklung außerordentlich. Der Sportliche Leiter Guido Singer „Es ist unsere Philosophie, junge Spieler aus der Region zu fördern und auszubilden, um ihnen den Sprung in die Bundesligen zu ermöglichen – und Moritz war auf dem besten Wege.“

Singer betont jedoch auch: „Das war von Vorneherein so abgesprochen; wenn Moritz woanders einen Studienplatz für Medizin findet, bekommt er die Freigabe.“ Alle Beteiligten hatten gehofft, dass es möglich würde, in Tübingen zu studieren, doch das akademische Vergabesystem wollte es trotz schulischer Bestnoten anders.

Beruflicher Traum

Für den Spieler erfüllt sich beruflich ein Lebensraum, der mit der sportlichen Karriere nun nicht mehr vereinbar ist. „Es war die Entscheidung für mich zwischen meinem Traum, Medizin zu studieren, und meinem Traum ‚Profihandball‘. In Mannheim habe ich nun die Möglichkeit erhalten, Humanmedizin zu studieren, diese Fakultät gehört zu den besten Deutschlands“, erklärt Schmidberger.

Dies lasse sich jedoch nicht mit Profihandball unter einen Hut bringen. „So habe ich mich schweren Herzens für meinen Traumberuf der Zukunft entschieden. Ich werde die Zeit beim HBW nie vergessen, und auch mit der Mannschaft stehe ich noch in engem Kontakt!“

Trainer bedauert Abgang

Sein Trainer André Doster bescheinigt Moritz: „sich schon letzte Saison gut entwickelt, wir wären den Weg gerne gemeinsam weitergegangen. Diese Saison hat er in den ersten Spielen gezeigt, welches Potenzial in ihm steckt, hatte wichtigen Platz im Kader.“

Dass der Wunsch, Medizin zu studieren, bestand, war „uns natürlich nicht neu. Unklar war nur, wo er seinen Platz bekommen würde.“ Dass nun nicht Tübingen, sondern Mannheim der Studienort wird, ist für den erfahrenen Trainer „sehr schade, denn wir verlieren mit Moritz leider einen sehr talentierten jungen Spieler aus den eigenen Reihen, der sich auch darüber hinaus im Verein sehr engagiert hat.“

In der JSG Balingen-Weilstetten war Schmidberger seit Jahren als Trainer aktiv, in dieser Saison coachte er gemeinsam mit Andreas Wendel die C-Jugend in der Oberliga Württemberg.

Keine Nachverpflichtung geplant

Der Abgang von Schmidberger, der zuletzt mit Nasenbruch ausfiel, dezimiert den Drittligisten weiter. „Wir sind das Risiko bewusst eingegangen. Aber jetzt wird es schon zäh“, räumt Doster ein. „Im Rückraum kommen wir jetzt zeitweise schon auf dem Zahnfleisch daher.“

Dennoch soll es personell auf keinen Fall eine voreilige Entscheidung geben. „Wir werden mal zwei, drei Spiele abwarten“, verrät der Coach. „Aber wir machen es nicht von der Punkteausbeute in diesen Spielen abhängig, sondern einfach vom Auftritt.“

Wenn es dann nötig werde, biete sich vielleicht irgendwo die Möglichkeit „ein junges Talent schon vorzeitig loszueisen“, so Doster.

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