Kunstgespräche zu Pizza und Melone: Art-Talk zum Ausstellungsende in der Balinger Zehntscheuer
28.08.2023

© Barbara Szymanski
Marita Linder-Schick (links) mit jungen Kreativen der Jugendkunstschule: Sie hatten zum Art-Talk in die Zehntscheuer eingeladen.
Pizza, Melone und ein Dschungel: Die Jugendkunstschule hat zum Ende ihrer Ausstellung mit Arbeiten von Kindern und Jugendlichen zu einem sommerlichen Abend in die Zehntscheuer eingeladen. Ferienbedingt waren nicht viele gekommen. Das hielt aber weder Marita Linder-Schick, Leiterin der Kunstschule, noch die jungen Kreativen, die Familie Dürringer aus Balingen sowie Christopher Seng, Sprecher des Museums, davon ab, sich über die besondere Atmosphäre zu freuen.
Denn passend zur laufenden Präsentation zur Geschichte der Balinger Gartenschau haben sind die jungen Kreativen das Thema Natur ausgesucht.
Den Dschungel zum Beispiel mit einem Pentaptychon. Also eintauchen auf fünf außergewöhnlich gehängten Bildern in das besondere Licht, die leuchtenden Blumen, das Blätterwerk und die Geheimnisse des Urwalds. Denn Christian Bauer lässt auch dämonische Fratzen hervorlugen, Guilia Oehrle, Anna Bauer und Mila Ott malten neben Blumen und Pilzen auch Tiere auf ihre Acrylbilder. Ein maisgelbes Band, das einen Weg symbolisieren soll, verbindet die fünf Arbeiten.
Liebevolle Träumerei auf Leinwand
Dabei sticht das Exponat der 20-jährigen Lilian Dürringer durch seine detailtreue und mutige Farbgebung ein wenig hervor. Kein Wunder: „Ich male im Rahmen der Kunstschule seit zehn Jahren, und zwar mit viel Spaß“, sagte sie und ihre Dozentin zog anerkennend die Augenbrauen hoch: „Ich freue mich sehr darüber, was diese Gruppe vollbracht hat. ‚Liebevolle Träumerei‘ würde ich diesen Zyklus nennen.“
Während Lilian schon einen Beruf gewählt hat, nämlich Sonderpädagogin, weiß ihre ambitionierte Malerkollegin Guilia noch nicht so genau, wo es langgeht. In den Ferien hat sie erst einmal das Kunstschul-Camp in Biberach besucht und überlegt, vielleicht Grafik oder Design zu studieren. „Malen ist für mich so ein freies Gefühl“, sagt sie noch.
Schmetterlinge auf kreisrunden Medaillons
Das empfindet auch Herbert Dürringer aus Engstlatt, der Großvater von Lilian. Nach eigenen Angaben ist seine Profession die Aquarellmalerei. „Eine ganze Garage voll mit Bildern habe ich. In der Wohnung ist keine Wand mehr frei“, verrät er und schaut sich die kreisrunden Medaillons an, die Kinder von sechs bis zwölf Jahren mit Mischtechniken fantasievollen Schmetterlingen bemalten. Schulleiterin Linder-Schick kam auch zu sprechen auf den Korbweiden-Pavillon in den Erlebnisauen auf der Gartenschau, der nun Wurzeln geschlagen hat und grünt.
Diese natürliche Laube, die Erlebnis-Pädagoge Erich Priel mit vielen Kindern und Eltern schuf, bleibt auf dem Gelände. Linder-Schick wies auch darauf hin, dass das neue Semester am 11. September beginnt, und das Institut für Kinder ab 4 Jahren sowie Jugendlichen bis 21, kostenfreie Schnupperstunden anbietet.
Mit Christopher Seng hat sie schon jetzt vereinbart, dass sich die Kunstschule an der Jahres-Ausstellung zum Thema „Bildung“ im kommenden Jahr beteiligt.