Kritik mit Augenmaß: Zur Diskussion um die Corona-Tests

Von Michael Würz

In den vergangenen Tagen ist die Corona-Schwerpunktambulanz in Balingen erneut in die Diskussion geraten. Vor allem lange Wartezeiten frustrieren viele. Weshalb wir bei aller Kritik dennoch nicht Maß und Mitte verlieren dürfen. Ein Kommentar.

Kritik mit Augenmaß: Zur Diskussion um die Corona-Tests

Die Corona-Ambulanz in der Kreissporthalle: Viele kritisieren lange Wartezeiten.

Gewiss: Die Verantwortlichen im Landratsamt tun gut daran, die schwelende Kritik an der Corona-Schwerpunktambulanz ernstzunehmen. Nur so erfahren Corona-Maßnahmen und Hilfsangebote Akzeptanz aus der Bevölkerung, nur so können die zuständigen Behörden glaubwürdig agieren. Nicht zuletzt davon dürfte maßgeblich abhängen, wie gut der Landkreis durch die „zweite Welle“ kommt, deren Vorzeichen nur übersehen kann, wer sie übersehen will.

Die Helfer kämpfen gegen ein gefährliches Virus

Genauso richtig aber ist: Diejenigen, die an vorderster Corona-Front arbeiten – Ärzte, Pfleger, Mitarbeiter im Gesundheitsamt und eine Vielzahl ehrenamtlicher Helfer – fechten seit Monaten einen Kampf gegen ein gefährliches Virus aus. Auch sie sind Corona-müde.

Dennoch machen sie weiter: Da ist der Arzt im Zollernalb-Klinikum, der selbst schwerst an Covid-19 erkrankte und alles dafür tut, schnellstmöglich wieder für die Patienten da sein zu können. Da sind Ehrenamtliche, die mit ihren Arbeitgebern ringen, um für uns alle da sein zu können. Wir brauchen sie, um möglichst heil durch diese Pandemie zu kommen, die längst nicht mehr jeder so ernst nimmt wie sie ist.

Wer den Kopf hinhält, hat einen fairen Umgang verdient

Wenn die Landkreisverwaltung unglücklich agiert, muss sie sich das sagen lassen. Wir, die wir das Corona-Geschehen kritisch beäugen, tun aber gut daran, dabei Maß und Mitte nicht zu verlieren, berechtigte von unberechtigter Kritik zu trennen. Diejenigen, die unermüdlich ihren Kopf für uns hinhalten, haben einen fairen Umgang verdient.