Kreisstädter stoppen Talfahrt: Balingen gewinnt württembergisches Derby gegen Großaspach

Von Claus Pfitzer

Jubel im Lager der TSG: Beim hochverdienten 4:1-Sieg gegen Großaspach sendeten die Balinger mit einer taktisch, spielerisch und kämpferisch starken Leistung sowie hoher Effektivität ein deutliches Signal aus dem Tabellenkeller.

Kreisstädter stoppen Talfahrt: Balingen gewinnt württembergisches Derby gegen Großaspach

Erfolgreich stoppte die TSG Balingen gegen Großaspach ihre Negativserie.

„Der Sieg ist verdient. 4:1 ist schon hoch. Heute hat vieles gepasst“, freute sich TSG-Trainer Martin Braun über die rundum gelungene Vorstellung seiner Mannschaft.

„Wir hatten uns mehr vorgenommen, drei Punkte waren das klare Ziel“, war sein Großaspacher Kollege Steffen Weiß entsprechend enttäuscht.

Braun hatte erneut personell rotiert und Kaan Akkaya, Ivan Cabraja, Tobias Dierberger und Lukas Ramser in die Startformation berufen. Zwei der Neuen sorgten früh für die Führung. Cabraja, der kurz zuvor beim finalen Torschuss noch abgeblockt worden war, hob den Ball von der linken Seite mit viel Gefühl vors Großaspacher Tor, Dierberger nutzte das Zögern von Schlussmann Maximilian Reule und streichelte den Ball mit dem Kopf ins Netz (13. Minute).

Weitere Chancen

Die mutige Herangehensweise der TSG mit dem umsichtigen und klug die Bälle verteilenden Lukas Foelsch hatte sich damit früh ausgezahlt. Nach einem Eckball fiel beinahe das 0:2, aber den Kopfball von Jonas Vogler blockte Lukas Müller vor der Torlinie ab (20.).

Balingen blieb mit seiner variablen Spielweise gut in der Partie und kam vor allem über die rechte Seite mehrmals durch. Nach 30 Minuten dribbelte sich Ramser durch die Mitte, seinen Flachschuss aufs lange Ecke landete am Pfosten, der mitgelaufene Sascha Eisele verfehlte um Haaresbreite den Ball.

Binanzer zur Stelle

Die sichere Balinger Abwehr kam nur einmal in Bedrängnis, als Can Karatas frei durch war – doch TSG-Torwart Marcel Binanzer klärte per Fußabwehr. Die Großaspacher taten sich schwer, gegen einen gut organisierten Gast Tormöglichkeiten zu verbuchen, kamen gegen die giftig in den Zweikämpfen auftretenden Balinger nicht zurecht.

Bei Ballgewinnen schaltete die TSG immer schnell um und verdiente sich so die knappe Halbzeitführung.

Kurzzeitiger Ausgleich

In der zweiten Hälfte probierte es SG-Trainer Weiß mit einer personellen Umstellung. Routinier Steven Lewerenz, der zuvor gegen Laurin Curda nicht in Erscheinung trat, orientierte sich in die Mittelfeldzentrale, David Tomic rückte auf die linke Außenbahn. Von dort kurvte der Neuzugang vom MSV Duisburg in der 48. Minute und drosch den Ball aus gut 25 Metern Entfernung ins obere Toreck zum 1:1. Da hatte Binanzer keine Chance, dieses Traumtor zu verhindern.

Auch auf der anderen Seite flog ein Weitschuss in den Kasten. Nach einer Faustabwehr von SG-Schlussmann Reule im Anschluss an eine Ecke zog Foelsch aus 20 Metern ab und der Ball landete noch leicht abgefälscht zur erneuten TSG-Führung im Großaspacher Tor (52.).

Ferdinand trifft gegen Ex-Klub

Dierberger und Ferdinand verpassten im Duett zunächst das dritte Gästetor, als die Sonnenhof-Abwehr nicht im Bilde war (63.). Aber auch die SG hatte eine gute Möglichkeit. Bei Hummels Flachschuss war Binanzer rechtzeitig unten und schnappte sich den Ball (64.). Als der Sekunden zuvor eingewechselte Vincent Sadler im Strafraum Foelsch zu Fall brachte, verwandelte Akkaya den fälligen Elfmeter zum 3:1 für die Gäste (66.).

Diese machten munter weiter im Vorwärtsgang und erhöhten nach einem tollen Spielzug auf 4:1: Curda steckte den Ball in den Lauf von Dierberger, dessen Querpass verwandelte der Ex-Großaspacher Jan Ferdinand mit seinem vierten Saisontreffer. Sonnenhof blieb hingegen harmlos und konnte sich nicht mehr durchsetzen.

TSG Balingen: Binanzer; Curda, Schmitz, Vogler, Akkaya, Eisele, Ramser (90. Gaiser), Foelsch, Cabraja, Ferdinand (90. Seemann), Dierberger (78. Klostermann).

Tore: 0:1 Dierberger (13.), 1:1 Tomic (48.), 1:2 Foelsch (52.), 1:3 Akkaya (66./Elfmeter), 1:4 Ferdinand (76.).

Schiedsrichter: Christoph Rübe (Kassel).

Zuschauer: 300.