Albstadt

Kraftwerk: WSA-Fraktion im Albstädter Gemeinderat steht hinter den Plänen der Firma Korn

19.03.2021

Von Dagmar Stuhrmann

Kraftwerk: WSA-Fraktion im Albstädter Gemeinderat steht hinter den Plänen der Firma Korn

© Holger Much

Die WSA-Fraktion im Albstädter Gemeinderat spricht sich für die Realisierung des Heizkraftwerks am geplanten Standort aus.

Die Fraktion „Wir sind Albstadt“ (WSA) bekennt sich klar zum geplanten Heizkraftwerk der Firma Korn. „Unternehmen in Albstadt zu unterstützen, ist für uns ein wichtiger Grundsatz, ebenso die Bürger bestmöglich mit Energie zu versorgen“, heißt es in der vom stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der WSA, Thilo Frizenschaf, unterzeichneten Stellungnahme.

„Wir sehen die Unternehmen Korn und Groz-Beckert als bedeutsamen Arbeitgeber – als Unterstützer, unter anderem von Vereinen, Kitas, Bildungseinrichtungen und als starke wirtschaftliche Standbeine unserer Stadt“, so Frizenschaf. Die WSA-Fraktion habe sich die Positionierung nicht leicht gemacht. Ein Informationsaustausch habe sie schließlich zu der Entscheidung gebracht, dass die Vorteile eines solchen Projektes, selbst an dem geplanten Standort, überwiegen.

Ja zum umstrittenen Standort

„Es wäre das Einfachste, dagegen zu stimmen und zu sagen, es sei eine super und innovative Sache, aber nicht an diesem Standort“, so die WSA-Fraktion. Dadurch würde es sicher weniger Diskussionen geben. Jedoch sei es aus WSA-Sicht nicht das Beste für Albstadt, da die Wirtschaftlichkeit für die beiden Unternehmen nur an diesem Standort gegeben sein werde. Der WSA sei bewusst, heißt es weiter, dass vielen Bürgern ein anderer Standort mehr zusagen würde, jedoch bedeute dies auch, dass der Ersatzstoff weitere Wege transportiert werden müsste, die CO2-Emission dadurch verschlechtert und es zu einem höheren Verkehrsaufkommen führen würde.

„Jeder Holzkamin scheidet mehr Schmutzpartikel aus“

„Die Inversionswetterlage, welche oft als Risiko gehandelt wird, haben wir genauestens hinterfragt“, erläutert Frizenschaf. „Es wurde uns von Fachleuten, die sich beruflich mit den geplanten Filteranlagen beschäftigen, mehrfach versichert, dass jeder Holzkamin mehr Schmutzpartikel ausscheidet als eine solche Anlage.“ Diesen Aussagen sowie den Richtlinien, die in Deutschland und Baden-Württemberg vorgegeben seien, vertraue die WSA-Fraktion. „Daher sind auch Bedenken, dass Groz-Beckert seinen Kindergarten mit Abgasen vergiftet, unbegründet.“

Über Optik kann man diskutieren

Die Optik eines solchen Kraftwerks sei nicht ideal, wobei die WSA zu bedenken gibt, dass Korn und Groz-Beckert bereits große Gebäude in diesem Gebiet stehen haben und hier „nur“ ein weiteres Industriegebäude dazukommen würde. „Die Firma Korn versichert, dass sie hier die bestmögliche optische Lösung suchen und umsetzen würden.“

Zusätzlicher Vorteil für die Albstädter

Es sei der Fraktion ein Anliegen, dass der „von uns produzierte Müll unter fortschrittlichsten und streng überwachten Bedingungen sortiert und der dadurch gewonnene Ersatzstoff in einer nur dafür errichteten hochmodernisierten Anlage zu Energie verwertet wird“. Sollte durch eine kürzere Lagerung des Ersatzstoffes die Brandgefahr zusätzlich verringert werden, sehen die WSA-Räte hier einen zusätzlichen Vorteil für die Albstädter.

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