Konzept kommt in großen Schritten voran: Evangelische Kirchengemeinde strebt „große Lösung“ an

Von Daniel Drach

Das neue Immobilien-Konzept des Evangelischen Dekanats Balingen sieht einzentrales „Haus der Kirche“ vor. Es fehlt nur noch das Go des Landesverbands.

Konzept kommt in großen Schritten voran: Evangelische Kirchengemeinde strebt „große Lösung“ an

Der Verkauf des Johann-Tobias-Beck-Hauses im Balinger Osten steht kurz bevor. Doch dies ist nur ein Teil des weitgreifenden Immobilien-Konzept der Evangelischen Kirchengemeinde Balingen.

Als die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Ende 2019 das neue Immobilien-Konzept des Dekanats vorstellte, kamen noch zwei Möglichkeiten in Betracht. Eine „kleine Lösung“, wie es Dekan Beatus Widmann bezeichnet, oder eine „große Lösung“.

Letztere soll nun umgesetzt werden; ein zentrales „Haus der Kirche“ in Balingen entstehen - nahe der Stadtkirche in der Innenstadt. Dieses soll nicht mehr nur als Gemeindezentrum der Stadtkirchengemeinde dienen. „Wir gehen auch auf andere Dienste und Werke zu, die darin angesiedelt werden könnten“, berichtet Widmann. Dabei könnte es sich beispielsweise um die Diakonische Bezirksstelle, das Bezirkskantorat, das Jugendwerk oder die Verwaltungsstelle handeln.

„Ganz viele positive Effekte“

Von der zentralen Anlaufstelle verspricht sich die Evangelische Kirchengemeinde zahlreich Vorteile. Ein wichtiges Ziel des neuen Immobilien-Konzepts sei die Verringerung des Gebäudebestands, betont der zuständige Dekan, „dadurch könnten wir die Kosten für den Unterhalt und die Energiekosten erheblich senken und auch Personalkosten einsparen.“

Ferner würden durch die räumliche Nähe viele Synergie-Effekte enstehen, ist sich Widmann sicher. „Außerdem wären die Räume deutlich besser ausgelastet. Das war bei vielen Gebäuden bisher nicht der Fall. Es gibt also ganz viele positive Effekte.“

Letzte Zustimmung fehlt noch

Allerdings ist die Umsetzung der großen Lösung noch nicht gänzlich gesichert. Die Kirchegemeinde und der Kirchbezirk sowie die Stadt hätten das Vorhaben abgesegnet, berichtet Widmann, „allerdings bedarf es noch die Zustimmung der aufsichtsführenden Behörde, also der Landeskirche.“

In Balingen ist man jedoch zuversichtlich gestimmt, dass dies schnell über die Bühne geht. „Der Plan basiert auf der Linie unseres Immobilien-Konzepts“, führt der hiesige Dekan aus, „und der wurde zusammen mit der Landeskirche entwickelt.“

Weitere Entscheidungen getroffen

Dabei geht es auch um eine Bezuschussung durch die Landesbehörde. Mitte Juli erwartet Widmann eine Entscheidung; dann könne - bei positivem Signal - final geplant werden.

Neben dem geplanten zentralen „Haus der Kirche“ hat sich die Umsetzung des Immobilien-Konzepts in großen Schritten voranbewegt. So steht die zuvor bereits so gut wie beschlossene Abgabe der Friedhofskirche mittlerweile nicht mehr zu Debatte. Vielmehr soll vorerst alles so bleiben, wie es ist. Die Gemeinde will das älteste Balinger Gotteshaus in ihren Händen behalten.

Johann-Tobias-Beck-Haus wird verkauft

Darüber hinaus änderte sich aber nichts an der Tatsache, dass das Johann-Tobias-Beck-Haus obsolet ist und soll auf dem Markt angeboten werden soll. Bereits Ende des vergangenen Jahres verkündete Widmann, dass es dafür bereits einen ernsthaften Interessenten gebe.

Eine Veräußerung fand bislang zwar noch nicht statt, mittlerweile gebe es jedoch gleich mehrere potenzielle Abnehmer, so der Balinger Dekan. „Derzeit sind wir in der heißen Phase der Verhandlungen. Wir rechnen mit einem baldigen Vertragsabschluss.“