Konzept für Corona-Zeit: Onstmettinger Musikverein stellt auf digitale Proben um
04.05.2020
Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen, sagt man sich beim Musikverein Onstmettingen (MVO): Die Corona-Krise verlangt auch von Blasorchestern neue Konzepte und Überlegungen, wie in einer Zeit ohne Präsenzproben die musikalische Arbeit sinnvoll weitergehen könnte. So haben sich Musikdirektor Sebastian Rathmann und die Vereinsführung des Musikvereins Onstmettigen gemeinsam ein Online-Probenkonzept überlegt, mit dem trotz momentaner Kontaktbeschränkungen effektiv weitergearbeitet werden kann.
Nach dem Motto „außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen“ sieht seit Mitte April die Probenarbeit beim MVO so aus: Es finden wöchentliche Registerproben über Videokonferenzen statt. Musikdirektor Rathmann erstellt im Vorfeld konkrete Übeaufgaben an die Musiker. Für diese Online-Proben-Zeit hat Sebastian Rathmann die Stücke „Armenian Dances Part 1“ und „El Camino Real“ ausgewählt.
Positives Dirigentenfeedback
Die vordefinierten Stellen werden ausführlich in den Proben vom Dirigenten besprochen, so dass die Musiker relevante Eintragungen vornehmen und die Details genau erklärt werden können. Dies ermöglicht auch im Nachgang der Probe eine gute Grundlage für das eigenständige Üben zu Hause. Die Musiker haben die Möglichkeit, die besprochenen Abschnitte einzeln vorzuspielen und erhalten danach ein positives Dirigentenfeedback.
Neues Konzept wird akzeptiert
Wenn Musiker nicht einzeln vorspielen möchten, ist dies völlig in Ordnung, diese profitieren dennoch von der inhaltlichen Besprechung der Musik. Das Konzept erfreut sich durchweg großer Akzeptanz. In den ersten Wochen haben zirka 70 Prozent der MVO-Musiker an dem Probenangebot teilgenommen – dies werten Dirigent und Vereinsführung als beachtlichen Erfolg, ist das Konzept doch völlig neu und fremd für die meisten. Auch die ältere Generation zeige sich offen gegenüber dem neuen Konzept.
Wichtige Geselligkeitsrunde
Für die Vereinsleitung und Musikdirektor Rathmann war es wichtig, den Musikern ein qualitativ hochwertiges Probenkonzept anzubieten, damit die bereits erlernten Qualitäten in der Corona-Probenverbotszeit erhalten und ausgebaut werden können. Der persönliche Kontakt und das Erlebnis des gemeinsamen Musizierens fehlen den Musikern dennoch sehr. Deshalb gibt es im Anschluss an die Registerproben noch das Angebot einer Video-Konferenz für die „Geselligkeitsrunde“, damit auch das zwischenmenschliche Vereinsgefühl – zumindest virtuell – ein wenig gepflegt werden kann. Dennoch freuen sich alle beim MVO auf den Tag X, wenn wieder reguläre Proben erlaubt sind.
