Dotternhausen

Kommt Winfried Kretschmann nach Dotternhausen? Helmut Gimbel hofft auf Unterstützung

14.02.2020

Von Nicole Leukhardt

Kommt Winfried Kretschmann nach Dotternhausen? Helmut Gimbel hofft auf Unterstützung

© Georg Wilkens

Die Frage um die Filtertechnik des Zementwerks in Dotternhausen treibt Helmut Gimbel um.

Die Luft in Dotternhausen, mögliche Schadstoffe, die in ihr herumschwirren – die Sorge um seine Gesundheit und die seiner Mitbürger lässt dem Dotternhausener Helmut Gimbel keine Ruhe. Er hat sich nun mit einem Brief an Ministerpräsident Winfried Kretschmann gewandt.

Gimbel sieht sich bei Kretschmann an der richtigen Adresse: „Aus Ihrer langjährigen politischen Tätigkeit sind Ihnen die Umweltprobleme im Zusammenhang mit der Zementproduktion in Baden-Württemberg sicher sehr gut bekannt“, schreibt Gimbel.

Und formuliert seine Sorge deutlich: „Im Zementwerk (der Firma Holcim) werden täglichmehr als 600 Tonnen Müll verheizt und die Abgase nur unzureichend entgiftet.“ Gimbel sieht „für die Bürger von Dotternhausen sowie für die umliegenden Städte und Gemeinden seit vielen Jahren eine erhebliche gesundheitliche Belastung gegeben.“

Das Schlupfloch soll verschwinden

Als Gründe für die Laissez-faire-Haltung der Politik sehe er den Vermerk in der 17. Bundesimmissionsschutzverordnung auf die bestverfügbare Technik. Für Gimbel eine Art Schlupfloch, denn „eine Innovation in der gesamten Zementbranche wird verhindert oder verzögert“, formuliert er. Mit diesem Anliegen hatte sich der Dotternhausener bereits ans Kartellamt gewandt, bislang jedoch ohne Erfolg.

Außerdem erinnert Gimbel in seinem Schreiben an den Ministerpräsidenten an die „geheimen Absprachen mit dem Verein Deutscher Zementwerke“, nach denen „ein deutliches Überschreiten der gesetzlich vorgegebenen Schadstoffgrenzwerte zulasten der Gesundheit der BÜrger und zum Nutzen der Industrie legitimiert wird.“

Ein politischer Skandal

Als politischen Skandal bezeichnet Gimbel, dass das Zementwerk schleichend zu einer Sondermüllverbrennungsanlage geworden sei ohne entsprechende Filter. Gimbels Hoffnung: Der Ministerpräsident möge sich vor Ort ein Bild der Situation machen. „Wir laden Sie hiermit sehr herzlich nach Dotternhausen ein und bitten um Ihren Terminvorschlag“, schreibt er.

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