Fussball

Klostermann belohnt glückliche Balinger: TSG feiert 1:0-Erfolg über Kickers Offenbach

22.12.2020

Von Marcel Schlegel

Klostermann belohnt glückliche Balinger: TSG feiert 1:0-Erfolg über Kickers Offenbach

© Herl

Gekämpft wie Bären, dabei sind es Balinger: Die TSG (mit Luca Kölsch, links) gewann gegen Offenbach (1:0).

Keeper Marcel Binanzer, Torschütze Simon Klostermann – und vor allem „Neuzugang“ Fortuna haben den Regionalliga-Fußballern der TSG Balingen am Dienstagabend einen 1:0-Heimsieg gegen die Kickers Offenbach beschert.

Ein Spiel ohne Fehlentscheidungen und mit etwas Glück hatte sich Balingens Trainer Martin Braun nach dem unglücklichen 0:1 gegen den FSV Frankfurt gewünscht. Und Glück, davon hatte die TSG Balingen am Dienstagabend beim 1:0-Heimsieg gegen die Kickers Offenbach reichlich – so viel, dass es die Pechsträhne der beiden Dezember-Niederlagen ausgeglichen haben dürfte, welche Braun zuvor beklagt hatte.

Szene für Szene: der Ticker zum Nachlesen.

Dass die Balinger Truppe, die abermals auf einige verletzte Leistungsträger verzichten musste, im vierten Spiel binnen zehn Tagen den zweiten Dezember-Sieg einfuhr, dafür waren neben Fortuna vor allem Keeper Marcel Binanzer und Joker Simon Klostermann verantwortlich.

Balingen schlägt kurz vor Schluss eiskalt zu: die Fotos vom Sieg gegen die Kickers Offenbach

Die TSG Balingen sorgte im letzten Regionalliga-Spiel des Jahres gegen die favorisierten Kickers Offenbach für eine gehörige Überraschung. Nach gut 80 Minuten Einbahnstraßen-Fußball auf das Balinger Tor erzielte Simon Klostermann nach haarsträubendem Abwehrfehler der Kickers den Lucky Punch kurz vor Schluss. Die TSG siegte knapp mit 1:0. Bernard Moschkon hat die Impressionen vom Spiel eingefangen.

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Impressionen vom Spiel.

© Moschkon

Impressionen vom Spiel.

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Impressionen vom Spiel.

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Impressionen vom Spiel.

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Impressionen vom Spiel.

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© Moschkon

Ersterer entnervte die Offenbacher Kickers, die im ersten Durchgang drückend überlegen waren und Chancen für drei Siege hatten, mit zahlreichen klasse Paraden. Und letzterer brachte OFC-Coach Angelo Barletta vollends auf die Palme, als Klostermann in der Schlussphase Offenbachs letzten Mann Malte Karbstein attackierte, dem Gästeverteidiger den Ball klaute und Kickers-Keeper Stephan Flauder im direkten Duell keine Chance ließ – das Siegtor in der 85. Minute, mit dem der junge Stürmer eine Regionalliga-Partie drehte, in der gemessen an den harten Fakten zunächst selbst ein Punkt für die TSG schmeichelhaft erschienen war.

Brauns glückliches Händchen mit Klostermann

Brauns Elf nun hatte Glück, weil Braun selbst ein glückliches Händchen zeigte: Der TSG-Coach hatte Klostermann nämlich erst vier Minuten zuvor ins Spiel gebracht. Auch Binanzer schenkte er diesmal das Vertrauen vor Julian Hauser, der zuletzt im Tor gestanden hatte – zwei Entscheidungen, zwei Volltreffer. Die besagten, scheinbar eindeutigen Fakten zeigten sich nun etwa am Torschussverhältnis: Sieben zu eins lautete dieses. Zugunsten der Offenbacher. Allein im ersten Durchgang. Und jeder Abschluss hätte drin sein können, der Großteil davon müssen.

Doch weil die Hessen im Nachholspiel des 5. Spieltags nach dem Seitenwechsel zunehmend ungeduldig wurden, auch weiterhin im bärenstarken Binanzer ihren Meister fanden und sich insgesamt von der aufopferungsvoll kämpfenden TSG den Schneid abkaufen ließen, verloren sie die letzte Partie vor der Winterpause.

Das sagen die Trainer: die Pressekonferenz im Video.

Die begann so: Schon in der 3. Minute hätte Serkan Firat, der am langen Pfosten vor dem leeren Tor gerade noch von einem Verteidiger abgefangen wurde, die Offenbacher Führung erzielen müssen. Ja, wären am Dienstagabend Zuschauer zum Flutlichtspiel zugelassen gewesen, es wäre noch das ein oder andere Raunen von der Tribüne durch die verwaiste Bizerba-Arena geschallt. Denn so, wie der OFC startete, so machten die Gäste bis zur Pause weiter. Die Hessen setzten die Balinger früh unter Druck, gönnten der TSG keine Entlastung, hatten deutlich mehr Ballbesitz und zogen das Tempo immer dann an, wenn die Gastgeber mal etwas mutiger wurden und ihre Reihen aufrücken ließen.

Binanzer steht immer goldrichtig

Allein, das Offenbacher Zielwasser fehlte: So verpasste Marcell Sobotta eine scharfe Hereingabe (16. Minute), dann scheiterte Florent Bojaj aus der Drehung ebenso an Binanzer (23.) wie Karbstein kurz darauf es aus nächster Nähe mit einem artistischen Hackenabschluss (35.). Die darauffolgende Ecke zog Tunay Deniz direkt aufs Tor – auch da fehlte fast nichts (36.). Kurz vor der Pause rutschte Sobotta aus elf Metern weg (41.) und beim Kopfball des ungedeckten Mathias Fetsch stand neben dem Offenbacher noch einer goldrichtig – genau: Binanzer (45.).

Die Offenbacher Spielnachlese im Video.

Die einzige Balinger Möglichkeit im ersten Durchgang hatte Kapitän Matthias Schmitz mit einem strammen Freistoß aus 30 Metern gehabt. In der 6. Minute war das. Was sich die Schwaben, die trotz Offenbacher Überlegenheit Moral zeigten, kämpften, viel versuchten, immer hinterherrannten, was sich die TSG-Fußballer also einzig vorwerfen mussten: dass sie aus zahlreichen Standards nichts machte. Ansonsten spielten sie, was sie können und setzten aus einer tief stehenden Defensive heraus auf Konter.

TSG fordert bei Seemann-Aktion einen Elfmeter

Mit dem Seitenwechsel setzte strömender Regen ein und der ohnehin schon mitgenommene Rasen im Balinger Stadion wurde noch schwerer zu bespielen. Der TSG kam das entgegen. Die hatten kurz vor der vollen Stunde eine kleine Drangphase, in der jedoch die Torabschlüsse fehlten.

Binanzer nun reagierte erneut überragend, als er einen Fetsch-Kopfball zur Ecke klärte (65.). Barletta ließ seinen Frust an einer Werbetafel aus – und dann wurde es auch laut auf der anderen Bank, der der Balinger. Die wollten in der 68. Minute ein Foul von Kickers-Torspieler Flauder im Strafraum an Daniel Seemann gesehen haben – die Pfeife indes blieb stumm. Die wenigen Funktionäre, die auf den Tribünen sein durften, feierten nun jeden gewonnenen Zweikampf der TSG, als wäre es ein Treffer. Dass dieser sich noch einstellte, daran dürften die wenigsten geglaubt haben.

TSG nun Neunte – die Tabelle der Regionalliga Südwest

Sobotta rutschte der Ball nun wieder freistehend über den Schlappen (81.) – und spätestens, als der Offenbacher Elia Soriano nach einem starken Solo völlig alleine vor Binanzer auftauchte und dieser den Winkel clever verkürzte, verloren die Kickers völlig den Glauben (84.). Und die Nerven. Das zeigte sich kurz vor Schluss an der Szene von Simon Klostermann.

Trainerstimmen: Barletta zeigt sich als fairer Verlierer

Während des Spiels in der Bizerba-Arena hatte Offenbachs Trainer Angelo Barletta am Seitenrand getobt, in die Werbebande getreten, sich über den Schiedsrichter geärgert und sich in der Schlussphase auch noch kurz mit Balingen-Coach Martin Braun angelegt. Auf der Pressekonferenz im Anschluss an den glücklichen Sieg der heimischen TSG im Flutlichtspiel am Dienstagabend zeigte sich Barletta derweil als fairer Verlierer. Seiner Elf könne er keinen Vorwurf machen. „Die Jungs haben alles reingeworfen“, meinte Barletta, der erst den Schwaben gratulierte, die „aufopferungsvoll gekämpft“ hätten, ehe der Offenbacher Trainer allen ein schönes Weihnachtsfest und eine ruhige Kurz-Winterpause wünschte.

In Barletta, der mit dem OFC zuvor gegen Aalen ähnlich verloren hatte (0:2), indes dürfte es auch nach dem Spielende noch immer gebrodelt haben. Zu überlegen waren die Hessen im ersten Durchgang, zu sehr dürfte ihm die miserable Chancenverwertung seines Teams gestunken haben. Barletta, dessen Mannschaft Regionalliga-Vierte blieb, ließ es sich aber nicht mehr anmerken.

Adrian Müller behielt recht – zum Interview.

So, wie auch TSG-Trainer Braun seiner Freude keinen zu expliziten Ausdruck verlieh, sondern nüchtern analysierte, dass sich bewahrheitete, worauf er schon zuvor spekuliert hatte: dass auf Phasen des Pechs auch wieder Spiele kommen, in denen den Balingern Fortuna zugetan ist. „Wir sind sehr happy, dass wir gewonnen haben“, sagte Braun, dessen Team sich nach dem 15. Saisonspiel auf Platz neun verbesserte. „Wir haben gemessen an unseren Möglichkeiten eine sehr gute Partie gemacht. Wenn der Gegner die Dinger nicht macht und wir dann sogar noch den Siegtreffer erzielen, das ist dann typisch für so ein Spiel. Das ist typisch Fußball.“

Matchwinner Binanzer, der die TSG mit etlichen Paraden rettete, meinte: „Ja, wir hatten heute Glück. Aber dieses Glück haben wir uns erkämpft.“ Zum Siegtreffer von Matchwinner Nummer 2, Simon Klostermann, in der 85. Minute meinte der Balinger Torwart: „Wir wussten in der Halbzeit: Wir müssen auf die eine Chance gehen. Und die haben wir genutzt.“

Die Regionalliga Südwest verabschiedet sich nach diesem Nachholspieltag nun in die Winterpause. Für die TSG Balingen geht es am 9. Januar beim VfB Stuttgart 2 weiter.

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